Montag, 30. April 2007

Hymnen

Es ist soweit. Nach dem überraschend grossen Erfolg der unddachs hymnen vol. I wird in Kürze, nach langem, sehnsüchtigem, nervernaufreibendem Warten, die unddachs hymnen vol. II "summer" released werden. Sichern Sie sich noch heute Ihr Exemplar (wie immer beträgt der Preis ein Bier), mit einer Email unter Angabe ihrer Adresse an: unddachs@hotmail.com oder aber schreiben Sie den besten Kommentar und gewinnen Sie ein Exemplar der sagenumworbenen CD.

Über das Reisen

Heute hat mich meine geliebte Oma aus Basel angerufen. Sie macht sich etwas Sorgen. Weil ich ja bald auf Peru fliege. „Warum denn gleich sooo weit weg, Kindchen? Am Neuenburgersee ists doch auch schön…“, meinte sie. „Und weniger gefährlich dazu…“ „Und warum ganz alleine? Und dann auch noch sooo lange! Warum denn, Kindchen?“

Was antworten? Ich weiss es nicht. Muss man sich denn darüber im Klaren sein, warum man verreist?

Zieht es mich fort von hier? Oder stösst es mich weg? Was ist die treibende Kraft? Das Fernweh oder doch nur die Sehnsucht nach Heimweh?
Welcher Moment ist aufwühlender; jener vor der Abreise oder jener vor der Rückreise?
Will man dem Gewohnten entrinnen, um Neues zu entdecken. Oder sich dem Ungewohntem aussetzen, um Altes wiederzuentdecken?
Was findet man in der Fremde? Und was sucht man? Findet man, was man gesucht hat? Oder verliert man, was man gefunden hat? Und welche Angst ist grösser; die Angst nicht zu finden was man gesucht hat, oder die Angst zu finden, was man nicht gesucht hat?
Was ist schwerer zu bewältigen; das, was man in der Fremde vorfindet oder das, was man Daheim zurücklässt?
Will man vermisst oder vergessen werden?
Will man Neues sehen oder nur Altes nicht mehr sehen?
Ist die Reise eine Konfrontation mit sich selbst? Oder stattdessen Flucht?
Will man sich finden oder sich entkommen?
Fühlt man sich frei oder gefangen?
Geht man weg um zu vergessen oder um zu vermissen?
Sucht man Gemeinschaft oder Einsamkeit?
Inneren Frieden oder Erschütterung?
Womit kehrt man zurück? Mit Antworten oder mit Fragen? Mit Klarheit oder Desorientierung? Erkenntinis oder Konfusion? Ordnung oder Chaos? Mit mehr erkannten Stärken oder mehr Schwächen? Kraft oder Erschöpfung? Mit mehr Träumen oder mehr Desillusionierungen? Hoffnung oder Verzagtheit? Mit Bereicherung oder Leere?

Geht man fort um zurückzukommen oder kommt man zurück um wieder fortzugehen?

Donnerstag, 26. April 2007

Sternstunde Philosophie

Sie alle erfreuen sich den warmen Temperaturen. So auch ich. Es wird Sommer, die Hüllen fallen. So auch bei mir. Nur gibt es da ein Problem, welches mich heute schon den ganzen Tag beschäftigt: Den Tag durch ist es durchaus schön warm, in kurzer Hose, mit Shirt und Sandalen lässt es sich gut leben. Aber: In den frühen Morgenstunden, wenn ich mit dem Fahrrad an die ETH fahre ist es leider noch nicht ganz so warm. Was tun?
-Schuhe und lange Hose anziehen. Ich schwitze danach den ganzen Tag. Abgelehnt.

-Schuhe und lange Hose anziehen und danach an der ETH umziehen. Zu umständlich. Abgelehnt.

-So schnell fahren, dass ich auch mit kurzer Hose warm habe. Aufgrund des unangenehmen Körpergeruchs auch Schweiss genannt: Abgelehnt.

-So schnell fahren, dass ich auch mit kurzer Hose warm habe und danach an der ETH duschen und mich umziehen. Zu umständlich. Abgelehnt.

