Donnerstag, 30. November 2006

Berliner Alltag I

Erlebte Momente

Die Frage war, was vor einem Jahr war.

Descartes: "Geflirtet und Geschlafen"

Mare: "der 30 nov. 05 war ein gewöhnlicher arbeitstag auf der finca tinamastes in pérez zeledón.morgens wurde ich vom affengebrüll geweckt und durfte mich am vormittag mit 7 anstrengenden aber zauberhaften kinderen beschäftigen, sie vom davonlaufen abhalten und ihnen von zeit zu zeit als friedenstifterin zu hilfe kommen. am nachmittag hatte ich im büro mit der unübersichtlichen buchhaltung zu tun und hoffte auf eine möglichst kleine differenz zwischen debitor und creditor.

abens habe ich mit grosser vorfreude reisepläne geschmiedet, da ich am 3 dez. besuch aus der schweiz erwartete. Darauf legte ich mich- mit einem friedlich tropischen krötenkonzert im hintergrund- schlafen."

Beethoven: "es gibt da ein problem mit der fragestellung, vor einem jahr war nämlich der donnerstag nicht der 30. november oder der 30. november nicht ein donnerstag. nur um dieses mail zu beantworten habe ich dann aber trotzdem in meiner agenda des letzten jahres gewühlt. In der 48. kalenderwoche stand am dreissigsten (mittwoch) nichts. also habe ich wohl mit dem andi irgendwo gechillt. am donnerstag dieser woche ists interessanter: ein zahnarzt termin! und zwar um 9:30 bei dr. h-w. scheidegger in der spitalgasse (erwähnenswert auch weil ich diesen donnerstag die gleiche tätigkeit ausüben werde). Am interessantesten ist aber der donnerstag der 47. woche, da war nämlich das madrugada konzert in freiburg.


Oganga: "ich war irgendwo in nordthailand und freute mich aufs meer, hatte es lange nicht gesehen. schliesslich hatte ich an einem dieser tage einen töff gemietet und hab dann, in mae hong son wars, eine frau mit einem langen hals gesehen, mit ringen drum, goldenen. ich bin weitergefahren, zu einem wasserfall und später zu einem kleinen zoo. da gabs ein grosses freiluft-aquarium mit grossen, dicken fischen. die thais haben fleissig müntzen ins wasser geworfen, weiss der teufel wieso. die fische jedenfalls hofften stets auf essbares und untersuchten jedes fallende stück genau. kam da ein bath, zogen sie enttäuscht von dannen."

Negra: "vor einem jahr bin ich wohl in der schule gesessen, bei den vektoren halb eingeschlafen und habe mir sicherlich überlegt, was ich am 30. novemer 2004 gemacht habe...."


Tsangatsanga: "Vor einem Jahr war ich noch schöner, schliesslich arbeitete ich auch bei der SimonKeller Ag und habe jegliche Beautymüsterchen getestet. Jedenfalls wohnt ich bei Herrn Beethoven zu dieser Zeit, und wir haben uns intensiv auf das in einer Woche steigende Chlausfäscht der ETH vorbereiteten, wo wir dann die Party ordentlich zum Kochen brachten."

Mittwoch, 29. November 2006

Bekenntnisse

Regä, Studentin und Reisende

Was ich mag:
Morgens noch einmal einzuschlafen, um den Träumen Fortsetzung zu gewähren, morgendliche Ruhe, Nächte die kein Ende haben, Übermut, Kaffe im Bett zu trinken, die ersten Frühlingstage, Shows nach der Show, in Erinnerungen schwelgen, den Blick über eine Weltkarte schweifen lassen, die Würde von alten Menschen, alte Freunde treffen, Menschen die sich verändern, Entwicklungen des Lebens, an einem fremden Ort weit weg von zu Hause einzuschlafen, Neckereien, Berührungen, Briefe, Zugfahrtsbegegnungen, Gedichtbände die das Leben begleiten, Bücher allgemein, die das tun, tropische Gewitter, im Zug zu schlafen, Lebensgeschichten, Neuanfänge, kalten Orangensaft nach einer durchgezechten Nacht, Gastfreundschaft, die kühle Aare an einem heissen Sommertag, die graue und schnell fliessende an einem Regentag, Flüsse allgemein, die Unschuld Berns, die Lebendigkeit von Luzern, auf dem Feuer Pizza zu backen, Leuchttürme, Burgen, Nostalgie, aber nicht zu viel, Teekulturen, afrikanische Nächte, in Menschen ein Zuhause zu finden, Reiselust und Heimweh, der Geruch von frischer Wäsche, Strassenlampen in einer Nebelnacht. Dass alle Dinge zwei Seiten zu haben scheinen.

