Freitag, 31. Oktober 2008

Es klingelt wieder

Hallo ween. Heute ist Halloween, und ich dummerweise noch zu Hause. Tschüssween. All Scheiss Pott klingeln die Saugofen. Ich mache schon gar nicht mehr auf. Ich meine seit wann gibt es Halloween denn in der Schweiz? Ich war jedenfalls nie klingeln bei fremden Leuten. Und es hab auch keine speziellen Süssigkeiten im Supermarkt zu kaufen, um den Kindern die Zähne zu versiechen. Halloween ist nun wirklich ein Produkt des Kapitalismus; ein sehr erfolgreiches sogar. Aber völlig kulturlos (in unseren Breitengraden zumindest). Nun stellt sich dem kritischen Bürger eine Frage und dem Wirtschaftler eine zweite.
Welcher Brauch, der für mich scheint Kultur zu haben, wurde ebenfalls aus kapitalistischen Gründen eingeführt? Weihnachten wird einfach immer wie extremer(aber dem muss man sich ja genauso wenig aussetzen wie dem Halloween), hat jedoch grundsätzlich schon einen Hintergrund. Ja, die Schoggi Osterhasen und so, die sind wohl auch einmal eingeführt worden (aber die sind gut, im Gegensatz zu dem Halloween zeugs). Der Muttertag, den zelebriere ich sowieso nicht. Meine Mutter geburtstaget jeweils um den Muttertag herum, da erübrigt sich das. Ich erinnere mich, dass in Uruguay es noch den Tag des Kindes, des Freundes und des Grossvaters gibt; So, dass die in etwa pro Monat einen dieser Tage haben. Dies ist hier ja zum Glück noch nicht so weit.
Nun die Wirtschafter Frage: Welchen Brauch kann ich einführen, um reich zu werden? Beispielsweise könnten wir jeden 16.Oktober einfach 68 Milliarden auf dem Bundesplatz auf einen Haufen werfen und dann anzünden. Schiins nennt man dies Gewinngeschäft. Oder ebenfalls am 16,Oktober könnten wir in den Zeitungen schreiben die Erde sei eine Scheibe, der Klimawandel existiere nicht oder Basler Läckerli seien Rechtsextreme Kekse. Wobei, dieser Tag würde sich allwöchentlich am Donnerstag wiederholen. Lassen wir besser. Eigentlich scheint mir die beste Geschäftsidee jedoch, in die Politik einzusteigen, in der Schweiz eine Diktatur einzurichten und dann einen neuen Nationalfeiertag einzuführen, an dem nur Hugentobler Bier getrunken werden darf, nur Hugentobler Bratwürste gegessen werden dürfen und nur Feuerwerk der Firma Hugentobler gezündet werden darf. Das wäre dann der fünfte Juni. Danke.

Wunderland

Hören Sie doch hier das Pre-Listening von cee. Und dann macht es Sie gwunderig, und sie kommen am 14.November ans HKB Fest, und dann gefällt es Ihnen und Sie kaufen die CD von cee und cee dankt.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Angekommen im Herzen des neuen Europas

Brüssel ist seit nunmehr sieben Wochen mein neues und vorübergehendes Zuhause. Der parkähnliche Campus de la Plaine, wo sich mein bzw. unser Zimmer in der kleinen Studentensiedlung findet, hat sich im Laufe dieser Zeit seinem spätsommerlich-grünen Gewand entledigt und trägt nunmehr die roten, gelben und braunen Farben des Herbstes. Gerade an sonnigen Tagen sorgen die sanften, goldenen Sonnenstrahlen dieser Jahreszeit für eine wunderbare Atmosphäre. Ich lebe gerne hier. Nach und nach hab ich während diesen ersten Wochen auch verschiedene Teile der Stadt etwas besser kennenlernen dürfen. Brüssel ist eine vielseitige, spannende und lebhafte Stadt, die trotz ihrer mangelnden ästhetischen Glanzpunkte einen speziellen Charme ausstrahlt, eine gewisse Gelassenheit auch, einen freudigen Optimismus, die einen wunderbaren Kontrast zum häufig etwas bedrückenden Wetter bilden. Während meiner Zeit hier möchte ich nun versuchen, einige mir wichtige Aspekte dieses Ortes und seiner Menschen herauszupicken und näher zu beschreiben und so auch ein kurzes Abbild meiner Begegnungen und Erlebnisse, meines Brüsseler Alltags zu entwerfen.

