Montag, 26. November 2007

Das Projekt Und Dachs sprach ist vorläufig eingestellt. Wir danken für den Besuch und hoffen, dass dein Leben einen munteren Verlauf nehmen wird.

Sonntag, 25. November 2007

Adieu!










Auch ich hebe meinen Hut zum Abschied und sage Adieu. Kurz verweise ich noch auf ein paar Beiträge welche mir beim Archivdurchstöbern aufgefallen sind; der Und Dachs Blog hat einiges erlebt:

Nostalgie

Streetstyle

Erlebte Momente

Nun Wieso Eigentlich

Zoo


Aufruf zum Boykott der Aemmezytig


Nur ein Baum mein Baum

Pollen Gummibaum Erbb2 und Mesothelioma

Donnerstag, 15. November 2007

Lesespass VI

Der Welt und deren Formel suchend schreitet der ewiglich Zweifelnde voran, bemächtigt sich der grossen Theorien, in denen Lösungen, Auswege, lohnende Abzweigungen sich verstecken, wagt sich entlang des zerbrechlichen Pfads zwischen Erfolg und freiem Fall, zwischen der grossen humanitären Idee und der bis zur Unkenntlichkeit erfrorenen Machtlosigkeit. Gross und schwer lastet die Träumerei auf den Schultern des jungen Herzens. Und je weiter dies Herz denkt und fühlt, desto grösser wird also eine bittersüsse Gewissheit, die mit Verstand und Glaube sich streitet, für einige Tage verschwindet um für schwere Stunden zurückzukehren, in tiefster Klarheit, in grau-erdrückendem Gewand. Es ist dies eine Ahnung des unumgänglichen Anachronismus des Wirkens der Welt und der Menschen, eine vage Einsicht in die Mechanik des menschlichen Wollens, der eigentlichen Zusammenhänge und Grundlagen der Zufriedenheit.
Mag es im ersten Moment erschrecken, zeigt sich jene Logik alsbald in klarster Einfachheit, einer Einfachheit, die gleichsam Grundlage für das letztlich Gesuchte ist, ein unscharf zu erkennendes Fragment einer fernen Zukunft, die unsere Generation kaum schon erahnen kann. Der Weg führt so denn zwingend in die Irre, weil Irre erlebt, gefühlt und individuell verstanden werden muss, bevor nach tausend Jahren der vergeblichen Hoffnungen und des schleichenden Nebels einer falschen, weil eindimensional-rationalen Kausalität der materiellen Glücklichkeit eine Ahnung des Rezeptes Mensch die Herzen erfasst. Nur: die Welt wird sodann nicht mehr die unsre sein, der Mensch zur kuriosen Kleinigkeit einer noch immer erfreulich-unverständlichen Genossenschaft vieler Götter und anderen Göttern. Gut so!

Vielen Dank fürs Mitlesen, es wird - so hoffe ich - irgendwann und irgendwie weitergehen. Weitere spassige und allzuspassige Texte sind künftig hier zu finden: oganga.blogspot.com.
A bientôt, Jean Baptiste.

Dienstag, 13. November 2007

Winterschlaf

Nun, ein Dachs sollte in den Winterschlaf gehen, bevor ihn die ersten Schneeflocken dazu auffordern. Er sollte zurück in seine Erdhöhle kriechen und schlafen, bevor er auf der Futtersuche einnickt. Das ist nämlich kein schöner Anblick.
Der Dachs geht nun also. Aber er verschwindet nicht. Wir können seine Abwesenheit schätzen.

Denn mancher hinterläßt eine Lücke, die ihn ersetzt…

Ich verabschiede mich also auch und wünsche allerseits erholsamen Winterschlaf.
Ich habe ja übrigens auch noch einen anderen Blog. Nur ist der noch im Dauerschlaf. Aber möglicherweise erwacht er, wenn der Dachs anfängt zu schnarchen.

http://nirgenwo.blogspot.com

Gute Nacht!

Montag, 12. November 2007

Heiwäg

Zu Kommen ist stets leichter als zu Gehen. Anfangen einfacher als Aufhören. Ankunft schöner als Abflug. Da aber das Eine ohne das Andere nicht auskommt, sollte Man mit beiden auskommen. Mir hat es gut gefallen, und 10000 scheinen mir zu reichen. Vielleicht ergeht es uns auch wie einst einem schweizer Fernsehen, dass höhere Einschaltquoten hatte, als es anstatt Sendungen nur einen animierten Bildschirm und Musik sendete.
Nun ist nichts auf Dauer, auch der Abschied nicht. Man weiss nie wann der Dachs aus der Höhle zurückkehrt. Es sei denn man hetze die Hunde in den Bau. In diesem Falle aber, wird der Dachs tot sein. Also ist nur ein gehezter Dachs ist tot.

Für meinen teil gibt es zwischendurch wohl auf http://braechi.blogspot.com/ was zu lesen, und sonst verbleibe ich mit dem:


"Man wird sich damit abfinden, dass alle Arbeit des Bewusstseins, egal ob ein Leben, oder eine Epoche lang, stets Arbeit an der Selbsttäuschung ist."


Montag, 5. November 2007

Ich mag das Zugfahren

Heute Nachmittag war ich in der Fahrstunde.
Es war meine erste Repetitonslektion (was ich schon als ziemlichen Erfolg betrachtete).
Am Ende der Stunde jedenfalls fragte mich mein Fahrlehrer, ob ich denn überhaupt meine Kontaktlinsen auf den Augen hätte.
War nicht sehr motivierend. Eher frustrierend.

Samstag, 3. November 2007

Chaotische Fragmente

Manchmal erscheint mir das Leben nur ein Versuch zu sein. Ein Versuch glücklich zu werden, oder noch schlimmer, traurig. Vielleicht sollten wir einfach ein bischen weniger fern- und mehr nah sehen. Da wäre allen geholfen. Die Bilag bezahlen wir ja ohnehin und wenn niemand mehr fernsieht müssten sie sich auch keine Mühe mehr geben schlechte Sendungen zu produzieren. Dann könnten wir ja mit dem Bilag-Geld dann gute billige Sendungen von jungen inovativen Menschen machen. Die müssten dann keine Quoten bringen, und würden also auch von den Leuten geschaut werden. Dann könnten wir mit dem freiwerdenden Bilag-Geld natürlich auch das SVP-Fernsehen finanzieren; wobei die haben eigentlich genug Geld. Ich glaube das Bilag-Geld ist eine recht ansehliche Summe. Aber es gibt natürlich auch viele die davon wollen; Bleiben tut also für den einzelnen, ausser fürs Schweizer Fernsehen, nicht gerade der Haufen. Auch die Unia hat viel Geld, habe ich neulich gelesen. Als ich dann morgens um zehn an die ETH fuhre und die streikenden Arbeiter gerade zum Helvetiaplatz marschierten, konnte ich mir gut vorstellen, dass sie froh waren, mal ein bischen später aufstehen zu können. Ich dachte mir ob sie wohl vor allem deswegen streiken, aber dann dachte ich auch, dass ich keine Ahnung über die Zustände auf schweizer Baustellen habe und dass die Unia doof ist. In einem Vortrag hat neulich auch einer etwas gelesen. Er sagt da so: Ich denke man sollte die Kultur Afrikas in Entwicklungsfragen stärker berücksichtigen. Er habe das mal gelesen. Ah, sie lesen die Weltwoche. Ah David Signer ist eine Pfeiffe. Aha. In der Pedosphärevorlseung spricht der Dozent auch immer vom Aha-Horizont; Schon komisch diese Welt.

"I'm gonna leave it for tomorrow."

Montag, 29. Oktober 2007

Vorstossen

Im "Schweizer Bauer" von vergangenem Samstag war eine Spezialbeilage zu den vergangenen Wahlen beigelegt. Die bäuerlichen Vertreter wurden unter anderem nach ihrem ersten geplanten Vorstoss befragt. Hier einige Müsterchen...
...Für Erich von Siebenthal (SVP,BE) steht ganz klar "die Erhöhung der Hangbeiträge ab 18 % Hangneigung" im Zentrum.
Nicht ganz so schlagfertig zeigt sich Hansjörg Walter (SVP, TG): "Ich habe momentan keinen parlamentarischen Vorstoss in der politischen Pipeline". Ob er gerade mit seiner Ölpipeline beschäftigt ist?
Jean-Piere Grin hingegen versucht sich bei der Leserschaft des Schweizer Bauer mit folgendem Plan Sympathien zu ergattern: "Die Zugverbindung zwischen Yverdon und Bern muss verbessert werden." Ah, einer aus Yverdon. Interessant.
Mit ähnlich entscheidenden Themen befasst sich Jakob Bühler (CVP, SG): "Ich habe bemerkt, dass die Taschenmesser der Schweizer Armee nicht mehr aus dem Hause Victorinox stammen. Ich werde dem nachgehen." Bedenken Sie bitte, dass dieser Mann vor einer Woche von einigen tausend Schweizer gewählt wurde. Er hatte bestimmt mit diesem Thema Wahlkampf betrieben...
Da scheint der Andrea Hämmerle (SP,GR) direkt vernünftig zu sein: "Es sind bereits jetzt 1500 Vorstösse hängig, da brauche ich die Beige nicht noch höher zu machen." (Ich wüsste da sonst ein par unwichtige Vorstösse die man übersehen könte.)
Am meisten Gefalle finde ich aber immernoch an Herrn Ernst Schibli (SVP, ZH): "Top Secret!!!" Macht ja auch Sinn, wieso sollte ich meinen Wählern sagen, für was ich politisch stehe wenn sie mich auch sonst wählen...
...vielleicht hätte ich trotzallem für den Nationalrat kandidieren sollen; So schwierig kann das ja nicht sein.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Das Dazwischen

Von Zuhaus an die Uni: Rebhüsliweg – Althoosstrasse – Käferholzstrasse – Bucheggplatz – Bucheggstrasse – Guggachstrasse – Milchbuckstrasse – Scheuchzerstrasse – Sonneggstrasse – Universitätsstrasse – Rämistrasse – Karl-Schmid-Strasse.