-Den Bus nehmen. Unsportlich, als Sportler also untragbar. Abgelehnt.

-Den Zug nehmen. Unsportlich, als Sportler also untragbar. Abgelehnt.

-Später aufstehen und erst an die ETH fahren wenn es nicht mehr so kalt ist. Als seriöser Student kaum tragbar, aber trotzdem durchaus eine Möglichkeit. Notfalllösung.

-Weiterhin morgens ein bischen kalt haben, dafür ein sportlicher, seriöser, abgehärteter Student sein. Angenommen. (Das kalt Haben bin ich ja von anderswo gewohnt...)

Ich hoffe sie merken, dass so ein Studentenleben nicht ganz trivial ist, und nebst mathematischen durchaus auch alltägliche, herausforderende Probleme beinhaltet.Danke.

Wahrheiten über Zubi


"Zubi macht keine Liegestützen, Zubi stösst die Erde fort."

Montag, 23. April 2007

Bekenntnisse


Rafael (18), KV-Lehrling und Politiker aus Grünenmatt

Was ich mag

Kaffe, Prinzipien, der Duft von Freiheit, Extremismus, Deutschland, Begeisterung, Gügi Sermeter, Selbstironie, Wein, Festivals, Persönlichkeiten, freiwillige Arbeit, Studenten, Baze, Frodo , Hip Hop mit Live Band, das Gitarrensolo in "Hotel California", das Emmental, Biber, provozieren, schöne Poster, Bündner, die Einsamkeit, Frauen, dumme Sprüche, spannende Bücher, Feuer in der Nacht, Adrenalin, alkoholfreies Bier, das Verbotene, das YB-Forum, Emotionen, e-moll Lieder, ch.vu, Vorfreude, in der Nacht nach Hause laufen, Galgenhumor, Satire, Viktor Giaccobo, Pete Doherty, mein Grossvater und sein schwarz/weiss Denken, die Heilsarmee Gitarrenspieler in der Weihnachtszeit, eine Alternative haben, Füürabe Bier am Freitag im Büro, Feedbacks.

Was ich nicht mag

Pseudo Moralisten, Schnee, Studenten, zu wenig Geld, Neid, Viva und Mtv, der erste Tag nach den Ferien, zu wenig Geld, mich wenn ich gereizt bin, kiffen, Leute welche meinen mich psychisch analysieren zu können, zu viel Geld, passive Leute, Minderwertigkeitskomplexe, Macht, Menschen aus Plastik, Heuschnupfen, die "Toleranz für Raucher" Kleber, etwas lernen zu müssen was mich nicht im geringsten interessiert, die Uefa, Music Star, Zürich, Hanfmessen, Erich Vogel, Selbstverliebte, Alcopops, Schlangen, Montagmorgen, Sonnenbrände, Möchtegerns, Brandhärd, die Konsumgesellschaft

Sonntag, 22. April 2007

Lunge am Ball

Im heutigen Meisterschaftsspiel des "drü", das es mehr oder weniger souverän mit 5 zu 3 Toren gewann, stach ein Spieler besonders hervor. Kein Wunder wurde er prompt zum "Man of the Match" gewählt. Zwei Tore und ein Assist. Doch auch sonst vermochte Jean-Baptiste Oganga, besser bekannt als Lunge, zu überzeugen. Er war ein stetiger Gefahrenherd auf links aussen, setzte seine Schnelligkeit gekonnt ein und eben, Lunge. An dieser Stelle möchte ich im Namen des ganzen "drü" allen Leuten für Ihre "Unsere Lunge" danken, ich hoffe sie beten uns in die vierte Liga.

Wie macht er das bloss? (lunge am schwarzen meer)

Samstag, 21. April 2007

Gut gibts noch Tagträume

Vergangene Nacht habe ich von (m)einem Blogeintrag geträumt. Ich hatte ihn bereits aufgesetzt und war in der Absicht, ihn zu veröffentlichen. Leider bin ich vorher aufgewacht. Dadurch entschwand auch sein Inhalt aus meinem Gedächtnis, vermutlich ist er irgendwo in der Welt der Träume hängen geblieben.
Schade irgendwie. Und doch gut. So sind sie, die Regeln der Träumerei.