Bruxelles I – Die ULB

Die Universität als prioritärer Beweggrund meiner Reise nach Brüssel sowie gleichsam auch als Mittelpunkt meines Aufenthalts steht am Anfang meiner Beschreibung dieser Stadt.

„Sweet student life“, bemerke ich jeweils gegenüber meinem spanischen Zimmergenossen Joan, wenn dieser an einem Mittwochmorgen wieder einmal gegen Mittag aufsteht. Die Tatsache jedoch, dass auch ich um diese Zeit noch Zuhause verweile, zeigt auf, wie sehr diese Beschreibung ebenso auf meinen bisherigen Studentenalltag in Brüssel zutrifft. Die akademische Uhr scheint hier etwas langsamer als in der Schweiz zu ticken, die Uni-Zeit scheint mehr Lebensphase als Talentschmiede und Karrieresprungbrett zu sein, die Ansprüche sind etwas tiefer.

Dieser Gang der Dinge klingt zwar verlockend und vermochte auch mich in den ersten Wochen zu begeistern, birgt jedoch durchaus auch gewisse Gefahren und vermag meinen Lernhunger – meinem gemütlich-müssigen Naturell zum Trotz – kaum einmal zu sättigen.

Überrascht wurde ich auch von der lebhaften, freien und ausgelassenen Atmosphäre auf dem Campus du Solbosch, meinem universitären Zuhause. Hier ist Leben, Gelassenheit, es wird gefeiert, getrunken; nicht viel erinnert auf den ersten Blick an das Wissen und die Vorgänge hinter den Mauern der meist rennovationsbedürftigen Gebäude. Dem gewohnt seriösen und sachlichen Anstrich der Schweizer Universitäten tritt hier ein eigentlich recht roher Drang nach Leben, nach einem letzten Auskosten der jugendlichen Freiheit entgegen. Die studentischen Verbindungen, die sich hier noch immer einem ungleich höheren Zuspruch erfreuen als in der Schweiz, sind die beispielhaftesten Vertreter dieser speziellen, unterhaltsamen aber teilweise auch recht ermüdenden und fragwürdigen Geschehnisse und Aktivitäten der (vorwiegend jüngeren) Studenten.

Die Université Libre de Bruxelles unterrichtet 20 000 Studenten und hat 5000 Angestellte. Sie verfügt über drei Standorte innerhalb der Stadt und liegt im Shanghai Ranking 2007, das die Forschungsarbeit der grösseren Lehranstalten weltweit vergleicht, gleichauf mit der Uni Genf auf einem Platz zwischen 100 – 150. Die interessante Geschichte der Lehranstalt ist gleichsam eng mit jener Belgiens verbunden und erzählt so unter anderem von der konfliktiven Aufspaltung der vormals zweisprachigen Universität in autonome flämische und frankophone Teile.

Von der klösterlichen Atmosphäre des Uni Zürich-Zentrums reichlich verwöhnt, wunderte ich mich anfangs über den fast durchwegs schlechten Zustand der universitären Infrastruktur. In einer ehemaligen Fabrik eingerichtet hinterlässt der gesamte Campus du Solbosch einen etwas anrüchigen Eindruck, zudem gehören technische Pannen (Mikrofon, Beamer, nicht-funktionierende Heizungen) auch während der Vorlesungen scheinbar zum etwas chaotischen Unialltag. Nichts desto trotz trägt gerade auch dieses verruchte, scheinbar un-universitäre Umfeld zur lebhaften, alternativ-freudigen Atmosphäre auf dem Campus bei – was durchaus sein Gutes hat.