Kreuzungen: 11, Baustellen (Stand 25.10.): 3, angrenzende Lebensmittelgeschäfte: 4, durchschnittliche Fahrtdauer: 20min., zu durchquerende Fahrverbote: 1, persönliche Lieblingsstrasse: Scheuchzerstrasse (auf Höhe Kreuzung Röslistrasse, siehe Bild), Orte eigens verschuldeter Stürze: 1 (Pfosten nach Überquerung Riedtlistrasse), erblickbare Uhren: 3, Tankstellen: 2, Altglasdeponien: 2, Streckenmittelpunkt: Bucheggplatz, Kebab-Buden: 2.

Gesamte Bildstrecke

Was Max weiss...

(Sorry nicht von Oganga, aber vielleicht liest es ja trotzdem jemand)

...Ich weigere mich nur, dass wir allem, was einmal geschehen ist - weil es geschehen ist, weil es Geschichte geworden ist und somit unwiderruflich-, einen Sinn unterstellen, der ihm nicht zukommt.

...Stimmt in der ersten Fassung hat sie nicht eweint. Weil sie gebrüllt haben, Herr Kürmann, in der ersten Fassung. Jetzt weint sie: es können nie beide Teile eines Paares zugleich überlegen sein.

...- Sie meinen: um diese Aussichten zu ertragen, habe ich mich umzusehen nach einem Sinn für das, was geschehen ist.
- Ich frage.
- Und dieser Sinn würde darin bestehen, dass ich gluabe: So und nicht anders hat es kommen müssen.Was man niemals beweisen kann, aber galuben. So und nicht anders. Schicksal. Vorsehung.

...Also nicht die Biografie des Herrn Kürmann, die banal ist, sondern sein Verhältnis zur Tatsache, dass man mit der Zeit unweigerlich eine Biografie hat, ist das Thema....


Fragmente aus: Biografie : Ein Spiel. Max Frisch war auch ETH-Architekt; ob wohl deshalb mindestens ein Architekt pro Buch erscheint?

Dienstag, 23. Oktober 2007

Lueget, vo Bärg und Tal



Lueget, vo Bärg und Tal
flieht scho der Sunnestrahl;
lueget, uf Aue und Matte
wachse die dunkele Schatte.
D'Sunn uf de Bärge no stoht
:o wie sy d'Gletscher so root!

Lueget, da aben a See:
heime zue wändet si 's Veh;
loset wie d'Glogge, die schöne,
fründlich vom Moos us ertöne.
Chüjerglüt, üseri Luscht,
:tuet is so wohl i der Bruscht.

Still a de Bärge wird's Nacht,
aber der Herrgott, dä wacht.
Gseht er das Stärnli dört schyne?
Stärnli, wie bisch du so fryne,
Gseht er, am Näbel dört stohts
:Stärnli, Gott grüess di, wie gohts?

Loset, es seit is: "Gar guet!
Het my nid Gott i der Huet?
Fryli, der Vatter vo allne
laat is gwüss wäger nid falle.
Vatter im Himmel, dä wacht."
:Stärnli, liebs Stärnli, guet Nacht!

Samstag, 20. Oktober 2007

Eishockey

Gestern Abend spielte der HC Davos gegen die Tigers aus Langnau. Dass weiss ich, weil im Sport Aktuell auf SF2 die Zusammenfassung zu sehen war. Sport Aktuell habe ich zusammen mit meinen WG-Kumpanen angeschaut, dazu haben wir eine Aufbackpizza gegessen. Jedenfalls fragt der eine, ob ich denn nicht Langnaufan sei. Da musste ich kurz überlegen und sagte dann schliesslich "Nein". Doch dem war nicht immerso, im Gegenteil. Mir kam in den Sinn wie das war früher, als ich in die Primarschule ging, und noch Hockeyfan war...
...Meine zwei Favoriten waren der HC Davos in der NLA und der SC Langnau ( die hiessen damals noch so, und sie merken jetzt auch wie besonders das gestrige Spiel für mich war) in der NLB. Nun besass ich als richtiger Fan natürlich auch entsprechende Fanartikel. Ein Stirnband des SCL und eines des HCD (später noch einen Schal des HCD, der ich kürzlich auf Ricardo verkauft habe). Morgens vor der Schule also, gdurfte ich im Teletext schauen, wie die Hockeypartien geendet hatten und entsprechend zog ich mir dann das passende Stirnband an. Natürlich jeweils das Siegerstirnband. Hatten beide gewonnen, dann kam als zweites Kriterium das Resultat zum Zuge, als Drittes galten die momentanen Sympathien. Ja so war das, und zwar während Jahren. Zweimal die Woche auf der Siegerseite stehen, grandios.
Gestern gewann Davos eins zu null, durch einen Treffer in der sechsten Minute. Zum Glück bin ich nicht mehr Hockeyfan...

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Streitgespräch

David Signer, Weltwoche-Schreiberling gegen Peter Niggli, Mr. Entwicklungshilfe der Schweiz. im Rahmen der Kampagne "Gemeinsam gegen Armut" als grosses Streitgespräch über Sinn oder Unsinn der Entwicklungshilfe in der Aula der Uni Zürich (wo einst Churchill seine berühmte Rede an die akademische Jugend Europas hielt, was auf einer übergrossen Tafel vermerkt ist).
Ein authentischer Erlebnisbericht:

Der Saal war gut gefüllt als ich mit kleiner Verspätung und grossem Loch im Magen ankam. Ich fand auch alsbald einen Bekannten in den Massen und nach kurzem Begrüssungs-Smaltalk begann die Veranstaltung. Einer der ersten Sätze Signers: "Ich werde die Kampagne unterstützen und unterschreiben." (Anm.d.R. Herr Signer wäre für die Gegenposition verantwortlich gewesen, sollte also gegen die Entwicklungshilfe antreten.) Ja, in dem Moment war dann auch das Streitgespräch vorüber. Meistens fanden die zwei Herren sogar sehr ähnliche Positionen; Wobei Herr Signer natürlich schon versuchte gewisse Kritiken anzubringen. Ohne Inhalt, ohne Gehalt; vielleicht ein par Statistiken: Kalter Kaffee. So brauchte sich Herr Niggli nicht allzu fest ins Zeug zu legen. Man war sich einig dass die Schweiz erstaunlich gute Entwicklungshilfe leistet, man war sich tatsächlich über so etwas einig. Und wenn nicht, dann gabs bestimmt einen Kompromis.
Eine junge Dame wollte noch bemerken, man solle bitte bei der Entwicklungshilfe nicht nur Afrika beachten ( Vielleicht mal das Deza-Schwerpunktprogramm lesen oder so), und auch sonst waren die Publikumsbeiträge gehaltslos.
Seien wir ehrlich; Herr Niggli hat mich nicht besonders überzeugt. Zu lasch. Zu wenig selbstkritisch; Einfach unüberzeugend (Das mit den Spenden an die Alliance-Sud Hilfswerke ist wohl vorüber). Und da der Weltwoche-Schreiberling? Eine absolute Katastrophe. Solch inhaltsloses Geschwafel habe ich noch selten gehört. Da wäre mir der Mörgeli noch lieber gewesen; der hätte mich vielleicht wenigstens rhetorisch zu überzeugen vermögen.

Das nächste Mal gehe ich wieder mit Herr Oganga über Agrarsubventionen diskutieren. Da ist eindeutig mehr Gehalt und Pfeffer drin.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Kaffee ist nicht einfach Kaffee

Was ich besonders mag:

Kaffee aus roten Tassen.
Kaffee an einem ganz normalen Donnerstagmorgen um 06:45. Zu zweit. Und die Sonne scheint.
Kaffee in der Cafeteria. Insbesondere wenn die Vorlesung „Geschichte der Familie im 19. und 20. Jahrhundert“ am laufen wäre.
Kaffee NICHT im Plastikbecher. Dafür mit einem Löffeli.
Kaffee aus dem Thermoskrug. Auf einem Holzbänkli an der Ilfis.
Kaffee aus dem Kartonbecher. Irgendwo, am Sonntagabend.
Kaffee wenn ich die Zeitung lese.
Kaffee im Zug zwischen Konolfingen und Tägertschi.
Kaffee im richtigen Moment und am richtigen Ort.
Kaffee mit Doña Hilda.
Leute die wissen wie ich meinen Kaffee mag.


Was ich nicht mag:

Kaffee aus dem Automaten im Departement für Sozialarbeit und Sozialpolitik.
Kaffee aus dem Plastikbecher.
Kaffee in Belgrad.
Kaffee der schnell getrunken wird.
Kaffee der seines Koffeins wegen getrunken wird.
Kaffee der zu viel Rahm hat.

Montag, 15. Oktober 2007

Gratis?!


Das neue wunderbare Album von Radiohead gibts hier. Mit einem kleinen Marketingtrick haben sie ein neues Zeitalter eingeläutet (wobei Wilco schon ähnliches vollbracht hat). Jedenfalls gibt es das Album "In Rainbows" per Download zum von einem selbst ausgesuchten Preis.
Man hat also zwei Alternativen: Man bezahlt bereits beim Downloaden etwas, weil man weiss wie gut die CD ist; Oder man nimmt es als Geschenk und kauft im Dezember die CD. Enjoy.

Samstag, 13. Oktober 2007

Der Goldene Dachs der Lyrikinterpretation

"Ein Student der Germanistik, der vorgibt sich für Literatur zu interessieren, aber bekennt, dass er für Lyrik keinen Nerv habe, ist wie ein Farbenblinder, der Malerei studiert", sagt die Frau Mahlmann. Die Frau Mahlmann ist Professorin der Neuen Deutschen Literaturwissenschaft an der Universität Bern. Ich mag sie nicht so gerne. Die anderen auch nicht so. Um etwas genauer zu sein: Sie ist ein Drachen. Darum sagen wir ihr auch Frau Mahlzahn, wie der Drache bei Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, wisst ihr. Das hat die Frau Messerli in der 5. Klasse immer vorgelesen. Wir mussten dazu häckeln. Es gibt auch ein Puppentheater davon. Aber das ist jetzt nicht so relevant eigentlich. Ist ja auch böse, zu sagen die Frau Mahlmann sei ein Drachen. Ist ja nicht verifizierbar. Und darum vielleicht auch nicht wahr, sagt der Neoempirismus. Aber bis jetzt hat auch noch niemand falsifiziert, dass sie ein böser Drachen ist, daher ist es zumindest sehr wahrscheinlich, dass sie eben doch einer ist. Aber lasst uns zu Thema Lyrik zurückkehren. Deren Verständnis soll nämlich in dieser neuen Rubrik wöchentlich gefördert werden. Betrüblicherweise besetzt sie nämlich bei der Beliebtheitsskala der literarischen Gattungen seit Jahrzehnten den letzten Platz. Daher wird sie aus dem Schulunterricht meist vollkommen verbannt und auch im gymnasialen Unterricht schaffen es lediglich einige triviale jambische Goethe-Balladen bis ins Mäppchen von Herr Sperisen, aber selten bis in die Köpfe der Heranwachsenden. Dies soll sich zumindest unter der dachsischen Leserschaft ändern.