Was ich nicht mag:
Baustellenlärm, Berechnetheit in menschlichen Beziehungen, Leute, die mir den Sauerstoff rauben, die selben Gespräche immer wieder zu führen, was- wäre- wenn Überlegungen, ausgenützte Gastfreundschaft, wenn die Sonne scheint während ich schlechte Laune habe, meine Unschlüssigkeit, mich nicht aufraffen zu können, Zerissenheit, Dinge zu sagen, die nicht gesagt werden sollten, meine zeitweise Unkontrolliertheit, Restaurantbesuche am Mittag, Small- Talk und Drei Küsschen, Small Talk und Drei Küsschen- Verwehrer, zu viel Aufgedrehtheit, verzweifelte Männer morgens um vier, Menschen, die behaupten, dass es keine Liebe gibt, Pseudo-Alternativ-Kultur, CD-Sprünge, Whisky- Trinker, Freunden von früher nichts mehr zu sagen zu haben, Unterwürfigkeit, an einem fremden Ort, weit weg von Hause aufzuwachen, Festgefahrenheit, Menschen, die geführte Gespräche vergessen, zu viel Sozialromantik, Sportsendungen, vor allem das Geräusch von Formel 1. Dass alle zwei Dinge Seiten zu haben scheinen.

Sie dürfen sich immer noch alle Bekennen.

Dienstag, 28. November 2006

Bohnensuppe

„Wer ein Optimist ist, soll verzweifeln. Ich bin ein Melancholiker, mir kann nicht viel passieren. Zum Selbstmord neige ich nicht, denn ich verspüre nichts von jenem Tatendrang, der andere nötigt, so lange gegen die Wand zu rennen, bis der Kopf nachgibt. Ich sehe und warte. Ich warte auf den Sieg der Anständigkeit, dann könnte ich mich zur Verfügung stellen. Aber ich warte darauf, wie ein Ungläubiger auf Wunder. Liebes Fräulein, ich kenne sie noch nicht. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, möchte ich Ihnen für den Umgang mit Menschen eine Arbeitshypothese anvertrauen, die sich bewährt hat. Es handelt sich um eine Theorie, die nicht richtig zu sein braucht. Aber sie führt in der Praxis zu verwendbaren Ergebnissen.“
„Und wie lautet ihre Hypothese?“
„Man halte hier jeden Menschen, mit Ausnahme der Kinder und der Greise, bevor das Gegenteil nicht unwiderleglich bewiesen ist, für verrückt. Richten sie sich danach, sie werden bald erfahren, wie nützlich der Satz sein kann.“
„Soll ich bei ihnen damit beginnen?“ fragte sie.
„Ich bitte darum“, meinte Fabian.

Aus: Fabian – Die Geschichte eines Moralisten, Erich Kästner, 1984

Der Name Fabian (abgeleitet von Fabianus) bezeichnete die Zugehörigkeit zum römischen Adelsgeschlecht der Fabier. Deren Mitglieder trugen den Namen Fabius, welcher von faba (lat.) die Bohne abgeleitet ist. Berühmtester Spross der Familie ist (noch) Fabius Maximus.
Namenstag: 20. Januar. Geschenkvorschlag: Grosse Mengen Geld.