Ob ich ihn dennoch wieder finden könnte?

Freitag, 20. April 2007

Schnee im Sommer

Letzthin haben ich und Fabian K. uns einen Schneemann gekauft. Klar sieht er etwas dümmlich aus, halt so debil wie eigentlich jeder Schneemann. Das kompensiert er aber locker mit seiner Grösse. Zwei Meter Vierzig, dass macht ihm so schnell keiner nach. Schneemänner sind ja eigentlich ausschliesslich im Winter anzutreffen. Dabei machen sie sich auch in der grünen Jahreszeit prima. So unterscheidet er sich nämlich deutlich von der Umgebung und kann richtig schön auffallen.

Donnerstag, 19. April 2007

Zürich

Wo sich die Gleise mehren und der Zug langsamer wird, wo links und rechts Industrie sich zeigt, alsbald den Wohnhäusern, den Bürogebäuden weicht, da nimmt diese Stadt ihren Anfang. Eine Stadt, die ich bewohne, die mir Zuhaus ist, sich täglich mehr erschliesst, täglich an Ungewissem und Unverständlichem verliert und doch… im Ganzen fremd und unzugänglich bleibt. Zürich ist mir als grosses, verzweigtes und erfreulich vielseitiges Menschenwerk entgegengetreten, hat mich seicht, diskret und doch artig willkommen geheissen, mich, wie so viele, aufgenommen, hat mir auf der Durchreise einen Platz zum Verweilen, zum Lernen und Staunen erboten.
Hier, vom Chäferberg gegen Stadt, See und Berge blickend, versteht es sich leicht, wieso diese kleine grosse Stadt alljährlich zur weltweit lebenswertesten urbanen Region gekürt wird. Es mögen die Fülle des kulturellen Angebots, die Infrastruktur, die Nähe zur Natur, See, Berge, Schulhausdichte, internationale Anbindung, der Arbeitsmarkt sein, die diese Stadt auszeichnen, für Jung und Alt lebenswert machen.
Ab all den mannigfaltigen Vorteilen hab ich bisher allerdings nicht entdecken können, was und wer Zürich ist. Wo findet sich die Seele dieser Stadt? Ich suchte und suche mit offenen Armen, mit offenem Ohr und Auge und finde stets nur schöne Fassade, reichlich verziertes Gerüst, ästhetisch verarbeitet, solide gebaut. Im Innern dieses kleinen, konzentrierten, vermeintlichen Kosmos’ jedoch zeigt sich mir – heute mehr gar als anfangs – farblose Einfältigkeit, ein bemühtes Suchen einer Stadt nach der Formel nach rational konstruiertem Wohn- und Lebensglück. Was ist Zürich? Ein bestens konstruiertes und bebautes menschliches Artefakt, sich mit der Spitze der Welt messend, nach Grösse strebend. Und (deshalb?) ein Ort, der mir als Opfer der Moderne begegnet, insofern, als dass er seinen Charakter als Folge und nicht als Ursache einer farbigen Einzigartigkeit versteht.
Seepromenade, Höngg, Züriberg, Bellevue – sie lächeln nur so lange, bis man zurücklächelt, bis das Leben zum Massstab unserer Begegnung wird, ein Leben, das sich keiner Einschränkung seiner eigenen Kreativität bemächtigen lässt. Zürichs Seele versteckt sich so denn in den Gassen des Kreis 4, findet sich dort, wo sie der klirrende Besen noch nicht gänzlich auszusäubern vermochte, wo das Leben keine Pharce zwischen Kronenhalle, BMW Coupé und Seeblick ist, wo es nicht an der Endstation der S-Bahn-Linie endet und erst in Paris und London wieder beginnt.
Heimat entsteht in der Fremde. Kann die Fremde zur Heimat werden? Vielleicht. Bestimmt aber da, wo der Mensch noch Träume hat und sie nicht an der Sonne erfrieren lässt.