Daher wird nun -um das ganze pädagogisch sinnvoll zu gestalten- jede Woche der Goldene Dachs der kreativen Lyrik-Interpretation verliehen.
Zum Auftakt gibt es heute ein modernes lyrisches Meisterwerk der Nachkriegszeit von Paul Celan.

EINEM, DER VOR DER TÜR STAND, eines
Abends
tat ich mein Wort auf - : zum
Kielkropf sah ich ihn trotten, zum
halb-
schürigen, dem
in kotigen Stiefel des Kriegsknechts
geborenen Bruder, dem
mit dem blutigen
Gottes-
gemächt, dem
schilpenden Menschlein.

Rabbi, knirrschte ich, Rabbi
Löw:

Diesem
beschneide das Wort,
diesem
schreib das lebendige
Nichts ins Gemüt
diesem
spreize die zwei
Krüppelfinger zum heil-
bringenden Spruch.
Diesem.

......................

Wirf auch die Abendtür zu, Rabbi.

......................

Reiss die Morgentür auf, Ra--



Ich wünsche allen Teilnehmenden gutes Gelingen. Interpretationen bitte vor die Tür oder bei Kommentar.

Als Preise winken diese Woche:
Platz 1: ein rassenreiner Kielkropf
Platz 2: ein Gratiseintritt für dich und 2 Freunde zu der Vorlesung Ulrich von Zatzikhoven >Lanzelet<>inklusive 15 min Backstage mit Frau Mahlmann
Platz 3: eine Krüppelfingerschönheitsoperation im Wert von 4 kotigen Kriegsknechtstiefeln

Gewinner werden jeweils am Freitag bekanntgegeben.


Der junge Mann und das Meer














Werbung in eigener Sache: Mein kleiner Film "Der junge Mann und das Meer" kann in der nächsten Zeit ein paar Mal im Kino geschaut werden. Es würde mich freuen ab und zu einen Besucher zu sehen.
Folgende Daten sind zu beachten:
- Samstag, 20. Oktober, 14:00, Shnit Bärnerplatte im Progr Bern
- Samstag, 20. Oktober, 20:00, Kulturnacht im Kino Krone Burgdorf.
- Samstag, 20. Oktober, 00:00, Shnit Bärnerplatte im City2 Bern
- Sonntag, 21. Oktober, 15:00, Shnit Bärnerplatte im Cinemastar Bern
- Freitag, 23. November, 20:00, Upcoming im Bourbaki 2 Luzern
- Samstag, 24. November, 20:00, Upcoming im Bourbaki 1 Luzern

Freitag, 12. Oktober 2007

Theater der Künste

Wolken auf meinem ersten Flug als Kind. Ich wollte so gerne aus dem Fenster und mich in die Wolken fallen lassen.

Und da stand Sie vor mir. Nackt. Und schön. Unverschämt schön.

Und wie der Mond da so am Himmel schwebte, erschien er mir das erste Mal in meinem Leben als Planet. Und da wurde mir bewusst; Wir sind nicht alleine.

Sonne rauf, Sonne runter. Jeden Tag dasselbe, jeden Tag möcht ich dabei sein.

Das Steinmandli.


Was war das Schönste, das du jemals gesehen hast?


Inspieriert und teilweise kopiert vom Flyer des Theater der Künste in Zürich.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Absurd?

Letzten Samstag konnte man in Bern unschöne Szenen beobachten. Wirklich unschön. Ueli Maurer gibt sich diplomatisch und sagt: "Diese linken Chaoten haben so wenig mit den Sozialdemokraten zu tun, wie die SVP mit Rechtsextremen." So gut so weit. Nun war überall zu lesen, wie sehr diese linken Chaoten also der SVP geholfen haben. Auch so gut so weit. Hat sich die SVP wohl auch überlegt, ob die Leute, die ihnen jegliche Infrastruktur auf dem Bundesplatz zerstört hat, diesselben sind, die sie als schwarze Schafe beschuldigt haben? Waren Das nun die bösen Ausländer? Oder waren die bösen Ausländer gerade am Arbeiten? Oder waren es die bösen Ausländer, die nachher die Strassen Berns geputzt haben? Ah die Chaoten waren Schweizer; also von den Guten? Ah, man muss das Plakat mit dem schwarzen Schaf symbolisch sehen. Ah, dann können wir ja dann die linken Chaoten auch ausweisen. Schicken wir sie doch zu den Kommunisten. Kuba zum Beispiel. Oder machen wir lieber Wahlkampf ohne Inhalt, beziehungsweise Kopf-Wahlkampf. Da kann man weniger in die Scheisse recken.

Montag, 8. Oktober 2007

Geschichten die das Kino erzählt.











Neben hunderten Popcorngesteuerten Kinobesuchern und den üblichen ADS Kindern mit wenig Erinnerungswert gibt es ab und zu auch Leute die man so schnell nicht wieder vergisst. Eine Auswahl von erzählten und erlebten Geschichten aus dem Kino Krone.

- Bei der ganzen Kino Belegschaft am meisten verhasst: Der Kehrichtpisser. Normalerweise findet man im Abfalleimer auf dem Männer WC nur ein, zwei Papierhandtücher, doch wenn der Papierkorb (der viellecht knapp ein Meter von der Schüssel entfernt ist) überdurchschnittlich schwer ist und gefährlich gluckert und stinkt ist das ein unmissverständliches Indiz, dass der Kehrichtpisser wieder zugeschlagen hat. Die gelbe Flüssigkeit muss dann selber entsorgt werden. Die alteingesessenen Mitarbeiter haben schon ausgeheckt wie der Übeltäter auf frischer Tat ertappt werden kann. Man sollte es ja eigentlich hören, ist es doch ganz klar ein anderer Ton als beim normalen Geschäfteverrichten. Doch nach jedem neuem Streich bleibt auch ihnen nichts anderes übrig als zu fluchen und Morddrohungen auszusprechen.

-Nachdem der Schweizer Film "Die Herbstzeitlosen" letzten Sommer Rekordverdächtige 22 Wochen im Krone lief (nur Titanic lief glaub ich länger), rief eine Zürcherin diesen September an, ob dieser Film bei uns noch zu sehen sei. Sie habe irgendwo gehört, dass wir ihn in Burgdorf noch vorführen. Und das über ein Jahr nach dem Kinostart, und obwohl der Film längst auf DVD erhältlich ist! "Nein", war leider die Antwort.

- Einmal, als ich gedankenversunken auf Kundschaft wartete, kam ein etwa sechs jähriger Knabe auf mich zu und fragte: "Kennsch Rock'n'Roll" Als doch Musikinteressierter Mensch war ich erstmals total überrascht und überrumpelt von dieser Frage und stammelte etwas von den 50er Jahren und dem heutigen retro Rock. Doch ohne die Antwort abzuwarten entgegnete der Junge "I tanzes drum", machte eine elegante Drehung und verschwand im Kinosaal.

Sozialstaat und Wohlfahrtsregime

»So irreführend das Hauptwort "Gesellschaft" ist, es ist immer noch harmlos verglichen mit dem Adjektiv "sozial", das wahrscheinlich das verwirrendste Wort in unserem gesamten moralischen und politischen Wortschatz ist.«

»Mehr als zehn Jahre lang habe ich mich intensiv damit befasst, den Sinn des Begriffs "soziale Gerechtigkeit" herauszufinden. Der Versuch ist gescheitert; oder besser gesagt, ich bin zu dem Schluss gelangt, dass für eine Gesellschaft freier Menschen dieses Wort überhaupt keinen Sinn macht.«

Friedrich von Hayek

Wochengeschichte II

15. 11. 1995
Heute zum Mittagessen gab es Toast. Ich habe es sehr gerne. Ich kann es selber machen, wenn ich Lust habe. Was ich nicht so gerne habe ist die Ananas. Schinken habe ich nicht so gerne. Ich esse sowieso nicht so viel Fleisch, nur Wurst. Der Käse ist natürlich auch sehr gut, wenn er geschmolzen ist.

Freitag, 5. Oktober 2007

Extasen


Am 18.Oktober im Stuz2 tanzen zu Musik, die unter anderem vom Ferdinand Gerhard präsentiert wird.

Am 30.Oktober zu Manu Chao, der mit seiner neuen Platte unterwegs ist, nach Genf pilgern

Am 9. November in Winterthur den altbekannten La vela puerca zutanzen und in Uruguay-Nostalgie verfallen.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Wenn alte Freunde nach langer Trennung einander wiedersehen, ereignet es sich oft, daß sie sich bei Erwähnung von Dingen teilnahmsvoll stellen, die für sie ganz gleichgültig geworden sind; und mitunter merken es beide, wagen aber nicht den Schleier zu heben - aus einem traurigen Zweifel.
Friedrich Wilhelm Nietzsche

Einige Bilder unserer Gymnasium-Klassenzusammenkunft vom letzten Samstag hier.

Montag, 1. Oktober 2007

Ha-zwei-O

Wasser ist das Elixier des Lebens. Einmal schwamm ein französischer Philosoph einfach ins offene Meer hinaus bis er starb. Ein Mensch braucht im Schnitt 1200 kubikmeter Wasser pro Tag (Vegetarier 350 kubik für Nahrungsmittel, 20%-Anteil-Fleischesser 1000 kubik; Wenn sie also Fleisch essen trinken sie vor allem Wasser.)Wenn Wärme in Form von Wasser transportiet wird, so nennt sich dies latente Wärme. Gasförmigs Wasser ist das wichtigste Treinhausgas. Chesterson hat einmal gesagt: "Es ist mir völlig gleichgültig, wohin das Wasser fliesst, solange es nicht in meinen Wein fliesst." Sollte Wasser einen Preis haben? Es gibt tatsächlich einen Penisfisch; Vorkommen im Salzwasser; Er kann bei Verrichtung von Unterwassergeschäften gegen den Strom schwimmen. Aqua war auch ein One-Hit-Wonder.

