Montag, 22. Januar 2007

Ali Baba

An sich gibt es – den tausend Vorurteilen entgegen – eine Menge guter Gründe nach Zürich zu kommen. Denn Niederdorf wie Langstrasse lohnen einen Ausflug, die lokale Kulturszene lässt Bern zum provinziellen Vorort verkommen, See und die nahen Berge bieten abwechslungsreiche Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, der Flughafen zudem lockt mit Flügen und damit verbundenen Träumereien nach Sydney, Dubai, Delhi, Buenos Aires, Kapstadt etc.
Auch ohne diese Vorzüge böte Zürich, genauer Zürich-Affoltern, einen Vorzug, der alle sonstigen scheinbaren Exklusivitäten der Stadt in den Schatten stellt. Es ist der Kiosk-Imbiss Ali Baba GmbH an der Glaubtenstrasse! Mein Home-Döner, hunderfünfzig Meter vom Rebhüsliweg gelegen, mit Direktanschluss an den Bahnhof Oerlikon und den Bucheggplatz. Die ästhetische Unscheinbarkeit des kleinen quadratischen Baus wird durch Angebot und Service bei Weitem wettgemacht. Ali Baba führt nämlich nicht lediglich die üblichen Kioskartikel in seinem Sortiment, vielmehr stellt seine gemütliche Lokalität beinahe einen Supermarkt mit integriertem Restaurant in Kleinstausführung dar und widerlegt hierbei unweigerlich die These der mikroökonomischen Erfolgsaussichtslosigkeit von Tante-Emma-Länden, oder besser: Tante-Ali-Baba-Buden. Ali Baba also bietet Früchte an - frische Früchte zu fairen Preisen, verkauft weiter Schmuck, unter anderem 50-Cent-Armbänder zu 5 Franken das Stück sowie tolle Anhänger und goldene Halsketten, weiter finden sich im Sortiment Butter, Mehl, Milch, schönste Glanzbilder makedonischer Landschaften, Burek - mit Spinat, Käse oder Fleisch, fürs Kind einige Spielzeuge, türkische Teesorten, Döner, Falafel, Kebab, Getränke aus allen Herren Länder, Cake, Sandwichs und andere Zvieriverpflegungen, schwarze Plastikrosen zu 90 Rappen, Bronze-Früchteschalen und chinesische Porzellan-Figuren. Persönliches Highlight des fein ausgewählten Sortiments bleibt jedoch das antike Telefon mit azurblauem Körper und goldenem Hörer – Preis auf Anfrage.
Nich nur aber ist Ali Baba ein geschickter Geschäftsmann, vielmehr verzichtet er auch auf den Verkauf von Alkohol und leistet damit einen wertvollen pädagogischen Beitrag zur Bekämpfung der Zürcher Kamptrinker-Szene.
Da Sie nächsten Samstag nun ganz in der Nähe dieser einmaligen Konsumoase zu Andi Huggentoblers WG-Fest geladen sind, empfehle ich Ihnen herzlichst, bereits bei der Glaubtenstrasse-Haltestelle (Busnummer 32 ab Bucheggplatz, 62 ab Bahnhof Oerlikon) auszusteigen, Ali Baba einen kurzen Besuch abzustatten, ihn freundlich von mir zu grüssen und danach Richtung Norden zu spazieren – es sind nur zehn Minuten bis zum Ziel. Sie werden begeistert sein und mit einem völlig neuen Bild Zürichs heimreisen... naja, zumindest aber mit einem preisgünstigen Wandschmuck (Ausführung 'makedonischer Sonnenuntergang über herbstlichem Buchenwald'), einer neuen Früchteschale oder einem schwarzen Rosenstrauss für die Liebste, versprochen!

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

doch dies ist noch nicht alles; sollten Ihnen noch Panini WM-Kleber fehlen, Ali Baba verkauft sie immernoch zum Schlagerpreis von 50 rp. pro päckchen...und wie gesagt am 27.1. wg fest ALLE kommen...

Anonym hat gesagt…

eine glühende räuberhöhl dieser ali baba. allerdings habe ich schon andere töne über ali gehört...das kebab soll ja nicht über alle zweifel erhaben sein...

Anonym hat gesagt…

Nach jahrelangen erfahrung im nighlife somit auch in den jeweiligen nachtimbissen ist immernoch new point an der langstrasse (ca 4 gehminuten vom limmatplatz) mein favorit. aussert kebab und dürüm werden an diesem ort noch ganz andere kulinarisches spezialitäten zubereitet... ein besuch lohnt sich auf jedenfall

Anonym hat gesagt…

"I loufe dür dini Stadt, übere Limmatplatz, Langstrass ds dürab, Döner Kebab, Bier, Taxifahrt, endlos Strass, es Härz wo schlat, es isch es Härz wo schlat, es isch es Härz wo schlat..."

Anonym hat gesagt…

hey kutti, wollte dir noch sagen dass du am samstag absolut gerockt hast. one love.

Anonym hat gesagt…

hei, was studiert dir dass dir nach eim semeschter scho ganz züri kennet? mir isch dr hönggerbärg bekannt-däm sini vorläsigs säu und z atelie im oberschte stock. u när kenni no dr wäg vom hönggerbärg zu mire grossmer in bassersdorf-ab nume wens dunku und churz vor mitternacht isch. schaffeschaffeschaffeschaffeschaffeschaffe