In diesem Sinne starte ich hiermit die Volksinitiative „Die ganz Wält an einere Stross“: Zuschüttung des vorderen Züriseebeckens und Verlängerung der Bahnhofstrasse um 1,7km. Um die Unterschrift (in den Kommentaren) wird gebeten. Sonst schliessen wir einfach Kloten...
Dies ist der 200. Eintrag dieses Blogs. Er ist Jacques Tati und seinem Lebenswerk gewidmet. Anlass genug, ihn kurz zu Worte kommen zu lassen:
"Man kann die Menschen in zwei Gruppen einteilen: Bei der einen ist der Hut für den Kopf da, bei der anderen der Kopf für den Hut."

Dienstag, 17. April 2007

Bekenntnisse


Mamma (52), Geschäftsführerin und Studentin aus Ortschwaben

Was ich mag:
gut gelaunte und motivierte Leute mit Geduld, Visionen, Aussichten, einen Abend auf Balkonien mit Bergsicht und Sonne, Karten und Fotos, welche mich an jemanden/etwas erfreuliches erinnern, Musik, welche mehr als I-IV-V-I-Akkordfolgen hat, Herausforderungen welche mich nicht überfordern, ehrliche Rückmeldungen
Was ich nicht mag:
Gehetze, todernste Gesichter, Möchtegerne ....., MacFood, Bier und Alcopops, Winter ohne Schnee (weil er dann so dunkel ist), technische Finessen welche mich überfordern und welche ich deshalb unnötig finde, lange nachdenken über das was ich nicht mag

Montag, 16. April 2007

To-Do

01. Eine Olma Bratwurst Essen
02. In die Mongolei mit der Transsib Fahren
03. Den Engadiner Machen
04. Nach Bamako Fahren
05. Mit dem Schiff nach Amerika
06. Der ganzen Emme entlang Wandern
07. In Bern Wohnen
08. Vasudeva Besuchen
09. YB Meisterfeier Erleben
10. Mit Kuno ein Bier Trinken

wie immer gilt unddachs@hotmail.com

Sonntag, 15. April 2007

Kinokritik: Lars von Trier- The Boss of it All

"The Boss of it All" sei nur eine harmlose Komödie, die lediglich der Unterhaltung dienen soll. So jedenfalls meldet sich der dänische Regisseur gleich zu Beginn seines neusten Streiches aus dem Off. Vor allem nach seinem letzten Film "Manderlay" wurde er dafür kritisiert, zu politisch zu sein, obwohl er selbst sich nach wie vor als politisch zu korrekt empfindet. Nach all diesen Debatten wollte er nun einen kleinen, schnellen und unpolitischen Film machen. Doch dass ein Lars-von-Trier-Film lediglich Unterhaltung sein kann, glaubt wohl kaum einer. So sagte er doch selber in einem Interview, dass die guten Komödien natürlich nicht harmlos sind.

Die Handlung von "Direktøren for det hele", so der Originaltitel, ist so absurd wie unterhaltend. Der feige Ravn (Peter Gantzler), der seinen Arbeitskollegen vorspielt, er sei nur Angestellter seiner Firma, ist in Wahrheit der Chef dieses IT Unternehmens. Er erfindet einen "Boss Of It All", auf den er alle unangenehmen und unmenschlichen Entscheidungen abschieben kann, da er selber bei seinen Arbeitskollegen beliebt sein möchte. Doch nun beabsichtigt Ravn, die Firma zu verkaufen und der isländische Kaufinteressierte will nicht mit Handlangern verhandeln und besteht darauf, den Boss zu sprechen. Da dieser ja nicht existiert engagiert Ravn den arbeitslosen selbstverliebten Schauspieler Kristoffer (Jens Albinus), der den Vertrag unterschreiben soll. Die Verhandlungen scheitern jedoch und bevor Ravn eingreifen kann, stellt sich Kristoffer ein paar Angestellten als Boss Of It All vor.
So beginnt das grosse Unglück für Ravn und Kristoffer, die sich nun den ganzen Film lang in grotesk anmutenden Situationen wieder finden. Der ahnungslose Kristoffer wird bei seiner ersten Sitzung als "Boss of it All" erstmals ins Gesicht geschlagen. Das Kafkaeske an diesen Situationen wird noch gesteigert durch den Umstand, dass niemand in der ganzen Firma weiss, was hier eigentlich genau hergestellt wird.