Montag, 27. November 2006

Niveauvoll

Es war ja neulich ganz schön Wetter; man gehe also an einem solchen Tag ein bischen nach draussen. Zum Beispiel an den Katzensee.
Gesagt getan. Und es ist ja ganz schön dort, wirklich. Idyllisch ist er gelegen, von Wald umgeben, eine überschaubare Grösse, alles tiptop.
Aber was soll denn dieser Autobahnlärm die ganze Zeit? Ja gut, es ist praktisch so nahe an einer Autobahnausfahrt zu wohnen und nicht durch die halbe Stadt Zürich fahren zu müssen, aber manchmal frage ich mich schon was so viele Menschen in St.Gallen wollen...
Flughafen Zürich, Fluglärm? Ach, die fliegen direkt über den Katzensee. Ja gut, man kann dann ein bischen träumen wo man hinfliegen möchte; aber es ist einfach zu schön an diesem Tag um fort zu wollen...
Komischerweise schien die Sonne an diesem Tag auch noch für andere Leute; dementsprechend zahlreich gingen sie um den Katzensee. Ja gut, sie dürfen das. Durchaus, aber bitte nicht mit zwei Nordicwalking-Stöken in den Händen, und diesen teuren Sportlerklamotten (die meistens zu eng sind, sprich das Nordicwalkingtraining hatte noch keine Effekte...); WEnn schon walken dann bitte richtig....
Es gibt noch viel zu erzählen; was an diesem Sonntag alles schlecht war (die kohäsionsmilliarde wurde nur mit 53 % angenommen). Jammern auf hohem Niveau, das mögen wir in der Schweiz...

Freitag, 24. November 2006

Dr bueb u dr aut Ma

"Es isch einishc e Bueb gsi, dä het mit sire Familie i eim vo däne schöne ämmitaler Burehüser gwohnt. Es sich es schöns örtli gsi. Hinger däm Huus isch es ganz steils Bort gsi, u dert, schön einsam ir Mitti isch e Boum gstange. E aute Boum, e uraute...u uf dr Site wo am Huus zugwant isch gsi, isch e grosse Ast abbroche gsi, auso nume no dr Asatz vom Ast am Boum gsi. Das mues vor sehr langer ziit passiert si, wüu dr Aststummu isch volländs mit Moos u flächte überwachse gsi. Weme das guet het agluegt, hets gwüss ugsgseh wie ds gsicht vomne aute Ma, chli gfürchig, aber wie ds Gsicht vomne aute Ma.
Me het sech gseit, dass weme ds Nacht zwüsche zwöi u drü dört häre geit, de chönme mitem aute Ma rede. U das het dr bueb o ghört, u unbedingt mau wöue mache. Woner du eines Nachts grad öppe um die ziit isch ufgwachet, het är sech usem Huus gschliche u isch zum Boum gange.
Dr aut Ma het sech rächt belustiget woner dr Bueb het gseh cho, voremne Zitli hei d Lüt verzeut me müesi um Mitternacht zu ihm cho, de het s e ziit gäh wo sie hei gseit währendem Sunneufgang u no viu früecher shet me sech verzeut vor Sunneufgang.
U wo dr Bueb auso bim Boum isch gsi, het är tasächlich chönne mitem auto Mah rede...
...dä het ihm du no gseit, es sigi schön aut ds si, de wärdime weise."

...traum von jemandem...

Mittwoch, 22. November 2006

Im Wallis


Nachträglich einige Eindrücke einer kleinen Reise ins Wallis, dem Kanton der Weine. Schliesslich wohnen wir nicht umsonst am Rebhüsliweg...

Montag, 20. November 2006

Auf einem Rad

Am Sonntag fand in der Stadthalle Olten die Einradhockey-Schweizermeisterschaft statt. Ein solches Ereigniss möchten wir natürlich unseren lieben Lesern nicht vorenthalten, und waren deshlab live vor Ort.
Was diesem Grossanlass ein wenig die Brisanz nah, ist die Tatsache, dass das TEam The Raves aus Safenwil eigentlich schon als Schweizermeister fest standen; Es ging also um die Kür. Nichts desto trotz wurde beherzt um jeden Ball gekämpft.
Der beste Spieler auf dem Feld war mit Abstand Adrian Iten, nicht nur Weltmeister im Einrad Hockey sondern auch im Einrad Basketball und Vizeweltmeister im Einradrennen. So hörte ich denn auch neben mir einen Expertenkommentar "Ja dr bescht hie isch eifach dr Iten, das muesch scho gseh". Gesagt, getan machte ich gleich nach dem Spiel die Bekanntschaft mit dem famosen Iten...(Er hatte aufgrund eines Stockschlages an den Kopf mit Turban spielen). Und siehe da, es war tatsächlich der Iten,d er noch am Donnerstag mit mir am Agrofest Bier trank...unglaublich. So erfuhr ich dann auch, dass es sein letztes offizielles Spiel war; aus diesem Grund feierten er seine Mannschaft die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden (notabene in der Nacht vor dem Spiel, und nicht danach).
Item, Iten und seine Mannschaft gewannen auch dieses Finale souverän; doch wer nun eine grosse Jubelzeremonie erwartete wurde bitter enttäuscht...ein kurzes Abklatschen des Gegners und fertig. Die Routine...Als dann vor der Schweizermeisterehrung die Steelband zu spielen drohte verzog ich mich schleunigst...nichtsdestotrotz, Einrad Hockey ist ganz klar die Sportart der Zukunft...jung, dynamisch attraktiv.

