Mittwoch, 21. März 2007

Aufruf zum Boykott der Aemmezytig

Ich bin ja der Meinung, wer bei dieser Kälte praktisch unentgeltlich ein Röckli aus seinen Schrank fischt, sich in die zu kleinen, aber hauptsache eleganten Schühchen seiner Mutter zwängt, sich ohne Gehörschutz dem Judihui-Geträller des Duo Häslers aussetzt (das sich sogar noch blonde Verstärkung geholt hat) und es dabei fertig bringt, nur in einem Mass Rotwein zu konsumieren, in dem es noch möglich ist, seinen fotografischen Pflichten nachzugehen, hat es zumindest verdient, in einigen Phrasen seinem traditionellen, demokratischen Recht auf freie Meinungsäusserung nachzukommen. Auch in der Aemme-Zytig. Finde ich. Aber findet nicht die Redaktion.
Ihr dummen, verklemmten Bünzli-Kühe!!!!!!! Habt einfach meinen Artikel zensiert, ihr konservativen, humorlosen Sauhunde!!!! Meine genialsten Wortspiele!!!!! Meine besten Pointen!!! Meine treffendsten Bildkomentare!!!!! „Der Gymball ist immer wieder ein Besuch wert und der Spass dabei garantiert (…)“ musste ich heute lesen und die Leute in 32'257 anderen Haushalten auch. Hab ich so was geschrieben, hä???? Hab ich?????? Neeeeeeeeeeeeeeiiiin!!!! Und ihr setzt meinen Namen darunter!!!!! Es hiess: „Nun ja, viel verändert hat sich seit meinen Gymerzeiten nicht (ausser, dass das „Duo Häsler“ jetzt ein Trio ist…). Der legendäre Gymball war wie jedes Jahr ein nicht sonderlich ereignisreiches Ereignis.(…)“ Jawohl!!! Ihr Feiglinge!!! Ihr Pressefreiheitunterdrücker!!! Das sind ja DDR-Zustände!!!! Ihr Lokalpatrioten!!!! Wollt der Bevölkerung weismachen, dass es nirgendwo besser und spassiger ist als hier! Wo die Emme fliesst, fliesst auch das Glück, nicht???? Ihr arbeitet doch mit den Gemeinderäten zusammen!!! Gebts doch zu, ihr Bevölkerungsmanipulatoren!!!! Am besten verbietet ihr alle anderen Zeitungen! Da könnten nämlich ganz böse Wörter drinstehen… Zum Beispiel: Schamhaare. Ich schreibs gleich nochmals, extra für Sie, liebe Frau Z.*… Sie waren das doch sicher, die meinen Text zensiert und die langweiligsten Fotos abgedruckt hat. SCHAAAAAMHAAAARE!!!!! Was haben Sie mit meinen Schamhaaren gemacht, hä????? Sie sind nämlich weg… Es hiess doch mal: „Die jungen Herren, denen man noch kein Schamhaar zutrauen möchte, in Anzug und Krawatte des Vaters (…)“ SchamhaarSchamhaarSchamhaar!!!!!! Entfernen Sie doch Ihre eigenen Schamhaare, Frau Z. und nicht die in meinem Artikel!!!!!! Schaaaaaaaaaaaaaaaaaamhaaaaaaaaaaaaare!!!!!!!

Was ich eigentlich sagen wollte: Boykottiert die Aemmezytig! Und lasst aus Protest eure Schamhaare wachsen und flechtet sie zu Rastas!

* Name ist der Verfasserin bekannt

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Schreiberin, bitte vergessen Sie ob all Ihren Ereiferungen das Grundgesetz der Presse nicht: Objektivität. Weder eigene Erfahrungen noch Meinungen, Zynismus oder Ironie haben in einer objektiven Berichterstattung etwas verloren.

Anonym hat gesagt…

Liebe Schreiberin
Ich glaube der Gymball hat nicht den Anspruch, hochstehend zu sein. Also sollte er auch nicht an diesem Anspruch gemessen werden. Der Gymball ist einfach ein netter Tanzabend - nicht mehr aber auch nicht weniger. Und als netten Tanzabend wollen ihn die Leute auch sehen!

Anonym hat gesagt…

Liebe Schreiberin,
Denken Sie nur an all die Leserbriefe von empörten Eltern und gekränkten Betroffenen welche die Aemmezytig bei vulgären Ausdrücken und Beleidigungen abdrucken müsste... Vielleicht ist die Aemmezytig doch mehr eine Lokalzeitung als ein Jugendsatireblatt. (Ausser der "Freude an der Veränderung" Rubrik, dass versteht sich). Der Gonzo Journalismus muss sich also eine andere Plattform suchen.