Der Dogma95 Begründer Lars von Trier erzählt seine Geschichte sehr zurückhaltend und verzichtet wie gewohnt auf Spezialeffekte jeglicher art. Während des ganzen Filmes hört man nur den Originalton, oder einen vom Regisseur selber gesprochen Off-Kommentar. Im Vordergrund stehen die Geschichte, die Schauspieler und ihre lakonischen Dialoge. Von eben diesen Dialogen lebt der ganze Film. Das Visuelle ist eher Nebensache, aus den Dialogen entsteht der ganze Witz. Kommt dazu, dass von Trier ein neues visuelles Konzept einführt, das er "Automavision" nennt. Dabei handelt es sich um eine zufallsgesteuerte Kamera, bei der kaum menschliche Kontrolle dahinter steckt. Dies äussert sich im Film durch seltsame, unverständliche Cadrage und springende Bildwechsel, die im Kino sonst undenkbar wären. So kommt es durchaus vor, dass die Schauspieler abgeschnitten in der Ecke des Bildes stehen oder die Lautstärke zwischen den Einstellungen deutlich variiert. Dies ist für den Betrachter gewiss nicht sonderlich angenehm, aber ungewohnt erfrischend in einer Kinowelt voller Hollywoodperfektion. Der sich selber als Kontrollfreak bezeichnende Lars von Trier beabsichtigte mit der Automavision ein von Absicht befreiter Stil, der zur Leichtigkeit einer Komödie passt.

Dass The Boss Of It All mehr ist als Unterhaltung, zeigt sich auch in der Themenwahl. Es werden durchaus ernsthafte Themen wie Verantwortung, Firmenmoral und Zweck/Mittel Rechtfertigungen angesprochen. Diese werden aber so gekonnt ins Groteske verdreht, so dass man trotz allem Ernst herzhaft lachen kann. So gelingt Lars von Trier ein durch und durch sehenswerter und amüsanter Film. 9/10 Punkten

Samstag, 14. April 2007

Do you feel it?

Bum-tschägg-bumbum-tschägg-buum-buum-tschäg-dubaduba-
tschägg-tutu-tschägg-dabadumbum-tschägg. Dubaduba-tschibaduba-dubaduba-tschibaduba-duuu-
dutschi-dubaduuuu-du-tschi-du-du-du-du-tschi-duba-duuuu-
rägätägärägätägärägätägä-boooom-rägätägä-booomtschuba-
rägätägätschuba-bubabobobobobo-däm-dubabababäng-
dubabababäng-tingting-pängting-tsing-peng-bum-tschäg-
bum-tschäg-dabadaba-bumtschäg--dabab-bum-
bum-bum-tschäg-ping-ping-ping-buuuuuuuuuuuuum...

...neulich beim Schlagzeug spielen....lesen Sie den Text laut und fühlen Sie es, tanzen Sie, lassen Sie es alles raus. Viel Spass.

Donnerstag, 12. April 2007

I stah doch nid uf...

"I stah doch im Bös nid uf für auti Mönsche,so auti Mönsche hei eh nüt ds sueche im Bös, machet mr Platz, rüefet es taxi, heit ja d AHV wo vo üs finanziert wird, was lueget dr so unzfride, i wär huere zfride chönti tagelang nume umelige, i erwarte meh dankbarkeit, überchömet no fras a ds bett i öine autersheim...."

Das ist der Beitrag vom Tom Waits des schweizer Rap. Immer wieder ein Genuss.