Sonntag, 30. September 2007

Wochengeschichte

13. 12. 1995
Am Dienstagmittag habe ich mit den Legos gespielt. Ich habe einen Wohnwagen gebastelt für drei Personen. Am Abend machte ich noch ein Haus mit einer Garage, mit einem Garten, mit Blumen und Tannen.
Meine Eltern haben gesagt es sei sehr schön.

Freitag, 28. September 2007

über das heiraten

I liebe di,
du liebsch mi,
wieso hürate mir de nid?

Aues wo mir no bruche isch e grossi, fettigi Hochzitstorte.

Donnerstag, 27. September 2007

Falsches Abschiedsfest


Morgen Freitag Abend kann man noch im Choserfeld vorbeischauen kommen. Für ein Falsches Abschiedsfest. Falsch weil ich ja nicht wirklich weggehe. Abschiedsfest weil ich ja trotzdem nicht mehr wirklich hier sein werde.

Mittwoch, 26. September 2007

Pollen, Gummibaum, ErbB2 und Mesothelioma

Die Universität Zürich ist mit 24 000 Studenten die grösste Bildungsinstitution der Schweiz.
Diese Grösse bringt zwar einige Nachteile mit sich, von Vorteil ist aber zweifellos, dass das Bildungspaket Uni/ETH und der Standort Zürich durch positive internationale Reputanz und finanzielle Potenz ein interessanter, vielseitiger und kurzweiliger Veranstaltungskalender mit teils renommierten internationalen Gastdozenten zu entwerfen imstande ist. Folgend die interessantesten öffentlichen Veranstaltungen dieses Semesters.

Dienstag, 25.9.2007
12.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Pollen als Insektennahrung
Mit: Peter Peisl

Mittwoch, 26.9.2007
17.15 Uhrbis 18.30 Uhr
The Joy of Programming
Mit: Prof. Dr. Walter Gander, Departement Informatik, ETH Zürich

Dienstag, 16.10.2007
12.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Gummibäume !?
Mit: Peter Enz

Montag, 12.11.2007
17.30 Uhr bis 18.30 Uhr
Paracellular ion selectivity in thick ascending limb ­ new insights from claudin-16 knockdown mouse
Mit: Prof. Dr. Markus Bleich, Physiologisches Institut, Universität Kiel

Mittwoch, 14.11.2007
18.15 Uhr
Nichts wie weg - Schweizer Rentner an der Costa Blanca
Mit: Dr. Andreas Huber

Dienstag, 27.11.2007
17.00 Uhr bis 17.45 Uhr
Lapatinib in der Behandlung des ErbB2 (HER2) positiven Mammakarzinoms
Mit: Dr. Thomas Ruhstaller, Fachbereich Onkologie, Kantonsspital St. Gallen

Dienstag, 27.11.2007
16.00 Uhr bis 17.00 Uhr
In Search for Mesothelioma Stem Cells
Mit: PD Dr. E. Felley-Bosco, Laboratory of Molecular Oncology, University Hospital Zürich

Dienstag, 11.12.2007
17.15 Uhr bis 18.00 Uhr
Konstant zuviel des Guten - Übergewicht bei Zootieren
Mit: Dr. Christoph Schwitzer

Mittwoch, 12.12.2007
12.15 Uhrbis 13.15 Uhr
Lernsoftware erstellen mit verschiedenen Screenrecordern
Mit: Dejan Radivojevic, Ruedi Streit

Dienstag, 18.12.2007
19.15 Uhrbis 21.00 Uhr
Die Marke als emotionales Erlebnis
Mit: Günter Bader

Weitere Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen sind hier zu finden. Schliesslich will ich Ihnen noch dies und dies empfehlen.

Dienstag, 25. September 2007

Was macht eigentlich...?

Lou Bega
Der Sommer 1999 gehörte dem deutschen Sänger Lou Bega. Mit "Mambo No. 5 (A Little Bit Of...)" platzierte er sich in über 20 Ländern an der Spitze der Charts und verkaufte die Single weltweit über 12 Millionen mal. Es folgten zahlreiche weitere Singleauskopplungen des Debütalbums "A Little Bit Of Mambo" die alle zum verwechseln ähnlich klingen wie der Sommerhit.
Den Ruf des OneHitWonders versuchte Lou Bega zwei Jahre später mit seinem Zweitlingswerk loszuwerden. Doch nur in Östereich gelang ihm eine platzierung in den Top 20. Ein Richtungswechsel musste her. Und so findet man auf der aktuellen Platte aus dem Jahre 2006 neben den gewohnten "Mambo No. 5" Klängen auch Lieder die voll im Trend nach Disco-RnB à la Timbaland tönen. Trotzdem reichte es in Deutschland nur für den hundersten Rang der Charts. Dass Lou Bega Heute ab und zu noch von der Vergangenheit träumt zeigt sich im Bonus Track des neusten Albums: Return Of "A little Bit"...Mambo N. 2005.

Emilia
Weltweiter Erfolg ist Segen und Fluch gleichzeitig. Die Schwedin Emilia Rydberg kann eine Menge nicht selber geschriebene Lieder darüber singen. Von dem überraschenden Erfolg von "Big Big World", dass sich 4 Millionen mal verkaufte und ihr Weltweiten Ruhm beschehrte, wurde die damals erst 18 jährige Emilia völlig überrumpelt. Auch bei ihr folgten exponentiell abnehmende Chartpositionen und verzweifelte versuche zurück ins Lampenlicht zu treten (z.b. ein Duett mit Oli P. oder ein Auftritt der ProSieben Show Comeback-Die grosse Chance)
Lange war es ruhig um Emilia. Doch nach fünf Jahren ohne Tonträger kam dieses Jahr ihr Comebackalbum "Små Ord Av Kärlek" auf den Markt. Emilia singt darauf nur Schwedisch und freut sich über den bescheidenen nationalen Erfolg . So schreibt sie auf ihrem Blog: this is like a wonder to me, and i can hardly believe it... my single is number 2!! i feel so blessed, that i have actually no words for it.

Eiffel 65
Eiffel 65 gibt es nicht mehr. Das italienische Disco-Pop Trio hat sich nach dem Weggang von ihrem DJ. aufgelöst. Was bleibt ist ihre weltweit bekannte Single Blue (Da Ba Dee), zahlreiche mässig (v.a. in Italien) erfolgreiche Nachfolgesingles und ein neues Projekt mit dem namen Bloom 06.

Was Ferdinand weiss...

...how to dream better.

01_
02_Wie schön man wird, wenn das Meer zuschaut.(G.G.)
03_Heute war ein schöner Tag, was bleibt, ist was kommt.(A.B.)
04_Mon etoile, ca sera pour toi une des etoiles. (A.S.)
05_Hoy es hoy y ayer se fue. (P.N.)
06_Wieso kann ich nicht sein wie dieser Vogel?
07_Man muss noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können.(F.N.)
08_Es isch äbene Mönsch uf Ärde.
09_
10_

Montag, 24. September 2007

Ab in die Berge

Wie jedes Jahr, also zum zweiten Mal, haben sich die Dachse in den Bergen verschanzt um sich von der wunderbaren Herbstsonne zu bescheinen, gute Bergluft zu atmen, mittelmässigen Rotwein zu trinken, erlebnisorientierte Jäger zu beobachten, hirarchische Systeme zu entwickeln, unterbezahlte Börsenmakler aufzumuntern, einheimische Spezialitäten zu geniessen, zu vergessen, zu erfinden, verborgene Schauspieltalente aufleben zu lassen, sich am Alter des Hauses zu erfreuen und natürlich den mystischen Geist des Dachsentum aufleben zu lassen.




Das erste Treffen lief ganz gut.
Da wollte sie Rotwein.
Leider hatte ich ihn schon Allen getrunken.


Eine Kurzgeschichte in drei Sätzen (Sie können nachzählen) zum Thema Rotwein. Mehr Fotos hier.

Dienstag, 18. September 2007

Vor zwei Jahren...

Still lag der kleine künstliche See vor mir. Inmitten einer scheinbar unkontrolliert um sich greifenden Ansammlung grosser und noch grösserer Gebäude schien dieser Park als kleine Oase in einer unbegreiflichen Wüste des Gleichzeitigen Fort- und Rückschrittes.
Im See waren Familien auf kleinen tierähnlichen Bötchen unterwegs, an den Ufern wurde gespielt, Musik und chinesisches Schach, Fischer säumten die Promenade, zogen Fisch um Fisch, viel mehr, als man angesichts der Grösse und Lage des Gewässers erwarten konnte.
Ich, bärtiger Begutachter der umtriebigen Szenerie, verstand wenig und oft noch weniger im Versuch, tatsächlich zu verstehen. Der Menschen unentwegte Blicke bereits gewöhnt war ich alleine, ohne je allein zu sein.
Am Ende des Sees streckt mir ein junger, sympathischer Fischer seine Rute entgegen. Ich versuche mich am ungleichen Kampf mit dem Fisch, den die mich umgebenden stets erfolgreich zu bewältigen scheinen, bleibe fünf, vielleicht zehn Minuten sitzen, verstehe nicht, was mein Lehrer mir zu beschreiben versucht. Man lächelt über mich, mit mir, ich mit ihnen. Da beisst ein Fisch. Die Rute tanzt unruhig überm Wasser, ihr Besitzer redet schneller und entschlossener auf mich ein, ich ziehe, ohne zu verstehen, lasse ab im Glaube, das Falsche zu tun, schwenke die Rute. Der Fisch ist verloren, hat sich ein letztes Mal wohl retten können. Der Chinese lächelt weiter, die nachsichtige Gütigkeit ist ihm in Anbetracht des Verlustes jedoch vom Gesicht gewichen.

Die Parkanlage liegt in Taiyuan, Hauptstadt der Provinz Shanxi westlich von Beijing, 3,4 Millionen Einwohner (zwölftgrösste Stadt Chinas).