Sonntag, 19. November 2006

Winterflucht

Da war das Spiel, inmitten der Stadt, ein Volksauflauf, ein Fest. Neunzig Minuten ohne Schicksal, neunzig Minuten Leidenschaft.
Wandern, lange Stunden des Marschierens, kurze Schatten, Sahel. Die Zeremonie, vor uns und doch weiter weg als alles Gesehene, Erlebte. Begegnungen mit einer unermesslichen Vielfalt der Welt. Mein liebster Baum, neben der Strassse, erhaben, mit hohlem Stamm.
Ein Bus, ein Wrack. Und doch: Er fährt. Ein Deutsch-Student. Danach die langen Stunden bis ins Dorf, Töffpanne, Besorgnis, tropischer Regen und Kraftlosigkeit.
Ein Junge, der uns auf den Berg begleitet, schnell, schweigend. Und seine Freude später über ein kleines Geschenk, strahlende Augen. Maroua von oben, endlose Weiten.
Yannick in Kribi, der Wind auf dem Mototaxi, die Verhandlungen vorab. Das Meer, Nüssli und Kamerun-Bier. Spaghetti-Omeletten.
Der Riese Westafrikas, kalt, beeindruckend, neblig. Knieschmerzen, kalte Nächte und die Freude am Feuer. Mäuse. Unvergesslich!

Freitag, 17. November 2006

2000


Unaufhaltsam rückt der grosse Moment näher. Bald wird der Und Dachs Blog seinen 2000ten Besucher begrüssen dürfen. Um diesen grossen Tag zu feiern gibt es für den Jubiläumsbesucher ein Geschenk, und zwar das glorreiche Und Dachs Mixtape, von der Redaktion unseres Blogs zusammengestellt.

Falls bei Ihrem nächsten Besuch unten auf der Seite beim Zähler die Zahl 2000 stehen sollte, zögern sie keine Sekunde und schreiben sie bei diesem Beitrag einen Kommentar mit Ihrer Adresse. Wir werden dies dann mit unserem elektronischen Überwachungsprogramm kontrollieren. Und falls Besucher Nummer 2000 keinen Kommentar hinterlassen hat, kann Nummer 2001 usw. abräumen. Viel Spass.

Die Redaktion ist vom Wettbewerb nicht ausgeschlossen.

Donnerstag, 16. November 2006

Streetstyle

Momente-Aufgenommen

Donnerstag, und das Wochenende steht vor der Tür.
Zeit, um sich vom anstrengenden Studienanfang zu erholen...
Folgendes Programm haben wir für Sie zusammengestellt:

Mare fährt mit dem Zug auf die andere Hemisphäre(dort ist jetzt Spätfrühling), um velofahrend den Sonnenaufgang zu geniessen...

Und wissen Sie was? Herr oganga begleitet sie, nur dass er dem Sonnenaufgang zu Fuss fröhnt...

Die Südhalbkugel scheint in Mode zu sein, so will auch Descartes dorthin, in den Frühling. Mit dem Auto? Nun, er joggt dann immerhin noch einen Tag lang, bis er den Sonnenaufgang, die Mittagshitze, den Sonnenuntergang und den Sternenhimmel gesehen hat.

Doch noch ein moderater Schweizer namens Beethoven, welcher sich schlichtweg mit Nordic Walking im heranrückenden Winter begnügt; in seinen Träumen allerding irgendwie trotz allem dazu zu neigen scheint die Mittagssonne der Wüste im Zug zu erleben.