Dem Anstrich und Gewand nach ist also vieles anders hier. Im Herzen sind sich letztlich wohl aber alle Universitäten ähnlich. Während ich mich noch heute fast täglich über die hiesige Lernmethodik ärgere (dazu an dieser Stelle zu einem anderen Zeitpunkt mehr) und in vielen administrativen Umwegen viel Unsinniges erkenne, bin ich doch gleichermassen begeistert von den Möglichkeiten, die einem dieses Bildungsinstitut aufzuzeigen vermag, von der akademischen Tiefe und Sorgfältigkeit, mit denen ein Problem angegangen wird, von den vielen gescheiten Lehrenden und Forschenden, die auf der Suche nach einem nächsten und übernächsten Schritt nach Vorne ihr Leben der Wissenschaft widmen. Als Bachelor-Student bleiben einem nichts desto trotz viele verheissungsvolle Türen verschlossen, da einem der Zugang zu sämtlichen Masterkursen verwehrt bleibt. Dies ist für mich gerade deshalb recht enttäuschend, weil das belgische Bachelor-System dem schweizerischen bezüglich sachlicher Tiefe und intellektueller Anforderung um drei, vier Meter hinterherhinkt. Die interessantesten Kurse des Europainstituts und des Entwicklungspolitik-Masters finden für mich so hinter verschlossenen Türen statt.

Soweit meine ersten Eindrücke dieser belgischen, universitären Welt. Bleibt zum Schluss nur zu vermerken, dass diese leichte Enttäuschung über Qualität und Niveau der Kurse ein durchaus schweizerisches Phänomen zu sein scheinen. Während sich die grosse Mehrheit der Erasmus-Studierenden sehr zufrieden zeigt, haben mir zwei Mitstudenten ähnliche Zweifel kundgetan – zwei Schweizer… Die Moral dieser Erkenntnis? Der Denkplatz Schweiz (siehe heutige NZZ) scheint kein schlechtes Zuhause zu sein.

Samstag, 25. Oktober 2008

Rockin' Agros Noce

DJ Hugentobler Andi wurde am Mittwoch Morgen früh kurzfristig für die Agros Noce am darauffolgenden Abend aufgeboten. Etwas skeptisch , hatte er sich doch vorgenommen nie mehr im Stuz die Leute das Tanzen zu lernen, sagte er zu. Um Mitternacht ging es los,genauer gesagt u 00:12 (wie der Playlist zu entnehmen ist). "We dir ready für di party sit, säget hüt stürz i ab; Hüt stürz i ab! We dir morn müesst früech uftsah, säget hüt isches egau; hüt ischs egau!" erschallte durch den Stuz.
Es isch super gsi! Ich hatte Spass ohne meine Musikehre zu verkaufen(Zu vorgerückter Stunde wurde mir mein Tun folgendermassen kommentiert: " I think you are the first time DJ in a Club, and I think you play music only for yourself!" Das stimmt zwar nur zur Hälfte, aber zur Hälfte stimmt es. Was sollte ich auch anderes tun? Für eine Zicke wie sie Musik machen? Übrigens ging sie dann wieder auf die Tanzfläche; Zum Weitertanzen.) Die ganzen Romands, die andauernd, aber wirklich andauernd französische Musik wünschen kamen, konnte ich mit meinen schlechten Französisch Kenntnissen und dem einen Lied von Oganga (Danke!) ebenfalls gut bewältigen. Moral der Geschichte, wenn sie einen DJ brauchen, rufen sie ruhig Andi assozial an.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Bist du ein Michi?


Bitte zuerst diesen Artikel lesen.

Ist ja ein ganz toller Kerl, der Klaus. Stilpolizist, Psychoanalytiker und "Früher als die Sprache noch nicht verhunzt wurde und alles besser war"-Typ. (Ich werde mich jetzt besser nicht zu weit zum Fenster hinauslehnen, sonst gibts noch einen oben drauf; Ich bin eigentlich auch nicht sicher, ob der olle Klaus irgendetwas pseudo hochstehendes zusammengebrummelt hat, oder ob da was dahintersteckt. Wenn man seinen Blog so liest, kann der Mann schon einigermassen schreiben. Und trotzdem erscheint es mir recht erbärmlich, auf diese Weise einen Text zu zerreissen. Und dann erst noch einen Text von irgendjemandem aus dem Internet. (Noch fast erbärmlicher finde ich den wortreichen Michael Staub, der also unseren Blog gelesen hat, und alsbald dem ollen Klaus einen Tipp gegeben hat. Mein Tipp an Michi, das mit dem Fotografieren vielleicht sein lassen, auch wenn es saugut tönen mag zu sagen: "Ach, ich kann mich nicht entscheiden welches meiner vielen künstlerischen Talenten ich nun ausleben soll"). Jedenfalls kann der Text so schlecht nicht gewesen sein; sonst würde man sich nicht so sehr damit beschäftigen (so viel zu meinen psychoanalytischen Fähigkeiten). Vielleicht könnten wir jetzt da eine kleine Schlammschlacht anzetteln?). Also das war jetzt alles in der Klammer und was ich eigentlich sagen wollte, ist dass ich von der Marketing Abteilung sehr zufrieden bin mit Herrn Oganga. Der Stilleben Eintrag hat uns doch einige Besucher beschert und man muss sich mal überlegen, dass der andere Michi auch irgendwie auf unseren Blog gestossen ist. Ich halte es dabei mit dem Herr Bundesratpräsident: "Wieso sollte man pumpen?" DJ Fett macht fette Musik und das Gegenteil ist genauso falsch.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Umfrage: Der Dachs'sche US-Präsident ist gekürt.