Sonntag, 16. September 2007

Bocca della Verita

Das ungarische Dörfchen Révfülöp am Balatonsee ist nicht nur ein schönes Stückchen Erde, sondern vielmehr auch ein Ort der Erkenntnis und Wahrheit - einer bitteren Wahrheit. So sind Marlene und ich denn am kleinen Hafen auf den "Mund der Wahrheit" gestossen, eine Apparatur, die den Unerschrockensten unter den Passanten für 100 Forinth (65 Rappen) die ganze, durchleuchtende, aufklärende und höchst individuelle Wahrheit über die eigene Person offenbart. Diese möchten wir an dieser Stelle - aus Verpflichtung gegenüber Freunden, Familie und der eigenen Seeligkeit - kundtun (im Bewusstsein auch des Risikos, dass folgende Offenbarungen uns sozial auf der Stelle isolieren könnten...).

Nun, hier also die Wahrheit(en) über Fabian Urech:

- Oft verlieren Sie Ihre eigene Kontrolle während einer Krise.
- Sie lieben das Landleben und sind kein Stadtmensch.
- Sie sind manchmal ehrgeizig und ein Dickkopf.
- Sie fühlen sich oft nicht wohl bei anderen Leuten und Sie können Freundschaften und dauernde Partnerschaften nicht pflegen.
- Es fällt Ihnen sehr schwer, gezielt an etwas Konstruktivem zu arbeiten, weil Sie bald das Interesse verlieren.
- In der Partnerschaft sind Sie dazu geneigt, die ganze Situation und den Liebhaber zu kontrollieren.

Leben: ***** / Liebe: ********* / Glück: ****** / Gesundheit: ******** / Sex: ********

Schliesslich die ganze Wahheit über Marlene Röthlisberger:

- Sie sind manchmal über alles unzufrieden.
- Manchmal sind Sie langweilig, anhaltend und zu anspruchsvoll.
- Sie können sich an der Freude des Lebens erfreuen.
- Sie können Ihre Opfer drangsalieren und haben dabei Ihre Freude und Befriedigung.
- Ihr Erfolg wird viel Neid bewirken, sodass Sie sehr aufpassen müssen.
- Müdigkeit und Angst machen Sie ängstlich und es sieht aus, als dass Sie nie zur Ruhe finden.

Leben: ******* / Liebe: *** / Glück: ********* / Gesundheit: *** / Sex: ********

Mitleid oder ein gutes, aufbauendes Wort wär für unsere Seelen - die, konfrontiert mit der schmerzlichen Wahrheit, wimmernd in der Dunkelheit irren - erwünscht (wobei Sie aufpassen müssen, nicht plötzlich von Marlene drangsaliert zu werden).

Samstag, 15. September 2007

Osteuropatour

Fotos: Zug Belgrad - Timisoara (Rumänien) /Am Balatonsee (Ungarn) / Wien, Nähe Westbahnhof / Sicht über die Donau auf Belgrad / Velotour im ungarischen Hinterland.

Weitere Bilder hier.

Donnerstag, 13. September 2007

Streetstyle

CD-Kritik



Viel wurde schon geschrieben über die neue Animal Collective CD "Strawberry Jam". Und für solche Musik vor allem an ungewöhnlichen Orten. Spätestens wenn nämlich im "Bund" ein unverständlicher Artikel über "Zukunftsmusik" auftaucht, gibt es für ein nerdiges Indiekind nur eines: mit erhobenen Händen Hype-Alarm rufen und Public Enemy zitieren ("Don't believe the hype").
Obwohl auch mir so viel Aufmerksamkeit für einen von der Szene so lange versteckten und gut behütetem Geheimtipp (der notabene seine besten Zeiten auch schon hinter sich hat) nicht nur genehm ist, hier noch eine weiter Rezenssion.

Und zwar in einer Art, die ich bis jetzt noch nicht gelesen habe: Der Vergleich Musik-Coverbild. Wahrscheinlich ist diese Methode für ausgebildete Journalisten einfach zu simpel und zu blöd. Sie funktioniert aber gerade hier aussergewöhnlich gut, so tönt "Strawberry Jam" ganz lapidar einfach nach Erdbeerkonfitüre.

Auf der einen Seite sind ja Erdbeeren etwas ganz natürliches, erdiges, die Erdbeere auf dem Titelbild zeigt neben der organischen Selbstverständlichkeit aber auch etwas ganz anderes. Sie wirkt seltsam technisch, künstlich und beihnahe von einer formalen Strenge. Hart und kantig, obwohl wir wissen dass die Adjektive Süss und Weich eigentlich angebrachter wären. Auch die Farben sind nicht so wie man sie von dieser Waldfrucht erwarten würde. Ganz bunt kommt sie nämlich daher. Neben der Vermoderung treten auch blaue und gelbe Flecken auf. Zudem wurde sie so vermatscht und aus der Form gedrückt, dass es auf den ersten Blick nicht mehr ein schönes Bild ist. Trotzdem erkennt man aber sofort um was es sich handelt. Und genau wie das Foto aussieht, tönt die Musik. Schlussendlich ist vor allem eines sicher: Interessant ist beides allemal.

PS. Und zum Beweis, dass diese Analyse nicht völliger Quatsch ist ein Zitat von dem Pandabär der hinter der Musik steht: "Man, it'd be really sweet if we could get the music from the album to sound like [what] this looks like."

Samstag, 8. September 2007

Mittwoch, 5. September 2007

Was David und Peter wissen...

.....HOW TO WORK BETTER

1_Do one thing at a time
2_know the problem
3_Learn to listen
4_Learn to ask questions
5_Distinguish sense from nonsense
6_Accept change as inevitable
7_Admit mistakes
8_Say it simple
9_Be calm
10_Smile

Fischli und Weiss sind die wohl bedeutensten Künstler der Gegenwart in der Schweiz.
Ihre grandiose Ausstellung im Kunsthaus dauert noch bis Sonntag.

Dienstag, 4. September 2007

Schnelligkeit an der Basisprüfung

Die Regeln sind klar: Wer zuerst die Prüfung abgibt erhält einen Punkt. Bei zeitgleicher Abgabe gibt es keine Punkte. Bei allfälligem Punktegleichstand nach drei kräftezehrenden Wochen entscheidet der Notenschnitt (ein raffinierteres Noten/Zeit-Modell ist noch in Bearbeitung).
Der Wettkampf an der diesjährigen Basisprüfung der Umweltwissenschaftler, Lebensmittelwissenschaftler und Agronomen verläuft sehr ausgeglichen. Am ersten Tag war es A.I. der mit die Prüfung "Einführung in die Rechtswissenschaften" mit rund zehn Minuten Vorsprung auf A.B. abgeben konnte. Selbes geschah am Mittwoch bei "Agri-Food-Chain", war es dort sogar eine halbe Stunde die A.I. früher abgeben konnte. Es schien schon fast hoffnungslos für A.B. noch etwas tun zu können, hatte er doch eindeutig mehr Sicherheitsbedenken als sein Gegner. Zum Ende der ersten Woch holte er dann aber trotzdem seinen ersten Punkt, bei "Diversität der Tiere und Pflanzen" fühlte sich A.I. zu sicher, und während er noch Biene Maya zeichnete war es zu spät...
In der zweiten Woche kehrte dann wieder Normalität ein. A.I. brauchte gerademal zwanzig Minuten um "Allg. Biologie I und II" zu lösen. Doch ein zweites Mal gelang es dem unermüdlichen A.B. den Anschlusspunkt zu erzielen; Dies mit einem ungefährdeten Start-Ziel Sieg in "Ökonomie".
Die letzten beiden Prüfungen "Mathematik I und II, Systemanalyse" und "Chemie I und II" endeten wie nicht anders zu erwarten unentschieden.
Am heutigen Abend liegt also A.I. mit drei zu zwei in Front. Morgen Mittwoch in "Erd-und Produktionssysteme" sowie Freitags in "Ökologie" wird es aber nochmals richtig spannend. Sollte nämlich A.B. den Ausgleich schaffen, wäre Freitags damit zu rechnen, dass zwei Personen sprintend aus dem HIL-Gebäude kommen....

Freitag, 31. August 2007

Ich und de Ueli

Eine wichtige, sinnvolle Empfehlung auf dem Weg zur Wahlliste im kommenden Oktober: Smartvote. Zu obiger Darstellung: Das politische Profil von mir und Ueli Murer im Vergleich (laut Berechnung 24,9% Übereinstimmung).

Mittwoch, 29. August 2007

Kreativität an der Basisprüfung

Eigentlich eine öde Sache, so eine Basisprüfung. Doch werden wohl einige Korrektoren Lachkrämpfe haben (oder sich grausam aufregen, je nach Humorindex.)

-Es galt Merkmale für Tiere mit richtig oder falsch zu beurteilen. Es waren vier Spalten, also vier Buchstaben (richtig = A, falsch = B) zu setzen. Gottfried schrieb jeweils: ABBA, mit einer darunterstehenden Begründung, dass er halt ein riesiger ABBA-Fan sei, es tue ihm leid.

-Wozu dienen dem Nesseltier seine Tentaklen? Antwort von Sigfried: Das Nesseltier kann mit seinen Tentaklen ein Lasso formen. Das Nesseltier gilt auch als Lucky Luke des Tierreich, da es das Lasso schneller als dessen Schatten werfen kann.

-Worin unterscheidet sich das Kloakentier von anderen Säugetieren? Verschiedene Antworten: Das Kloakentier ist das einzige in einer Kloake überlebensfähige Tier.
Das Kloakentier braucht viel weniger Schlaf als alle anderen Tiere.
Die Zeichnungsbegabung des Kloakentier ist überdurchschnittlich.
Nur bei den Kloakentieren ist der linke Fuss rechts.

-Man zeichen den Stachel von Bienen. Ephraim zeichnet die Biene Maya und meint sie sei eben eine liebe Biene und habe deshalb keinen Stachel.

-Man erkläre eine gegebens Schema mit Chromosomensätzen und ähnlichem (es handle sich um eine Hypothese der Evolutionstheorie). Kari sah darin ganz klar die Heiligkeit von Jesus bestätigt. Josef war 2n, Maria 3n, und über einen komplizierten Vorgang von Meiose, Mitose und Befruchtung entstand Jesus 5n (wobei 5n als heilig gilt.)

Alle Namen abgeändert. Richtige Namen der Redaktion bekannt.