Mittwoch, 11. April 2007

Dienstag, 10. April 2007

Unsere Lunge

Unsere Lunge auf Erden,
Geheiligt werde deine Ausdauer.
Dein Atem komme.
Deine Lunge atme, wie im Himmel , so im Froni.
Unser täglicher Lauf gib uns heute.
Und vergib uns unsere schlechte Ausdauer,
wie auch wir vergeben unsern Zigaretten.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von der schlechten Kondition.
Denn dein ist der Marathon und der Vierhundertmeter
und der Hundertkilometer in Ewigkeit.
Atmen.

Herr Oganga wird neuerdings Lunge genannt. Das Froni ist das Stadion des FC-Zürich-Affoltern.

Ostern in Italien

Weitere Bilder folgen im Verlauf des Abends. Oder Morgen. Oder Übermorgen.

Montag, 9. April 2007

Neulich im Meienfeld

Ach, wäre ich doch gerne über Ostern in den Süden gefahren. Doch leider wollen auch an Feiertagen irgendwelche Deppen Nazipropaganda Filme (300) schauen kommen. Und so arbeitete ich dann für lächerliche 52 Kinobesucher einen ganzen Samstag lang. Aber auf dem Nachhauseweg ist mir dann noch etwas merkwürdiges passiert. Als ich im Quartier angekommen bin, sah ich etwas weisses luftiges mitten auf der Strasse. Beim näheren betrachten konnte ich die Gestalt einer Katze ausmachen, doch es war keine lebendige Katze. Es war viel mehr ein Geist einer Katze, die wohl auf ebendieser Strasse überfahren wurde. Und so schnell wie der Geist erschienen war, war er auch schon wieder verschwunden. Ein spezieller und auch ein bisschen unheimlicher Moment. Zum Glück hatte ich meine Videokamera gerade bei mir und so konnte ich das ganze für euch aufzeichnen.

Nur ein Baum. Mein Baum.


Ich habe noch nicht alle Bäume dieser Welt kennengelernt. Aber er war mein Lieblingsbaum. Er war mein Freund.