Anonym hat gesagt…

Liebes erzürntes Emmenvolk,

hiermit entschuldigt sich die Schreiberin aufrichtig für ihre skandalöse Berichterstattung. Wären die ersten Zeilen des Artikels von der Redaktion nicht gekürzt worden, so wäre ersichtlich geworden, dass der Text bewusst auf die subjektiven Eindrücke einer ehemaligen Gymnasiastin abzielt und bewusst das Grundgesetz der Ojektivität missachte. Die Verfasserin glaubt sich sicher zu sein, dass kein Gymeler, welcher die Terzia schon hinter sich hat, angegriffen fühlt und die Schilderungen, auch wenn sie leicht übertrieben sind, nachvollziehen kann. Bei den Terzianern, die zum ersten Mal den Gymball besuchten, entschuldigt sich die Schreiberin herzlichst, falls sie sich in irgendeiner Weise angesprochen fühlen sollten. Aber auch diese werden vielleicht schon nächstes Jahr alles mit anderen Augen sehen.
Ausserdem entschuldigt sie sich bei den Müttern, die ihre Mädchen so schön zurecht gemacht haben und dann zum Dank beleidigt wurden. Wie die Verfasserin gerade von der Redaktion erfahren musste, gab es heute Besuch von einer ziemlich erzürnten Mutter. Es sei völlig abschätzig was da geschrieben wurde und eine Frechheit die Gymeler so herunterzumachen.Es heisse immer die Jugend sei schlecht angezogen und dann putzen sie sich mal heraus und es ist auch nicht gut. Das sind in etwa ihre Worte. Auch hier muss betont werden, dass dieses Missverständis hätte verhindert werden können, wenn der Text im Orginal übernommen worden wäre. So würde man die Verfasserin jetzt nicht für eine jugendfeingliche, grämige alte Schachtel halten, die aus heimlichem Neid Gymnasiasten beleidigt, weil sie ihrer verflossenen Jugend nachtrauert, zu dumm war fürs Gymnasium und jetzt zu fett ist, um in ein Ballkleid zu passen. Denn in Wirklichkeit handelt es sich um eine ehemalige Gymnasiastin die ihrerzeit in der Terzia auch von Geschäft zu Geschäft rannte um ein Kleid zu finden, die in ihren Stöckelschühchen auch nicht gerade grazil schreiten konnte, sich in ihrem Outfit auch nicht sichtlich wohlfühlte und den Ball auch nur besuchte, um andere zu beobachten. Liebe Leser, betrachten Sie also den Bericht nicht als ein überhebliches Herziehen über Gymballbesucher, sondern als etwas humoristische Vergangenheitsbewältigung.

Anonym hat gesagt…

Jede grosse Karriere beginnt mit einem Skandal!

Anonym hat gesagt…

Pfui Teufel! Sie haben ja nicht mal meinen Namen gewusst!

Anonym hat gesagt…

Was ist Gonzo Journalismus

Anonym hat gesagt…

Seien Sie froh, dass sie es in die Zeitung geschafft haben, Herr Kneubühler, und mir kein unangebrachterer Name eingefallen ist.

Anonym hat gesagt…

Der dann wiederum zensiert worden wäre......

Anonym hat gesagt…

Google erster Treffer. Ist heute eine Schlüsselqualifikation. Sollte man können.

Gonzo-Journalismus (gonzo steht im amerikanischen Englisch für außergewöhnlich, exzentrisch, verrückt) wurde von Hunter S. Thompson Anfang der 1970er Jahre begründet. Charakterisiert wird diese Form des Journalismus durch das Wegfallen einer objektiven Schreibweise. Es wird aus der subjektiven Sicht des Autors berichtet, der sich selbst in Beziehung zu den Ereignissen setzt. So vermischen sich reale, autobiographische und oft auch fiktive Erlebnisse. Sarkasmus, Schimpfwörter, Polemik und Zitate werden als Stilelemente verwendet. Viele Texte entstanden unter Drogeneinfluss. Nach journalistischen Kriterien handelt es sich beim "Gonzo-Journalismus" gar nicht um Journalismus, sondern um Literatur. Die Arbeitsweise entspricht nicht den Anforderungen an Journalisten, die zum Beispiel der deutsche Pressekodex vorgibt.

Anonym hat gesagt…

und worin besteht der unterschied zum gozze-journalismus?

Anonym hat gesagt…

der gozze journalismus ist im gegensatz zum gonzo journalismus vulgär und nichtssagend. stilelemente des gozze journalismus sind tabu brüche und fäkalhumor und grammatikfehler. wer ein bericht eines gozze journalisten über die zensur lesen will, bitte auf den link klicken.

Anonym hat gesagt…

mich haben sie auch schon ziemlich unglücklich falsch zitiert... gründen wir einen geschädigten Verein?