Sonntag, 26. August 2007

Berühmt

Endlich ist es mir gelungen mit jemandem Berühmten in Kontakt zu kommen. Schaut man auf der Seite des internationalen Unihockeyverbandes unter Transfers die letzten Bewegungen an (am 31.August endet die Transferperiode), findet man da auch folgenden Eintrag (und eben diese Person kenne ich!)

To Switzerland

Player To Club From Club/Nation Valid from

Simon Brechbühl UHC Elch Wangen Brüttisellen NTNUI Dragvoll Innebandy/Norway 21.08.2007


Ich bin sehr stolz diesen international begehrten Spitzespieler zu kennen.
Es handelt sich hierbei um meinen Bruder.

Donnerstag, 23. August 2007

Montag, 20. August 2007

Politik?

Ich mag mich ja das Wort Anti in der Politik nicht allzu gerne gebrauchen. Doch wenn sich solch billigste Propaganda als Politik verkauft, und es erst noch Leute gibt die das unterstützen. Alles weitere lesen Sie auf der Internetseite betreffender "Partei".

Samstag, 18. August 2007

Santa Maria





Weitere Bilder hier.

Freitag, 17. August 2007

Ein Tag im Leben von...

...Ferdinand Gerhard (21), Student der Agrarwissenschaften.

Um 6.17 Uhr ertönt mein Wecker. Ich stehe dann meistens auch gleich auf, denn sonst würde ich wieder einschlafen und erst um einiges später erwachen. Nach einem kleinen Frühstück und mache ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg an die ETH. Bei der Langstrasse herum wandeln meist noch ein par skurile Gestalten herum.
Wenn ich dann so kurz nach sieben im LFW, das ist das Gebäude der Agrostudenten, ist es noch angenehm ruhig. Von den Studenten bin ich meist der Erste, eigentlich immer. Ab acht Uhr beginnt dann der Völkerauflauf. Da am Montag die Prüfungssessiom beginnt sind jetzt alle am lernen, und wer zu spät kommt wird keinen guten Platz zum lernen mehr finden. Ich sitze immer am gleichen Tisch, im dritten Stock.
So um viertel vor zwölf gehe ich mit ein par Mitstudenten in die Mensa essen. Das Essen ist nicht unbedingt eine Delikatesse, doch essbar allemal und billig auch. 5.80 kostet das Menu in der Polymensa, 5.40 in der Unimensa. Danach folgt ein kurzer Besuch im bqm; Kaffer. Ich mochte eigentlich nie Kaffeetrinken. Doch es scheint als werde auch ich älter. Ausserdem hilft es beim Lernen nicht müde zu werden.
Am Nachmittag ist die Atmosphäre meist ein wenig unruhiger, die Konzentration sinkt. Doch so bis vier Uhr bin ich bleibe ich eigentlich immer. Ein Bad im See, einfach nur faul herumliegen, ein kühles Bier, Basketball oder doch noch etwas fürs Lernen ausdrucken; Es bleibt der Abend zum geniessen.
Es ist schon komisch wie schnell die Zeit vergeht, in drei Wochen ist der Spuk vorbei und wir werden wohl ordentlich feiern; Das macht man so bei den Agronomiestudenten.

Mittwoch, 15. August 2007

Das grosse Schweigen

Wann er sie kennen gelernt hat? Das weiss er selbst nicht mehr genau; Kann man denn sowas überhaupt sagen? Gesehen. Ja, gesehen hat er sie vor ein par Jahren zum ersten Mal. Doch kennen gelernt? Kennt er sie überhaupt? Hat er sie jemals richtig kennengelernt? Wann kennt man jemanden? Meistens denkt er nie, manchmal denkt er sie zu kennen. Und zwischendurch denkt er auch nichts.
Ob er sie denn überhaupt richtig kennenlernen möchte fragte ich ihn. Da schwieg er einfach nur.
Sowieso schwieg er danach immer wie häufiger. Man wusste nicht so recht wieso und weshalb.

Dienstag, 14. August 2007

Sie tun, was sie koennen....

Ich war gestern auf der Schweizer Botschaft in Quito. Im Wartesaal haengen Poster vom Thunersee. Von der Jungfrau. Und vom Baerengraben. Auf dem blitzblanken sterilen Glastisch liegt eine Schweizer Familie und eine Weltwoche. Nr. 29, 19. Juli 2007. Fr. 5.70 (inkl. MwSt.)
Da ist ja viel Spannendes passiert in den letzten 3 Monaten. Die Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre verliert Zuschauer. Und sie mauert sich ein und hat den falschen Mann. Findet Urs, der Reporter. Gott ist nicht tot, auf Seite 7. Aber sechs Mitglieder der Schweizer Armee. Wer ist schuld? Seite 13. Wie kommt eine Journalistin dazu, im Bundesratsjet zu vereisen? Die Antwort erfaehrt man auf Seite 30. Koennte mir wohl der Moritz auch einen Bundesratsjet schicken? Es ist dringend. Ausserdem war Kleopatra nicht nur die letzte Pharaonin, sondern eine Schlampe, erfahre ich auf Seite 34. Auf Seite 40 hat der Hans Wiedemann gelernt nicht perfekt zu sein. Und auf Seite 48 findet der Erich Vogel man kann nicht immer ehrlich sein. Oskar Lafontaine ist wieder da, auf Seite 14. Und der Giger auch, im Buendner Kunstmuseum. Bin ich auch bald wider da? Und waehrend der Pianist Paul Bey ein Meister der Reduktion ist, laesst Ian Mc Ewan mit seinem neuen Roman Am Strand ein wenig nach, findet Peer Teuwsen auf Seite 57. (Ich war auch auf dem Weg zum Strand, aber am Strand war ich nicht.) Auf Seite 19 kann man mit strukturierten Produkten intelligent investieren: 044 632 62 62. Der Investmentbanker Christian Walliker sitzt am morgen auf seiner Terasse, trinkt ein Glas Milch und blickt auf den See. Ich blicke auf das vergilbte Thunerseeposter. Die Aidszahlen sind nicht so hoch wie man dachte, der Staat konkurenziert die private Presse und der Lukas verlaesst das Priesteramt. Und der Extrembergsteiger Oswald hatte unendlich oft viel Glueck. Ich auch.

Ich werde zum Schalter gerufen. Hay una persona que habla aleman? Jawohl, Grueezi. Aha, Schwyzerduetsch. Lang ist es her. Gruessech. Das erste Schweizer Gesicht seit 3 Monaten. Kein freundliches. Willkommen zuhause…Ein provisorischer Pass kostet Sie 100 $. Dauert 48 Stunden, Wenn Sie jetzt gleich bezahlen dauert es 24 Stunden. Hoeren Sie, ich habe jetzt gerade keine 100$. Aber morgen bestimmt. ich brauche diesen Pass so schnell wie moeglich, verstehen Sie. Das ist ein Notfall. Wir tun was wir koennen. Wenn Sie zahlen. Hoeren Sie, ich warte nun seit 4 Tagen darauf, dass mir irgendjemand hilft, und ich bin durchs ganze Land gereist, um zu Ihnen zu kommen. Sie haben keine Ahnung was ich durchgemacht habe. Wir bedauern ausserordentlich was Ihnen widerfahren ist, Frau Schwarz. Ausserordentlich. Aber das sind Vorschriften. Wir tun, was wir koennen.
Danke. Duerfte ich bitte Ihr Telefon benutzen. Ich muss einige dringende Anrufe erledigen, und in den Kabinen zahle ich mich dumm und daemlich. Wir offerieren Ihnen gerne EINEN Anruf, Frau Schwarz. Fuer den Rest sind wird nicht zustaendig. Aber wir tun was wir koennen. Hoeren Sie, ich brauche dringend Geld damit ich einen Flug nach Lima buchen kann, um meinen Flug in die Schweiz nicht zu verpassen. Ich kann jedoch mit Western Union kein Geld empfangen ohne Pass. Koennten Sie vielleicht…? Es ist gleich um die Ecke, eine Sache von 5 Minuten…. Tut mir leid, aber dafuer sind wir nicht zustaendig. Ich gebe Ihnen gerne eine Telefonnr….

Vielen Dank, dass Sie tun, was Sie koennen. War schoen wieder mal mit einem Schweizer zu sprechen.

Sonntag, 12. August 2007

Konzerte.

Folgende Daten sind in der Agenda vorzumerken:

13.9.07 Kristofer Aström :Isc
17.9.07 Element Of Crime :Boa
19.9.07 Joanna Newsom :Rote Fabrik
22.9.07 Adam Green(Solo) :Schüür
25.9.07 Architecture in Helsinki :Rote Fabrik
26.9.07 Joanna Newsom :Fri-Son

5.10.07 Tocotronic :Rote Fabrik
7.10.07 Tocotronic :Schüür
21.10.07 Animal Collective :Boa
21.10.07 Polarkreis 18 :Hafenkneipe

11.11.07 Marc Ribot (Solo) :Rote Fabrik
14.11.07 Okkervil River :Fri-Son
15.11.07 Interpol :Abart
17.11.07 Electrelane :Rote Fabrik
22.11.07 The National :Abart

Samstag, 4. August 2007

Hoher Besuch

Als ich vor einer Woche Besuch aus Uruguay hatte versuchte ich natürlich mein Vaterland im besten Licht darzustellen. So erschien es mir das einzig Richtige zum Ende der Stadtführung in Zürich den Uetliberg zu erklimmen um ein Galadiner bei Sonnenuntergang zu geniessen.


Als Menu wählten wir den Bio-Sonnenkranz, ein Stück Greyerzer Surchoix (wobei das Plastikmesser leider verlorenging und wir ihn also "abbrechen" mussten) und als Dessert Baerentatzen (die waren gerade Aktion). Zum Trinken wählte ich ein Bier, während mein Gast sich mit einem Saft begnügte.

Freitag, 3. August 2007

Auf der Alp

Neulich war Andi wiedermal auf der Alp. Da erinnerte er sich an viele Sachen die vor einem Jahr passierten, als er schon einmal auf der Alp war. Damals war er ein bischen länger auf der Alp. Aber die meisten Sachen sind immer noch gleich.
-Die Aussicht und die Stimmung auf Rinderbiel morgens um fünf Uhr; Unübertroffen.
-Wie die Brienzer "torfe". Und dabei brauchen sie Wörter wie "es plag", "nidrazig" oder "bänze". Dasch pleger.
-Abends ein kühles Bier "buddle".
-Die Kleinkariertheit von Brienz.
-Luli ist immernoch seine Lieblingskuh.
-Aber auch Sarina mag er immernoch sehr gerne. Ob sie ihn wohl noch kennt?
-Wiggivogu schmeckt gut und Chäsmiuch ist gesund und macht schön. Und gut schmecken tut sie natürlich auch.