Er stand westlich vom hässlichen Block, in dem ich wohne. Als ich vor 4 Jahren etwas wehmütig hier einzog und auf den kleinen Balkon trat, sahen wir uns das erste Mal. Er grüsste mich. Ich grüsste ihn. Wir mochten uns sogleich, ich und der Baum.
Bäume sind mehr als nur Pflanzen. Eine Blume ist schön oder nicht so schön. Ein Baum jedoch ist sympathisch oder nicht so sympathisch. Er hat Persönlichkeit, Charakter. Seele vielleicht. Ich schaue einen Baum an und ich mag ihn oder mag ihn nicht. Manchmal mag ich ihn erst beim zweiten Blick. Manchmal auch beim dritten nicht. Wie bei den Menschen.
Mein Baum war gross und stattlich. Aber nicht so riesig, dass er überheblich oder gar aufdringlich gewirkt hätte wie andere seiner Artgenossen. Er war bescheiden und versuchte meistens nicht aufzufallen. Nur manchmal im Frühling trug er sein frisch gesprossenes Laub mit narzistischem Stolz. Er war schön. Auf seine Weise. Nicht perfekt, aber schön. Er war nicht ganz so symmetrisch und proportional wie die mustergültigen Bäume der Gemälden aus der Romantik-Epoche. Aber er wollte sowieso kein Bilderbuchbaum sein. Sein dicker Stamm hatte sich in den Jahren immer etwas mehr gegen Nordost geneigt, wirkte aber gleichwohl aufrecht und unbeugsam und hielt dem Wind mühelos stand. Er war nicht einer dieser labilen, bruchgefährdeten Bäume, die sich lebensüberdrüssig von einem Windstoss niederreissen lassen. Er erfreute sich bester Gesundheit und immenser Daseinsfreude. Am meisten freute er sich stets auf jenen besonderen Tag im Frühling, an dem die ersten seiner Knospen aufspringen und das Leben, dass er den Winter hindurch in seinem Innern wie ein Schatz verborgen hat, wieder nach aussen dringt. Er hatte 5 Hauptäste. Einer davon war etwas kürzer und dicker als die anderen. Im Winter, kahl und entblösst, sah er aus wie eine knöchrige Hand, die aus der Erde emporragt und nach dem Himmel greift. Er war ein träumerischer, feinfühliger Baum, so fein verästelt wie ein menschlicher Nerv. Er war manchmal von einer etwas melancholischen Aura umgeben. Jedoch strahlte er nie diese melodramatische Schwermut und den betrübten Weltschmerz aus, wie es andere Bäume zu tun pflegen. Er war alt. Aber nicht alt für einen Baum. Er war ein aufmerksamer Beobachter. Er hatte immer am selben Platz gestanden und still zugeschaut wie Jahr für Jahr Neues entstand und Altes verging. Und er speicherte die Erinnerungen in den Adern seines Holzes.
Wie gesagt, wir mochten uns und verbrachten viel Zeit zusammen. Manchmal sass ich in seinem Schatten und ich las ihm ein Buch vor. Er mochte Geschichten. Manchmal erzählte er mir eine Geschichte. Manchmal ich ihm. Manchmal hat er mich getröstet. Er konnte gut trösten. Manchmal, wenn ich nachts nicht schlafen konnte, setzte ich mich auf den Balkon und wir schauten gemeinsam den Mond an. Er konnte auch oft nicht schlafen. Dann haben wir nach Sternschnuppen gesucht. Und wenn wir eine entdeckten, wünschten wir uns, fliegen zu können. Manchmal wünschte er sich, so hoch zu wachsen, bis er mit seinen Ästen den Himmel berühren könnte. Er habe ja Zeit, sagte ich. Dachte ich damals. Manchmal ruhten sich Vögel auf seinen Ästen aus, erzählten ihm Geschichten aus aller Welt und wir schauten zu wie sie weiterreisten bis sie als kleine Punkte mit dem Himmel verschmolzen. Manchmal liess er dann einige seiner Blätter im Wind tanzen und schickte sie den Vögeln nach.
Wir haben uns viel erzählt. Manchmal habe ich ihm zugehört. Aber meistens hörte er mir zu. Er konnte gut zuhören. Er wusste, dass ein guter Zuhörer nichts zu sagen braucht. Oft haben wir uns auch einfach angeschwiegen. Nicht weil wir nichts zu sagen wussten, sondern weil wir nichts zu sagen brauchten. Mit Bäumen schweigt es sich leichter als mit Menschen.

Als ich heute Mittag vor der Arbeit meinem Freund guten Tag wünschen und eine Weile mit ihm Schweigen wollte, war er nicht mehr da. Mein erster Gedanke war, dass er davongeflogen ist. Beim zweiten Blick entdeckte ich seine sterblichen Überreste. Eine hölzerne Leiche. Zersägt. Zerstückelt. Zerteilt. Zerhackt. Zerschlagen. Zerstreut. Zerkleinert Zersplittert. Zertrümmert.
Wie amputierte Gliedmasse lagen seine Zweige da. Die Knospen waren prall. Vielleicht wären sie heute aufgesprungen.
Ich schwieg. Er schwieg nicht zurück.

Donnerstag, 5. April 2007

Bekenntnisse

Laura, noch KV-Lehrling aus Solothurn.

Was ich mag / was ich nicht mag - ein Gedankenanstoss

Wir unterscheiden zwischen dem, was wir mögen, und dem, was wir nicht mögen. Ständig drehen wir uns im Kreis, was wir mögen, dem laufen wir hinterher, was wir nicht mögen, dem laufen wir davon. Diese Illusion ist wie ein Versteckspiel. Gelassen und unerschrocken zu leben bedeutet, mit diesem Versteckspiel aufzuhören, und sich auf das einzulassen, was kommt – whatever.

Wer – arm geboren – durch eine harte Schule geht, versteht, dass Not nicht unbedingt Not und eine Freude nicht unbedingt eine Freude ist; nur der Normalbürger macht ein grosses Theater um nichts, läuft dem nach, was er mag, läuft vor dem davon, was er nicht mag, und läuft und läuft und läuft...

Es regnet. Es ist kalt. Der Wind weht.

Na und?