Der Herr tsangatsanga, mag momentan am liebsten Sternenhimmel. Die gibt es auch im Winter, doch leider nicht in der Stadt Zürich, so nehme man den Zug um aufs Land zu gelangen...dort kann man frei gehen.

Studieren? Was kostet denn sowas?

Letzthin habe ich in einer Zürcher Zeitung Zahlen zu den Kosten pro Studentin oder Student und Jahr gefunden. Diese Daten will ich euch nicht vorenthalten:

Mare (Sozialwissenschaften FR): 9 633 Fr.
Nils (Historische Wissenschaften BE): 16 477 Fr.
Oganga (Sozialwissenschaften ZH): 14 156 Fr.
Tsanga (Agrarwissenschften ETHZ): 111 552 Fr.

Fragen Sie mich einfach nicht wie diese Zahlen entstanden sind und wie sie zu interpretieren wären. Der Herr Tsanga scheint aber plötzlich auf uns hinab zu blicken...

Dienstag, 14. November 2006

Social Standards

Besuchte heute Morgen eine Vorlesung zum Thema „Felder der Sozialen Arbeit.“
Eine Fragestellung hält Ausschau nach den für alle Bürger minimalen Grundbedürfnissen.
Der Fernseher gehört mit dazu, ist folglich quasi Teil unseres Lebensstandards. Begründet wird dies mit der sonst fehlenden Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, was aber ein Grundrecht aller ist oder sein soll.
Persönliches Fazit dieser Neuerkenntnisse ist, dass ich bis zu meinem neunten Lebensjahr auf einem unterdurchschnittlichen Social Standard gross geworden bin. Ob dadurch Defizite entstanden sind, kann ich als Betroffene nur unzureichend und all zu subjektiv beurteilen. Auch die Frage, ob ich mit SF1 und SF2 heute auf dem Durchschnittlichen Level mitlaufen kann, sei dahingestellt.
Descartes lädt ein...
Als Probe auf die später folgende Abschiedszeremonie.
Erwünscht sind nur Studenten, Maturanden und sonstige
Wichtigtuer mit einem Notendurchschnitt über 5.0!!!

Samstag den 18. November im getrauten Heim des Philosophen und Nihilisten...
Wenn die Gerechtigkeit obsiegt...

Montag, 13. November 2006

Streetstyle

Herzlich Willkommen zur neuen Winterserie! Fühlen Sie sich auch von "Heute" hintergangen? Heimlicher Shootingstar? Melden Sie sich sofort mit den nötigen Daten bei nils_hedinger@hotmail.com.

Freitag, 10. November 2006

Mittagsstuss

Philosophie? Karl Marx sagte einmal die Philosophen hätten die Welt nur interpretiert, es komme darauf an sie zu verändern.

Doch die Frage der Fragen lautet: Ist es besser in die Höhe zu springen oder in die Weite?
Nun überlegen Sie mal; durch das Leben hasten wie ein Irrer, immer wie weiter, immer wie schneller und dabei das Wesentliche verpassen; Dies kann wohl kaum Ihr ernst sein!?
Man möge sich noch Zeit nehmen, an einem Ort länger verweilen, auch mal den Ausblick von oben geniessen und dann weitergehen. Lieber weniger, dafür intensiv, wie schon PVP zu sagen wusste...ig brönne churz aber intensiv.


Noone is gonna take me alive, time has come to make things right, you and I must fight for our rights, you and I must fight to survive.MUSE

Morgendliches Palaver

Neulich war ich in Sumiswald, beim Zivildienst. Da sassen drei Leute, hörten, was sie hören wollten, schlossen aber meist die Ohren. Da dachte ich: Wenn Menschen keine Menschen wären, wären sie wohl Pflanzen. So unbeweglich. Kriege finden nunmehr ohne mich statt, es melde sich, wer schöne neue Kampfstiefel will. Ansonsten gibt’s in Zürich täglich ein vielfältiges Sinnes- und Geistesmenü, das ich willig verschlinge. Manchmal denk ich mir dabei: Pass auf, dass du dich nicht daran verschluckst, oder es zu stark würzest. Heute Morgen hab ich so beispielsweise als Proband gedient. Eine psychische Untersuchung über Schmerzempfindung. Also: Geld für Schmerz. Dreissig Franken die Stunde, sehr profitabel. Und so lebensnah. Schliesslich bin ich gestern Abend einem Herrn begegnet, der mich fragte: weshalb gibt es keinen Stern, der auch untertags glänzt? Ich dachte: weil sich die Erde dreht, wohl…
Na dann, ich geh nun ins Wallis, mit der WG (Weingemeinschaft). Alles Gute, so oder so. Oder auch so.
Bild: Chatzesee