-Und dann noch dies: Am ersten August war Brunch auf Rinderbiel. Da kam auch einer namens Bernie Schär, der irgendwie dieselbe Stimme wie ein Sportmoderator im Radio hatte. Ein unglaublicher Schnurri war das. Schon fast nervig. Doch wenn ich ihn das nächste Mal im Radio höre werde ich wohl trotzdem lächeln.

Montag, 23. Juli 2007

Mein Baum


Ich mag ihn.

Samstag, 21. Juli 2007

Erkenntnisse aus Bolivien

-Auf dem Markt mit den Bolivianern essen ist billig aber fuehrt zu Durchfall
-Busfahren mit Durchfall ist Scheisse
-Israelis sind die besten Menschen
-Kolumbier die zweitbesten
-Kolumbier kennen Heidi
-Zecken sind die allerboesesten Tiere
-Die Bettflasche ist die glorreichste Errungenschaft der Menschheit
-Das WC-Papier gehoert nicht ins WC, sondern in den Abfalleimer
-Auch wenn es im Restaurant eine Karte hat, es gibt dennoch nur 1 Menu
-Che lebt
-Bolivianische Frauen tragen immer Zoepfe, weil sie ihre Haare nie waschen
-Bolivianische Frauen haben keine dicken Aersche, sondern tragen nur sehr viele Roecke uebereinander
-In der Schweiz gibt es viele Banken
-Schweiz und Schweden ist dasselbe
-Lama schmeckt besser als Meerschweinchen
-Was aussieht wie Peperoni, muss nicht Peperoni sein
-Was aussieht wie Peperoni, aber nicht Peperoni ist, ist verdammt scharf
-Bolivianer saufen zuviel
-Bolivianisches Bier ist schlecht
-Auch in Flipflops hat man keine Ruhe vor Schuhputzerkindern
-Nach einer Woche Spanisch verlernt man 8 Jahre Franzoesisch
-Popcorn ist keine Erfindung der modernen Kinogesellschaft, sondern der Inkas
-Eine Stange Dynamit in Potosí (Silberminen-Stadt) kostet weniger als ein Schokoriegel
-In einer Silbermine arbeiten ist schlimmer als im BurgerKing (Lebenserwartung der Arbeiter: max 30 Jahre)
-Die Zauberpuelverchen vom Hexenmarkt wirken nicht bei Schweizern
-Ich liebe Mate de Coca
-Es gibt keinen Weg Coca-Blaetter in die Schweiz zu schmuggeln
-Wenn man jemanden nach dem Weg nach x fragt, sind es immer "dos quadras"
-Man sieht mehr Tiere im Regenwald nachdem man geraucht hat
-Nicht jede Liane ist eine Schlange
-Die Haelfte der Polizisten sind verkleidete Diebe
-Das Brot ist stets von gestern und auch nicht besser wenn es von heute ist
-Versteckt in den Salteñas (brotaehnliche Pastete) steckt das, was man vom Huehnchen eigentlich nicht essen kann

Donnerstag, 19. Juli 2007

Komm, gehen wir!

Aus einem speziellen Buch von Arnold Stadler:

"Manchmal, dachte er, war das Leben schöner als die Sprache und sie ihm niemals gewachsen. Meist war es umgekehrt."

"Der Mensch sagte ja schon: Ich stehe auf dem Parkplatz und verwechselte sich mit seinem Auto. Und so, wie sich der Dirigentmeist mit dem Komponisten verwechselte, so auch der Pilot mit dem Flugzeug. Kurz: In ein und demselben Flugzeug wurde noch gebetet und schon mit Autopilot geflogen. Und schade auch, dass die Freude allmählich durch den Spass ersetzt wurde."

"Die Welt, die er dann auf dem Rückweg tatsächlich durchflog, bedenkend und auch jene, die er bisher durchflogen hatte, vergegenwätigend, beschloss Pino, dass er in Zukunft das Wort Freiheit auf Beinfreiheit hin einzuschränken gedachte."

"Was ist Lieben? Bevor ich darüber nachdachte, wusste ich es noch."

Mittwoch, 18. Juli 2007

Momente der Glückseeligkeit

"ig bruche keni vorverfasste wort zum troscht,keni schwäre häng uf dr schutere, keni sunneufgangscharte uf dr poscht. U mir brucht nimr hie es bier ds spändiere, me cha lache oni schuedgfüu ds ha. I weiss dir heit das nume guet gmeint, was chame scho säge aus das wird witergah. Es isch ja nüt passiert, wo nid eh mau passiert.."

Trummer spielte vergangenen Samstag am NaturalSound-Openair im Kiental. Da gab es eine wunderbare Kulisse mit der Blüemlisalp als Hauptatraktion. Da gab es auch einen atemberaubenden Sternenhimmel. Und sowieso war es waunderbar. Da war auch ich.

trummer hören kann man auf myspace.

Montag, 16. Juli 2007

Erkenntnisse am Berg

Nach 8 Tagen Santa Maria eine erste Zwischenbilanz.

- Den Bären hab ich noch nicht fangen können.
- Postautofahrer sind glatte Leute.
- Schutzfaktor 15 ist auch in den Bergen zu niedrig (betreffend Sonnenbrand hat mir gestern jemand gesagt: „Ja, du als Rothaariger verbrennst dich natürlich besonders schnell“...?!)
- Das Gipfelgefühl ist noch immer etwas vom Besten.
- Ein Dalmuti-Zimmer gibt’s auch in Santa Maria. Ich bewohne es...
- Uni-Noten sind etwa so aussagekräftig wie ein Ei neben einem Huhn.
- Einheimische in Italien (Südtirol) Deutsch sprechen zu hören widerspricht all meinen Italien-Assoziationen zutiefst.
- Das Frauen-WC ist tatsächlich sauberer als das Männer-WC. Andererseits sind Pissoirs einfacher zu reinigen, womit wieder ein Ausgleich entsteht.
- Biker sind im Gastgewerbe verpönt.
- Wandern ist super.
- Die Zeitangaben auf den Wegweisern wecken (leider) meinen sportlichen Ehrgeiz.
- Lokalzeitungen in der Schweiz machen zwar Spass, sind aber durchwegs miserabel.
- Traurig aber wahr: Mein Französisch ist unter jedem Hund (bonnes conditions pour aller étudier à Genève...)
- Wenn es heiss ist, kann man nicht schreiben.
- Die Zeit ist relativ.
- Ich bin ganz zufrieden hier.
- Und Besuch ist jederzeit herzlich willkommen.

Bild: Der Lai da Rims oberhalt Sta. Maria

Samstag, 14. Juli 2007

Erkenntnisse

Erkenntnisse aus einer Woche Spanien:

-Uruguayer können nicht Kreisel fahren. (Gibt es da auch nicht.)
-Brot in Spanien hat weder Seele noch Charakter.
-Spanische Bahnangestellte sind weder höflich noch kompetent.
-Sonnencreme mit Faktor 15 ist irgendwie zu wenig.
-Correr olas me encanta!
-Lloret de mar ist wirklich so hässlich wie vorgestellt.
-Wenn ich abends mit Uruguayern Mate trinke kann ich trotzdem schlafen.
-Siesta macht glücklich.
-In Spanien ist die Rollenverteilung noch so wie sie sein sollte.
-Uruguayer wissen immer wo was am billigsten ist.
-Ich mag Uruguayer.
-An spanischen Stränden ist es nicht so einfach Bücher zu lesen.
-Pedalofahren ist super.
-Manchmal ist in einer Scheinwelt leben wohl gesund.
-Irgendwann fahre ich nach Kirgistan.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Zu verkaufen:

Immer wenn ein etwas abgeschlossen ist muss aufgeräumt werden. Nur so kann etwas neues beginnen. Und da ich Platz für neuen Ramsch brauche verkaufe ich einige mir sehr ans Herz gewachsene Kostbarkeiten. Nur schweren Herzens gebe ich sie weg. Doch alles alte muss raus. Zu verkaufen exklusiv, einmalig und nur hier:

Ein angebissenes Hafergebäck der Marke Rollini, Energiewert von 100g= 1930kJ, min. Haltbar bis 25. 11.07. Preis: 1 Fr.

Chronograph von Casio. Einwandfrei funktionsbereit. (Armband leider lädiert.) Wasserfest und mit zahlreichen Funktionen wie Stoppuhr oder Alarm. War sogar schon mal in Afrika und bedeutet mir deshalb sehr viel. Preis: 13 Fr.

Rock Oz'Arenes Programm aus dem Jahre 2004. Mit beschrieb aller Bands. Preis: 2 Fr.

Instant Christmas Kapseln. Exklusiv aus Amerika. "Drop Capsule in warm/hot water and it's Christmastime!" Ab fünf Jahren. Kommt im Spezialangebot mit drei gratis Apfelbons. Preis: 4.50 Fr.

Vier gebrauchte (ausgebrannte) Rauchbomben in den Farben orange, rot, blau und gelb. Preis Einzel 1 Fr pro Stück. Alle vier zusammen nur 3 Fr.!

Die Preise sind ein bisschen Verhandelbar. Interessierte melden sich auf nils_hedinger at hotmail dot com.

Dienstag, 3. Juli 2007

Chäferberg-Marschkommando

Gestern beim abendlichen Gang durch den nahen Wald wurde ich zum wiederholten Male mit einem sich scheinbar unwiderruflich ausbreitenden Phänomen der modernen Gesellschaft konfrontiert. Ich erinnerte mich alsbald an einen dem entsprechenden Bericht, den ich euch nicht vorenthalten möchte.

Das hinkt
Ohne Nordic Walking kommt man in dieser Zeit nicht weit. Fragt sich nur: Geht’s noch?