Was gut ist und was nicht, wer bestimmt das schon, wenn nicht wir selbst? Wir kreieren unsere Werte - wir kreieren unsere Realität.

In diebischer Manier, oder harmloser ausgedrückt: mit ausdruckstechnischer und gedanklich bestätigender Unterstützung von Kodo Sawaki (siehe: Kodo Sawaki; Zen ist die grösste Lügen aller Zeiten), dankeschön.

Mittwoch, 4. April 2007

Bekenntnisse

Moni, 22, Politologie-Studentin aus Basel, Rebhüsli-Genossin in Zürich

Was ich mag:
Dachterrasse, Baumhütte, Mastchörb, Bärggipfel, alles wo höch obe isch, Bärge, Alpenglühen, Bibliotheken, ganz heiss dusche & bade, Verständnis ohni Wort, Mittelalterburgen, Socke, Kaffi & s’Kaffi-Glücksgfühl, Geschichte, s’richtige Lied zum richtige Zytpunkt, Liim & Chläbi, Offeheit & Fründlichkeit, in dr Sunne ligge bis me fascht vrbrennt, Nomittagsschlööf & s’Gfühl vom ganz Wiit wäg gsi si nachher, vill Bettwösch, früschi Bettwösch, Wasser, die blaui Stund, Hoor, iigleiti tröchneti Tomate & Olive, Orchestermusig, Karabiner, Engel, Stille, Zug-, Auto-, Velofahren, Flying Circus, alti Lüt, mini inneri Uhr, Beethovens 5te, Bindestrich, Unabhängigkeit, Träume & Tagträume, Konzärt wo me cha d’Auge zue mache, Beschwerige, Gin Tonic, Schue wo chläpperle, e Zigi gniesse, Weihnachten, weinen, lachen, lachen bis zum Weinen, Bedingigslosigkeit in dr Familie, gueti Fründe.

Was ich nicht mag:
Chalt ha, Hose i de Socke, Spinne, Hünd bim Jogge, schwätzendi Lüt an liislige Konzärt, Gender Studies, Cembalo, nassi Chleider am Körper, Unverständnis, s’Gfühl nid verstande z’wärde, wenn mer öpper an Hals oder ans Chnü längt, Käse, Abschiid, Gschmack vo Kebab in dr Luft, Fliege im Flugi, zwungeni political correctness, Missionierig, Raucherhänd, s’Gfühl nach z’lange Telefongspröch, Schneematsch, Stei uf dr Pischte, Ignoranz, Desinteresse, uffs Trämmli warte, no schlimmer: uffe Lift warte, wenn dr Moment zum öppis säge scho vrbi isch, übertüürti Kaffis, Horrorfilme.

Erste Eindrücke von Down Under





Montag, 2. April 2007

Stu(n)den(ten)-zimmer

Was tun ETH-Studenten in Freistunden? Ich habe erst dieses Semester eine solche, und bisher haben wir meist Bier getrunken und uns dem Jassen zugewendet. Ein seltenes Mal Übungen gelöst. Das ist also bei den teuren Agrostudenten der Fall. Nun war aber letzten Samstag im Stuz die ofizielle Eröffnungsparty des neuen Stundenzimmer des VSETH (Verein Studierender der ETH). Ja, SIe haben richtig gelsen. S-t-u-n-d-e-n Zimmer. Unglaublich aber war. Es seien, so hiess es, vermehrt die Musikzimmer zweckentfremdet worden. Logische Schlussfolgerung, man eröffnet ein Stundenzimmer...ich muss immer noch lachen. Irgendwie absurde Sache...tönt nach subventionierter Familienförderung oder so. Vielleicht sollte ich mich mal hinstellen und schauen wer da so alles ein und aus geht...wer mit wem und so. Nein, wenn man schon zuviel Platz hat, und Geld, dann doch lieber eine Hara-Krishna-Zeremonie-Zimmer oder eine Luxus-WC-Anlage oder, oder, oder...aber ein Stundenzimmer?

Hopp Grüenematt!!!

Da schlägt das Herz eines jeden Lokalpatrioten höher. Hopp Grüenematt!!!