Donnerstag, 9. November 2006

download der woche

Es wird kalt und dunkel. Zeit um all die tröstend traurigen Musiker wiederzuentdecken. Zum Beispiel Jason Molina. Nach sechs Jahren und acht Studioalben benannte Jason sein Projekt "Songs: Ohia" in "Magnolia Electric Co" um. Mit dem Namen änderte auch die Musik. Weniger Solostücke, mehr Schlagzeug, mehr Energie, mehr Steelgitarren und mehr Backgroundgesang. Auf der letzen Platte funktionierte diese Mischung noch nicht allzu gut zu. Doch mit dem im Semtember erschienenen Album "Fading Trials" hat Jason Molina wieder zu seiner Bestform zurückgefunden. Das zum Download angebotene Lied von ebendieser Platte jedenfalls vermag zu überzeugen.
Rechts Klick (oder ctrl-Klick) auf den Link und "Vernknüpfte Datei laden" wählen. Viel Spass!

Montag, 6. November 2006

Neue Lesedimensionen bei und dachs...


Sehr geehrte und dachs- Leserschaft

Wie Sie der untenstehenden Grafik entnehmen konnten ist und dachs weiterhin führend in der Blog-Branche. Tendenz steigend. In Korrelation mit dem stetig zunehmenden intellektuellen Niveau der Beiträge schiesst auch die und dachs- Besucherzahl unaufhaltsam in die Höhe. Wie Sie eventuell auch schon mit blankem Entsetzen feststellen mussten, ist der Blog zeitweise durch den internationalen Leser-Ansturm so überlastet, dass er nicht mehr geöffnet werden kann und Sie stundenlang in der Warteschlange verharren müssen. Das und dachs-Team musste zudem mit Bedauern feststellen, dass sich unter den Besuchern immer mehr schwarze Schafe einschleichen, deren Interessen nicht den geistig hochstehenden Veröffentlichungen dieser Seite gelten. Der bis zum jetzigen Zeitpunkt freie Zugang zum und dachs-Blog wird zunehmend für beschämende Zwecke missbraucht. Immer wieder ergötzen sich fanatische Stalker an den Fotos der und dachs-Crew und missbrauchen die Bilder für sexuelle Zwecke. Die Fotos werden zu Postern vergrössert und illegal im Internet an die stürmischen Fans verkauft. Eine weitere Problemgruppe stellen pubertierende Jugendliche dar. Denn neuerdings richtet sich der Coolness-Status unter den Heranwachsenden nicht mehr nach Penis-Länge und Minirock-Kürze, sondern nach der Anzahl der täglichen Besuche auf und dachs. Jugendliche, denen es nicht möglich ist den Blog regelmässig jede Stunde zu besuchen, werden von ihren Peers gnadenlos ausgeschlossen und schikaniert.
Zu diesen Missständen möchten wir nicht weiter beitragen. Deshalb haben wir keine Ausgaben gescheut. Wir haben in den letzten Wochen unbemerkt auf allen Personalcomputern weltweit eine Software installiert, die den Beunutzer auf seine und dachs- Tauglichkeit prüft. Weil wir es uns wert sind...
Herzliche Gratulation! Ihr IQ und ihr Body-Mass-Index erlauben Ihnen für die nächste Woche diesen Blog zu besuchen. Jede Woche findet eine neue Selektion statt und nur die besten 10% Prozent der Anwärter werden jeweils zugelassen.
Da nun das Niveau unserer Leser durch das Selektionsverfahren um ein Vielfaches gestiegen ist, bieten wir Ihnen selbstverständlich auch nie da gewesene Lese-Dimensionen. Weil Sie, sehr geehrte Elite-Leserschaft, die beste sind, bieten wir Ihnen auch das beste. Auch dafür hat und dachs keinen Aufwand gescheut und eine hochqualifizierte neue Schreibkraft angeworben, die zukünftig Ihren Lesehunger nur mit den allerfeinsten Delikatessen stillen wird. In einer jahrelangen, kräftezehrenden Ausbildung beim Schreibmeister Christoph Sperisen in den Mauern der Weisheit des Burgdorfer Gymnasiums eignete sich die Rüdtligerin sensationelle Schreibkünste an und kletterte anschliessend bei der weltumspannenden Aemme-Zytig in Rekordzeit die Karriereleiter hoch. Und jetzt schreibt Sie exklusiv für Sie, geehrter und dachs- Leser. Durch diesen neuartigen Lese-Luxus wird die Anzahl der Bewerbungen für einen Besuch des Blogs noch einmal um ein Vielfaches steigen. Strengen Sie sich also an, um auch nächste Woche wieder zu den zugelassenen 10% zu gehören. Denken Sie daran: Ihre beruflichen Perspektiven und Ihr Ansehen in der Gesellschaft steht auf dem Spiel.