Manchmal mache ich am Sonntag im nahen Wäldchen einen harmlosen Spaziergang. Während ich selbstvergessen das Lichterspiel in den Baumkronen bewundere, den Geruch von Sauerklee einatme und von einer Reise in den Kongo träume, nähert sich plötzlich in brutalem Stakkato ein Rollkommando, mit einem Anführer, der den Rhythmus vorgibt und seine Mannschaft mit martialischen Parolen anfeuert, hinter sich sein blind gehorchendes Gefolge, mit spitzen Stöcken bewehrt, finster und zu allem entschlossen, in grellen Uniformen. Ich springe zur Seite, und im Stechschritt marschieren sie an mir vorbei, ohne mir etwas anzutun. Nordic Walking!Sie tragen alle spezielle Gürtel mit speziellen Flaschen dran, und sie scheinen etwas zu suchen. Es scheint sich um eine sehr wichtige Operation zu handeln, so soldatisch ernst wie sie dreinblicken. Ich habe mir sagen lassen, es handle sich um eine Art Wandern, aber auf gelenkschonende Weise. Doch das kann es nicht sein. Der Sportwissenschaftler Thomas Jöllenbeck von der Orthopädischen Rehabilitationsklinik Bad Sassendorf hat kürzlich in einer Studie die Entlastungsthese hieb- und stichfest widerlegt: Stöcke erleichtern den Knien ihre Arbeit nicht. Es wäre ja auch seltsam, dass nach Jahrtausenden aufrechten Gangs der Mensch für die normale Fortbewegung plötzlich Carbon-Stöcke ab 100 Franken aufwärts nötig haben sollte und Spezialschuhwerk mit Spezialpolsterung für 150 Franken und ein Herzfrequenz-Messgerät für die Pulskontrolle sowie ausgeschilderte Spezialstrecken (schwarz für schwer, rot für mittel, blau für leicht), eine professionelle Schulung und eine eigene Sprache («Poles» heissen die Skistöcke jetzt). Ich verlasse den Weg, gehe querfeldein und lobe mir meine Füsse, die mich mein Leben lang zuverlässig und gratis getragen haben.
Von David Signer, Weltwoche 27/06

Montag, 2. Juli 2007

Studentischer Gedankenkübel

Vor weinendem Himmel sitze ich in meinem kleinen Erker und gebe mich ein paar letzte Stunden den interessanten und weniger interessanten Wissenschaften hin, die es zu lernen, zu verstehen und schliesslich wiederzugeben gilt. In einer Woche bereits bin ich im Graubünden, fernab der Hektik Zürichs, fernab der wissenschaftlich durchtränkten Lernzeit der vergangenen Tage und Wochen.
Ein Jahr nun bin ich Student, ein Jahr bin ich in Zürich – ein Jahr in einer neuen Welt, äusserlich wie innerlich. Erstaunt jedoch vermag ich festzustellen, dass ich – der ansonsten gern von baldigem und aufreibendem Zweifel aufgesucht wird – zufrieden bin. Zufrieden und dankbar über die lehrreiche Zeit, den damit einhergegangenen Erkenntnissen und Prozessen, zufrieden auch über ein wichtiges Wegstück zum Erwachsenwerden, das sich mir erschlossen hat.
Erinnern werde ich mich aber vorwiegend an das eine, nicht ganz unverhofft eingetretene; es ist folgende Erkenntnis: Die Welt ist keine Kugel.
Jenseits der Gradlinigkeit und Verhältnismässigkeit, fernab einer gänzlich zu verstehenden und grundsätzlich bezwingbaren einheitlichen Form finden wir uns wieder an einem Ort der Widersprüche, der verkehrtesten Gesetzmässigkeiten, irrationaler Gelüste, der unbändigen Freude, des unbändigen Leids. Diese Strukturen als Gegeben anzunehmen, sie als Herausforderung – und als Aufforderung – anzusehen, sich der Realität bei allem Schmerz über damit verbundene Verluste des romantischen Weltbildes zu stellen, den Kopf am Herzblut teilhaben zu lassen - dies ist der Sinn meines Lernens. Nicht, dass ich zum Wissenschaftler werden wollte, nicht, dass ich mir ein erweitertes Verständnis meiner Umwelt durch (exklusiv-)geistigen Firlefanz erhoffte, nicht, dass ich dem Herz die Stimme dämmen möchte. Nur – und vielleicht ist das dies Unpopuläre, das so ungern bedacht und stets noch besungen wird – scheint mir in der Aussage, nach der das Gegenteil von ‚gut gemacht’ ‚gut gemeint’ sei, mehr Realität und Wirklichkeit zu liegen als auch ich gerne glaubte.
Wissen ist sodann der Stamm, das Geäst, das Herz die Wurzel der Veränderung. Die Blüte schliesslich ist die Multiplikation dieses Körpers, eine Synthese, die bestenfalls imstande ist, dem Wind ein paar Sämchen mitzugeben. Vielleicht kann Wissen und Verständnis den Tod des Einzelnen bedeuten, das Gegenteil jedoch führt wohl zum Tode uns aller…

Samstag, 30. Juni 2007

Im IEW - ein authentischer Erlebnisbericht

Im Institut für empirische Wirtschaftsforschung kann man bei Experimenten teilnehmen und Geld verdienen. Dies tue ich ab und an. So auch gestern.

Wie gewohnt ziehe ich meine Nummer, heute die 24, und setze mich an den entsprechenden Computer. Die vor mir liegenden Instruktionen lese ich (sie ähneln sich meist, also ist auch da schon eine gewisse Routine eingekehrt, wobei das folgende Experiment eigentlich ganz lustig zu sein scheint), und löse anschliessend die Übungsaufgaben, die sicherstellen sollen, dass man auch alles richtig verstanden hat. Dann beginnt die erste Wartephase bis der Rest die Übungsaufgaben gelöst hat und sie vom Assistenten kontrolliert worden sind. Gerade viel Geduld habe ich nicht, sollte ich doch noch mein Hab und Gut für den bevorstehenden Umzug einpacken. Jedenfalls sollte dann endlich das Experiment beginnen, sollte. Wenn da nicht die Computerpanne wäre. Sie reden was von technischen Problemen und bitten um Geduld. Als Unterhaltung werden uns nochmals die ganzen Instruktionen vorgelesen; Ich zeichne lieber ein bischen in meinen Instruktionsblättern.
Dann endlich, es kann losgehen. Das Experiment geht über 15 Runden, und spätestens nach 3 wird es langweilig. Irgendwie geschieht immer dasselbe, Gewinnoptimierung für alle, man will ja hier schliesslich Geld verdienen. Zum Glück habe ich die glückliche Rolle des Käufers erhalten. Zwar erscheint meist "Bitte Warten Sie bis das Experiment weitergeht" auf dem Bildschirm, dafür sind meine Gewinnchancen mindestens dopellt so hoch. 15 Runden sind trotzdem lang, sehr lang. Wieso mache ich solche Sachen frage ich mich. Was soll das? Ich komme mindestens ein halbes Jahr nicht mehr hierhin. So und ähnlich schwirrt es in meinem Kopf herum. Ja was tue ich hier?
Als ich nach knapp zwei Stunden mit neunzig Franken und einem grossen Lächeln nach Hause gehe weiss ich es...

Mittwoch, 27. Juni 2007

Was macht eigentlich....

....Andy Brechbühl?

Eine Weile ists her konnte der Atletcio Patchanka die sensationelle Verpflichtung Andy Brechbühl vorstellen. Leider hat es Andy noch zu keinem Meisterschaftsspiel geschafft, doch in den allwöchentlichen Testspielen gegen Ogangas FC Ceylon vermag er durchaus (positive wie auch negative) Akzente zu setzen. Doch lesen sie selbst (Auszüge aus den Matchtelegrams):

"Die Mannschaftskameraden von Andy Brechbühl mussten dessen konditionelle Schwächen ausbügeln, nachdem er von Ceylon-Akteur Davide Morina nur noch die Schuhsohlen gesehen hatte. Sehr erfreut sahen sie dabei nicht aus. 84 Minuten waren gespielt. Andy Brechbühl von Patchanka sah in der 85. Minute wegen absichtlichen Handspiels die Gelbe Karte."

"
Andy Brechbühl schoss für Patchanka weit über das Tor, es blieb beim 2 - 2."

"Kopfschüttelnd und sich die lädierten Knochen haltend, stapfte der gefoulte Andy Brechbühl in der 45. Minute vom Platz. Patchanka musste nun mangels Ersatzspielern mit einem Mann weniger auskommen. "

Ok, da war jetzt nicht allzu viel positives, aber immerhin scheint er unersetzbar zu sein...

Sonntag, 24. Juni 2007

Endlose Wege oder die Arglosen im Ausland

Ich rate Ihnen, passen Sie auf verehrte Leser, wenn sie das nächste Mal Radfahren gehen. Denn wenn man da einfach mal so los fährt, zum Beispiel in Affoltern, landet man allzu schnell weiss nicht wo. Vorbei an ein par hässlichen, von fluglärm gequälten, Dörfern, durch ein par wunderschön kühle Wälder, Hügel rauf, Hügel runter, an erfrischenden Brunnen und zum Schlafen einladenden Parkbänken, an staunenden Wandern und faulen Kühen vorbei und ehe Sie sich umsehen können stehen Sie an der deutschen Grenze. Ja Sie sehen was mir heute widerfahren ist. Ich rechnete ja mit viel als ich heut Mittag aufbrach, doch zu den Deutschen, da wollte ich ja nun wirklich nicht hin...

...übrigens schreibe ich auf dem Dach meines Hauses liegend, die Wolken beobachtend und ein bischen träumend...beim erfrischenden Brunnen stand noch folgendes von Hans Carossa geschrieben:

Lösch aus dein Licht und schlaf! Das immer wache
Geplätscher nur vom alten Brunnen tönt.
Wer aber Gast war unter meinem Dache,
Hat sich stets bald an diesen Ton gewöhnt

Zwar kann es einmal sein, wenn du schon mitten
Im Traume bist, daß Unruh geht ums Haus,
Der Kies beim Brunnen knirscht von harten Tritten,
Das helle Plätschern setzt auf einmal aus,

Und du erwachst, – dann mußt du nicht erschrecken!
Die Sterne stehn vollzählig überm Land,
Und nur ein Wandrer trat ans Marmorbecken,
Der schöpft vom Brunnen mit der hohlen Hand.

Er geht gleich weiter, und es rauscht wie immer.
O freue dich, du bleibst nicht einsam hier.
Viel Wandrer gehen fern im Sternenschimmer,
Und mancher noch ist auf dem Weg zu dir.