Kürzlich, als ich erneut morgens um 3 Uhr für die letzte Präsidentschaftsdebatte aufgestanden bin, hab ich mir die Frage gestellt, ob Obama denn ein Vorbild für mich (und uns) sein kann und soll. Seine Geschichte, seine brillante Rhetorik und sein ruhiges, authentisches und intelligentes Auftreten beeindrucken weltweit. Beeindruckend jedoch gleichermassen der offensichtliche, bei näherer Betrachtung scheinbar unumgängliche Opportunismus der Kandidaten, die Schönrederei, die an Rockkonzerte erinnernde Aufmachung ihrer Reden, geprägt vom Egozentrismus und dem stetigen Drang nach Macht und Selbstdarstellung.
Nun aber zu unserer Dachs-eigenen Umfrage, die ihnen mit den zahlreichen Gegenvorschlägen einen Ausweg aus der einengenden Situation eines Obama-McCain-Duopols aufzuzeigen versuchte.
Demnach dürfte Dutti der Riese laut unserer Leserschaft anfang 2009 das höchste (politische) Amt der Welt einnehmen. Dutti vermochte bei der Umfrage einen Viertel aller Wähler, was der beachtlichen Anzahl von 7 Stimmen entspricht, für sich zu gewinnen. Mit je 14% der Stimmen belegen Ronja die Räubertochter und Ich den zweiten Rang. Etwas Verwirrung stiftete hierbei das beachtliche Selbstvertrauen der vier Leser, die sich gerne selbst als US-Präsidenten sehen würden. Diese sind denn auch aufgerufen, in den Kommentaren kurz ihre Lösungsvorschläge für den Iran, den Irak, Afghanistan, Israel, die amerikanische Gesundheitsversorgung sowie betreffend der globalen Finanzkriese zu präsentieren. Auf den weiteren Plätzen der Präsidentschaftselektion finden sich mit je 10 % Paul Collier und der begnadete Weltwoche-Chef Roger Köppel. Samschtigs-Jass-Moderations-Legende Monika Fasnacht sowie Käthy Sutter erreichten immerhin noch 7% der Stimmen. Etwas enttäuscht zeigte sich das Unddachs-Team demgegenüber über den Nuller von Marlene Röthlisberger, die als unsere Vertretung in den Wahlkampf gestiegen ist.

In the Wolf

ElGozze is back. Vergnügen Sie sich mit dieser Rotkäppchenparodie des bescheidenen Beethoven.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Nach viertägigem Besuch sind Nils und Brächi heute Mittag Richtung Schweiz abgereist. Hier einige Eindrücke dieses vergangenen Wochenendes.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Nachtrag: Umfragenauswertungen

Gratuliere, es ist tatsächlich .ch die Gratiszeitung, die als erste Konkurs gehen wird. Lesen Sie zum ersten Schritt dieses Prozesses mehr hier.

Und YB hat die besten Fans. Das ist korrekt, wobei der Auswärtsmob von GC tatsächlich nicht zu unterschätzen ist.