Wir hoffen, Sie auch nächste Woche wieder begrüssen zu dürfen. Die neue Mitarbeiterin erwünscht weder Fanbriefe noch getragene Unterwäsche.

Live III

Der Konzertherbst ist da! Und Dachs empfiehlt Ihnen folgende Konzerte:

9.11. Mr. Lif. Fri-Son, Freiburg
14.11. Mando Diao. Tribehouse, Zürich
15.11. Woven Hand (16 Horsepower). Boa, Luzern
16.11. Pussycat Dolls. Hallenstadion, Zürich
24.11. Lambchop. Fri-Son, Freiburg
25.11. Yo La Tengo. Fri-Son, Freiburg
26.11. Kaizers Orchestra. Rote Fabrik, Zürich
29.11. Bob Log III. Zukunft, Zürich
30.11. Two Gallants. Abart, Zürich

1.12. Ty (mit Band!). Dachstock, Bern
5.12. The Roots. Maag Event Hall, Zürich
8.12. Nouvelle Vague. Mascotte, Zürich
10.12. Danielson & Jeffrey Lewis. Bad Bonn, Düdingen

An den meisten Veranstaltungen werden wir persönlich anwesend sein und Sie mit unnötigem Musikwissen belästigen. Bis dann...

Sonntag, 5. November 2006

Polarnacht

Da steh ich und höre, schliesse die Augen und erschliesse mich dieser überufernden Sinnlichkeit, der gewaltigen Kraft, die sich vor mir ausbreitet, in mich übergeht, mich mitnimmt, auf Reisen, um die Welt und weit über sie hinaus. Da steh ich und lausche, längst nicht mehr nur mit Ohr und Ohr, vielmehr mit Herz, mit Seele, erfühle diese innere, ansonsten unbewusste Grenzenlosigkeit, Leichtigkeit, Freiheit. Das rationale Weltkonstrukt stürzt ein, erbricht sich in einem Feuerwerk von tausend Farben, Tönen, Figuren. Ich brenne. Fühle, wie die Berge kleiner werden, das Tal sich erhebt, Berg wird, Aussichtsturm, Wolkenschloss. Es ist ein Blick hinaus, eine kleine Ahnung und Hoffnung dessen, was verborgen liegt, was flüsternd und kaum hörbar zu uns spricht. Nicht festzuhalten, nicht erklärbar.
Ich bin Wind und fliege, überbrücke Zeiten, Welten, Sphären, nehme alles in mir auf, ohne Überlegung, ohne Wertung, bin Teil einer Welt ausser mir, in mir. Es rauscht, berauscht, ist hymnischer Wegleiter zur jenseitigen Psyche, zum ewig Lachenden.
Da, als ich meine Augen öffne – die Welt, einige Farben, einige Töne, Interessantes und Lebenswertes und schliesslich doch: Wüste. Der Glanz jedoch, das Unbezwingbare und Unfassbare des Gesehenen bleibt nunmehr wärmende Erinnerung, erhält sich als vage Kostbarkeit in mir, entschwindet langsam in der Dunkelheit des Verständlichen. Musik ist das Ende der Zeit, und damit der Anfang. Amen.
Gedanken vor dem Schlafengehen, heimgekehrt nach einem Polar-Konzert in Zürich

Samstag, 4. November 2006

Good News Everyone

Trotz all den schönen Blogs die Oganga erwähnt hat, darf man nicht vergessen, welcher der populärste im ganzen Internet ist. Folgende Grafik mit Googletreffern beweist dies unwiederlegbar:

Momentaufnahmen

Es gibt bei dieser Kälte ja wohl nichts naheliegenderes als Bücher zu lesen...

