Sonntag, 3. Juni 2007

Gelesen I

Keiner. Fidel Castro ist der einzige mit Charisma, er spricht zudem mehrere Sprachen. Putin hat auch Charisma und ist intelligent. Die guten Frauen und Männer findet man jedoch nicht in der Politik, die findet man in Waisenhäusern, Tierheimen oder Krankenhäusern. Politiker sind schlechte Menschen. Politik ist die „Hure Babylon“.
‚Philosoph’ Paul Hilpert auf die Frage nach dem besten Politiker, 2021, 3. Ausgabe
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Glück bedeutet, nicht zu merken, dass man letztlich alleine ist.
Banana Yoshimoto, Kitchen
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Reden darf ein Bundesrat nicht, wenn ihm etwas in den Sinn kommt. Das Wort erteilt der Präsident, und in der Regel tut er das in protokollarischer Reihenfolge. […] Ausnahmen von dieser Regel sind möglich, aber nur wenn der Präsident es ‚als opportun erachtet’.
Streng formell ist die Anrede: Die sieben siezen sich. Und als lebten sie zu Zeiten des Ancien Régime, reden sie sich gegenseitig mit ‚Herr Finanzminister’, ‚Frau Innenministerin’ an.

Wolf Linder, Schweizerische Demokratie, nach einem Facts-Bericht von 1997
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Darf es auch ein bisschen weniger sein? Das dachten sich wohl die Arbeiter, die vor rund einem Jahr den Kunstrasen im Stade de Suisse verlegt hatten. Denn zwischen Grundlinie und Penaltypunkt lagen statt elf nur gerade neuneinhalb Meter. Anderthalb Stunden vor dem Anpfiff des Spieles YB-Sion am 15. August entdeckte Schiedsrichter Martin Salm, was zuvor fünf seiner Berufskollegen, 66 Spielern und rund 80 000 Fans entgangen war.
Marco Rüegg, Eurosoccer, Juni 2007
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How can the outside world help Africa? There is no easy answer. Western countries, vital donors of aid, should make it clear they will give more help to countries whose governments are relatively clean and efficient-and hold fair elections. The latest aid-givers' consensus is to identify "good" countries, still quite a small bunch, and let them spend the cash as they see fit. Yet time and again, good guys-most recently, Ethiopia's Meles Zenawi and Uganda's Yoweri Museveni-slip back into old despotic ways, putting aid-givers into a quandary. By punishing governments, are they not hurting the innocent poor? In the end, Africa must help itself, just as Asia has. Then the outsiders will pile in, with investment that is better than aid at creating wealth.
The Economist, 26. April 2007
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Obwohl der Einsatz regenerativer Energien zunimmt, ist der Weg in die kohlenstoffarme Zukunft noch weit. Wenn wir zum Beispiel zum jetzigen Stand der Technik 20 Mio. Dächer in Nordwesteuropa mit jeweils vier Quadratmeter grossen Solar-Panels ausstatten, würde dadurch weniger Strom erzeugt werden als durch ein herkömmliches Gas- oder Kohlekraftwerk. Die Menschen tendieren dazu, das Potential alternativer Energien zu überschätzen.
Shell-Konzernleiter Jeroen van der Veer, NZZ am Sonntag, 3. Juni 2007
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Natürlich habe ich furchtbare Dinge erlebt. Aber es gibt kein Land, in das ich nicht gerne zurückginge. Ich mag wohl die Menschen. Ich habe fast überall hilfsbereite, offene Leute getroffen. Das ist natürlich Reporterglück, und über die entsprechenden Länder sagt man dann bei der Abreise, sie seien interessant.
Ryszard Kapuscinski, Die Erde ist ein gewalttätiges Paradies

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