NMS

Als Frischling in dieser Ausbildung bin ich natürlich noch voller Spannung, was mich in den verschiedensten Modulen tagtäglich neues erwartet. Die Zeit des Unischwänzens und Rumgammelns soll nun endgültig vorbei sein. Die PH weckt neue Kräfte. Da soll mir noch mal einer sagen, dass einem hier hören und sehen vergeht, die Leher von heute nichts mehr taugen, und alle, die nicht wissen was sie wollen zuerst an der PH Zuflucht finden um später regelrecht vor die zu Hunde gehen. Alles Kautzenmist. Meine NMS(neue mädchenschule auch für jungs), hier wird dein Mädchenauge aufs Schärfste geschult, dein Gemüt erschüttert und dies mit spielerisch leichten Methoden, die man problemlos zu Hause wiederholen kann. Sei es das Herstellen und Darstellen von Geräuschen mit oder ohne Zeitung, Improvisationstheater, Rythmus- und Schreiübungen (sehr zu empfehlen für Leute, die eher Mühe haben, aus sich herauszukommen ich zitiere), dann natürlich Schreib sowie Leseübungen von/über all die klugen Männer mit ihren pädagogisch, psychologisch und soziologisch sehr ausgereiften Ansätzen, die aber gleichzeitig ihre Kinder im Heim vermodern liessen), sonstige Verrenkungen, analytische Soziologie mit Betonung auf rein analytisch, Kreise malen, die nicht rund sein dürfen, pädagogische Sitzungen, bei denen man steht, bis hin zu den Psychologievorlesungen, die sich auch ohne Ritalin erstaunlich gut aushalten lassen. Es ist super an der NMS. Familiäre Umgangsformen, sofortiges Bemerken, wenn jemand fehlt, man grüsst sich, tauscht sich aus, hilft einander. All das und noch viel mehr in einen Topf, ordentlich gewürzt und paarmal gut gerührt ergibt die Lehrpersonen von morgen. Wollen sie harmlose Harmonisierung ohne Strategie, Fortschritt, Ermutigung, Unterstützung und spielerisches Lernen nach eigenen Regeln für ihre Nachkommen, soll die Individualität ihres kindes anstatt zu verkümmern gefördert werden? dann schicken Sie es unbesorgt zu mir.

Montag, 6. Oktober 2008

Chez Fabian

Liebe Leserinnen und Leser,
Bestimmt haben Sie es bemerkt: Der Sommer ist vorbei. Der Herbst auch schon beinahe. Und Weihnachten ist noch weit weg. Ihre erste Winterdepression klopft schon an der Tür? Ja?
Dann ist das heutige Angebot genau das Richtige für Sie! Wie Sie wissen, ist das unddachs-Team exklusiv für Sie immer wieder rund um den Globus unterwegs, um stets mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können, wenn Sie brennende Fragen haben, wie folgender Leser: "Liebes unddachs-Team, ich fühle mich ausgelaugt und würde gerne spontan einige Tage verreisen. Können Sie mir sagen, welches die Trend-Metropole dieses Herbstes ist und wie ich ein hippes Hostel mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis finde? Liebe Grüsse und weiter so. Sämi Schmid"
Selbstverständlich können wir das! Nach stundenlangen Analysen und Rechnereien spuckte unser brandneuer unddachs-mega-trend-analyze-turbo4000 das eindeutige Resultat aus: Trend-City-Herbst-08 ist: BRÜSSEL/BRUXELLES. (Burgdorf liegt mit 247 Punkten Abstand auf Rang 3.) Das Resultat wesentlich bestimmt haben vor allem folgende Kriterien: 1. Das Jahr des Pommes-Frites im astrologischen Kalender Tadschikistans. 2. Das 50 jährige Jubiläum der Schlümpfe.
Wie Sie wissen, liebe Leserinnen und Leser, sind wir den Modeströmungen für Sie immer eine Dachsennase voraus. Daher hat sich nun, wo der Brüssel-Trend offiziell ist, schon längst der unddachs-Genosse Oganga in der Trend-City niedergelassen und vor einigen Tagen die hippe Pension "Chez Fabian y Juan" eröffnet. Ich war vier Tage vor Ort, um für Sie die Qualität des Angebots zu prüfen. Das Resultat kann sich sehen lassen:

-Gastronomie: * * * ° °
(Halbpension, Frühstück: Kaffee, Cornflakes, Abendessen: Spezialität des Hauses --> Quick-China-Noodle-Soup, Rotwein, Bier )
-Schlafkomfort: * * * * *
(Nachhaltige Festigung der Wirbelsäule garantiert)
-Ausgang: * * * * *
(Get the Erasmus-Feeling! Die Erasmusstudenten lassen täglich und nächtlich zu fetten Beats die Fetzen fliegen und die Hüllen fallen)
-Gastfreundlichkeit: * * * * °
(Hausherr Oganga kümmert sich aufmerksam um seine Gäste und eignet sich auch als City-Guide. Lassen Sie jedoch die Finger von den Pantoffeln des Don Juans!)
Der hippe Geheimtipp: Lassen Sie sich von Ogangas osteuropäischen Hairstylist für nur 8 Euro den trendigen Monk-Cut verpassen.