...beethoven...nicht nur zur weihnachtszeit (heinrich böll), das schlimmste kommt noch (charles bukowski), jimmy corrigan (chris ware)

...mare...le petit prince (antoine de saint-exupéry), narziss und goldmund (hermann hesse)

...JP. oganga...die welt im notizbuch (ryszard kapuszinsky), das ende der armut (jeffrey d. sachs), du bist die welt (jiddu krishnamurti)

...tsanga-tsanga...blitzeis (peter stamm), traumnovelle (arthur schnitzler), geschichten, die das leben schreibt (die welt)

...descartes...drei männer im schnee (erich kästner), besuch der alten dame, die physiker (friedrich dürrenmatt)

Donnerstag, 2. November 2006

Wir, ein einig Volk von... Bloggern

In einem Medium, das mehr und mehr zur Mülldeponie verkommt, bieten verschiedenste Blogs weiterhin hochstehende Kultur, geistige Anregung, exklusive Information, gewitzte Kommentare und Bleibendes in einer unbeständigen Zeit. Diese uns bekannten, die genannten Kriterien erfüllenden Plattformen hier aufzulisten erachten wir als brüderlichen Dienst und kulturelle Verpflichtung. Da wären also: Tsanga-Bruder Kong Haakon, im Norweger Exil, seine kleinen und grossen Abenteuer beschreibend -> http://seigmen.blogspot.com - Tsanga-Nachbar Rupeli, der die Ultra-Kultur nach Grünenmatt holte und auch anderweitig allerlei Interessantes zu berichten weiss -> http://rupeli.blogspot.com - Weiter lohnt sich ein regelmässiger Besuch der Memoiren von skywise, einem in westliche Richtung ausgeflogener Vogel -> http://lesparadisartificiels.blogspot.com - Ebenso interessant die Aufzeichungen der rein weiblichen ehemaligen Sperisen-Klasse des Gymnasiums Burgdorf, auch den Kommentaren sei Beachtung zu schenken -> http://froueklass.blogspot.com - Bleibt eine alte Klassenkameradin, ebenfalls weit weg, unterwegs, vom Gesehenen berichtend -> http://juliett01.blogspot.com.
Die Liste kann gerne ergänzt werden.

Mittwoch, 1. November 2006

Mein Tag

Heute hab ich das Haus erst verlassen, als es dunkel wurde. Es war kalt draussen. Ich ging spazieren und mir war kalt. Ja das stimmt, ich hätte früher gehen können. Eine Langschläferin? Nein nein, ich hatte zu tun. Nicht dass ich eifrig bin. Eher selten. Aber heute hatte ich ein Ziel zu erreichen. Ich musste auf die Zähne beissen, teilweise fast in die Tastatur und manchmal hab ich beinahe überbissen. Aber es war gut. Ein Ziel zu haben meine ich.
Nun ja, nicht dass ich stolz wäre, schliesslich habe ich den Himmel nur dunkelblau gesehen, kurz darauf war er schon schwarz. Schade, morgen werde ich es anders machen. Aber heute hatte ich ja das Ziel. Und wie war dein Tag?

Wolkenlos

Auch Wolken gibts hier nicht, Tag und Nacht können wir der Unendlichkeit zuwinken. Zürich expandiert die Wolkenlosigkeit, das ewige Schönwetter. Ja, die klare Sicht eben... Ansonsten wird die dazugehörige Portion Ernüchterung natürlich mitgeliefert.
Zum Dessert gibts einen Brandy - als Wolkenersatz. Bon appétit!

Sternenlos

In dieser Stadt sieht man keine Sterne, was nachts am Himmel glitzert ist höchstens Geld.
Oder war das da neulich trotzdem ein Stern?