Herr Oganga hofft, auch Sie bald begrüssen zu dürfen. Reservierungen auf dieser Seite möglich.

Dimitri steht am Strand und blickt auf den Ozean. Ruhig und grünlich blau breitet sich dieser grosse Urteppich vor ihm aus, spielt die Musik der Wellen, vom Moment, wo Meer auf Land trifft. Die Sonne senkt sich, es wird Abend und kühler, Venus kündigt bereits die Nacht an. Das goldene, sanfte, harmonische Herbstlicht verwandelt das Wasser in ein Heer glitzerner Tänzerinnen, das Dimitri als Abbild der Welt erscheint, als ewiglich sich verändernde Grundsubstanz, in Form und Farbe in jedem Augenblick neu erfunden und einzigartig, vergänglich jedoch – und vielleicht deshalb umso schöner, berührender. Dimitri mag das Meer, diese Unendlichkeit an Wasser, die ihm Respekt, Angst und Freude zugleich bereitet, ihm stets aufs Neue Demut und Bescheidenheit lehrt, und ihm eine Ahnung von realer Schönheit schenkt.
Er denkt zurück an seine ersten Ferien am Strand, an die grossen Sandburgen und tiefen Badewannen, die er gebaut hatte, an Begegnungen mit Fischen und Fischern, Quallen, Kindern, Erwachsenen, mit fürchterlichen Sonnenbränden, an die Freude an einer kalten Glace, an Erlebnisse und Entdeckungen mit der Taucherbrille. Und er denkt an seinen frühen Kindheitstraum, den Traum einer eigenen Insel, nicht weit zwar vom Festland, doch aber losgelöst von der grossen Welt, verbunden nur durch ein Ruderboot. Schafe hatte er sich gewünscht auf dieser Insel, und ein kleines Haus mit einem runden Turm, unter dem Dach sein Schlafzimmer mit Rundumsicht. Ein Garten auch, sowie eine Veranda am andern Ende der Insel, gleich über den herabfallenden Klippen, genauso wie der Bug eines Schiffes.
Das Meer hat sich mittlerweile zurückgezogen, sodass Dimitri weitergeht, hinaus, dahin, wo vorher noch Meer gewesen ist, und wieder Meer sein wird. Der Wind bläst ihm durchs Haar, es ist merklich kühler geworden. Zwei, drei grosse Schiffe kreuzen den Horizont, lautlos und langsam ziehen sie hinaus in den Ozean, bis sie schliesslich in der Dunkelheit verschwinden.
Dimitri ist älter geworden, seine Träume haben sich gewandelt, weiterentwickelt und verändert. Doch sie sind nicht verschwunden. Er zieht seine Schuhe an, ist müde und sehnt sich nach der wohligen Wärme seines Bettes. Das schwache Mondlicht deutet Dimitri den Weg zurück, hinauf zur Strasse, die ihn nach Hause führt, dahin, wo er seine Zelte aufgeschlagen hat.

Samstag, 4. Oktober 2008

NBU

Monat für Monat bezahle ich 0,6600% meines schwer erarbeiteten, oder eher erschufteten, Lohnes für Nichtberufsunfall. Ich wurde aufgeklärt, dass dies eine Versicherung ist. Jedenfalls hat mich letzten Monat sage und schreibe 8.85 Sfr. gekostet. Nun, als homo economicus und als Student der Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Wirtschaft achtet man auf sein Geld und führt kontinuierlich Kosten-Nutzen Analysen durch. Man will ja kein Geld zum Fenster use schiessen. Es galt also, die Kostenstelle Nichtberufsunfall, die 0,6600%, zu meinem Vorteil umzumünzen. Es stellt sich heraus, dass ein Sportunfall optimal wäre. Am einfachsten erschien es, mit den rüpelhaften Unistudenten Fussball zu spielen und sich die Bänder zu vercheiben. Der Gedanke, dass die kaputten Bänder hohe Opportunitätskosten zur Folge haben, kam mir leider erst auf der Spitalliege.