Dienstag, 30. Januar 2007

Bekenntnisse


Tamara (19), Schnitttechnikstudentin und Sängerin

Was ich mag:
Keith Jarrett. Den Zürisee im Januar, die Lichter am anderen Seeufer. Frische Gipfeli. bärndütsch. Das Emmental. Mona Vetsch. Alte Briefe, neue Briefe. Das karierte Innenfutter meiner Hosentaschen. Moneglia, meine kratze. Menschen aus dem Berner Oberland. Theos reise. Soundtracks. Alte Freunde neu Kennenlernen. Am Samstag in den Zoo gehen. Fango. Den Vättern. Zug fahren. Sandkastenfreundschaften. Wein aus Spanien. Packen. Die Plattensammlung meines Vaters. Zitronen. Frische Bettwäsche. Gute Songtexte. Tee. Linea. den Dachstock. fast immer meinen Bruder. Regen im Sommer. Grau. Leute die beim Tanzen aussehen wie ein Gedicht. Timbales. Meinen Tramper Rucksack. Lampenfieber. Gute Schlagzeuger. Meinen Onkel Daniel. Friends. Avocados und Cuacamole. Meinen Holzstuhl. Meine Urgroßmutter. Wenn es luftet. Nach dem fest mit dem Velo nach hause fahren. I am Kloot.

Was ich nicht mag:
Kalte Hände. Wenn ich das Gefühl habe zu dumm zu sein. Kein Schnee im Januar. Wenn niemand da ist. Schwarzwurzeln. Rechtschreibung. Aufräumen. Wenn's schon früh dunkel wird. Wenn das Licht nach dem fest angeht. Schnitttechnikprüfungen. Keine Musik. Ordnung. Unfreundliche Polizisten. Ugly Boots. Zickenterror. Raucherzimmer. Free Jazz. Die Duschen am Open Air Festival. Teenykomödien. Fondue. Mathematik. Schokolade. Wenn Freunde verreisen. Boxen schauen im fernsehen. Wenn der CD-player nur das spielt, was er will. Kalte Hände. Kalte Wohnzimmer. Öffentliche Toiletten mit Blaulicht. Den Bus, der mir vor der Nase wegfährt. Nasse Füße-Regenwetter.

Elm


Neulich war ich Elm. Genau, da wo zweimal pro Jahr durch das Martinsloch der Spitz der Sonne beschienen wird. Da wo man wunderbare Snowboardtouren machen kann. Da im Kanton Glarus wo noch per Landsgemeinde abgestimmt wird. Da wo sich an der Bergstation des Sessellifts Ausländer mit dem schweizer Skinachwuchs prügeln. Da wo ein Bier nicht Bier sondern Speezli(klein) oder Bügel(gross) heisst. Da wo das Militär an den schönsten Tagen in die frisch verschneite Berge knallt, um einen haufen graue Flecken zu hinterlassen. Und genau da wo man in den Suborow*-Cheller (auch Subarukeller genannt) in den Ausgang geht.
Dieser wird von Fränzi und Nadja betrieben, man kennt sie schon am ersten Abend per du.
Es ist einer dieser Orte wo mann sechzigjährige Opas und fünfzehnjährige Teenies sieht. Ja wiklich, an ein und demselben Ort, und das Beste, sie sitzen am selben Tisch und sprechen miteinander. Ausgelassen. Fröhlich.
Es ist ein Ort, an dem man originelle Drinks wie der Genickschuss (4 cl Wodka, 4 cl Cointreau, 4 cl Gin und Redbull) bestellen kann. Das meinige war zwar das Bügel, doch konnte ich zwei Bergführer beobachten, denen der Genickschuss das Genick noch nach sechs oder mehr Schüssen nicht annähernd brach. Was diese Übermenschen sonst noch alles konsumierten, will ich gar nicht überlegen. Jedenfalls standen sie am nächsten Morgen pünktlich auf der Matte um uns auf den vorder Blistock zu führen und dieses brutal geniale Couloir runterzufahren...

*russischer General der mal durch die Schweiz zog auf der Flucht vor den Franzosen oder so...

Wahrheiten über Zubi


Zubi trägt keine Uhr, er entscheidet wie spät es ist. (Ausserdem: Als Gott sagte es werde Licht, antwortete Zubi "Sag bitte.")

Sonntag, 28. Januar 2007

Doors are meant to be open

Einige Bilder vom Fest In Böden --> hier

Donnerstag, 25. Januar 2007

Nachruf

Er schlief in Bambushütten, in verlausten Betten, unter freiem Himmel; er trank mit schmutzigem Wasser gekochten Tee und aß, was es eben so gab und was keineswegs immer identifizierbar war: Er lebte so wie die Menschen, über die er schrieb. Und er liebte sie. In Afrika beobachtete er einmal eine Versammlung in einem besonders armen Dorf; die Leute baten ihn um ein paar Worte. Kapuscinski war verlegen, doch die Menschen drängten ihn. Dann sagte er, ohne groß zu überlegen: "Jeder von Euch hat ein besseres Leben verdient." An diese kürzeste Erklärung der Menschenrechte aller Zeiten glaubte er, dafür riskierte er sein Leben. Er fing sich Malaria ein, er wurde von Söldnern eingesperrt, er riskierte immer wieder seine Haut für eine gute Geschichte. Dann betete er: Bitte lieber Gott, lass mich noch einmal davonkommen, danach werde ich nie wieder etwas Gefährliches tun.
Ryszard Kapuscinski war neben V.S. Naipaul der beste Reporter der Nachkriegszeit, die er häufig mitten im Krieg verbrachte. Sein Arbeitsplatz war der Planet Erde; er kannte ihn wie seine Westentasche. Doch es ging ihm nicht nur darum, die literarische Anwaltschaft der Dritten Welt zu übernehmen. Sein kurz vor der polnischen Solidarnosc-Revolution veröffentlichtes Buch über den "König der Könige" in Äthiopien - gemeint ist der Diktator Haile Selassi - las sich vor allem als Parabel über totale Herrschaft. Er berichtete über Kriege in Lateinamerika, die wegen verlorener Fußballkriege begonnen werden; er sezierte das Sowjetimperium, das sich sein Land einverleibt hatte. (...)
Aus den manchmal Jahrzehnte alten Stichwörtern komponierte er seine wunderbaren Bücher. Er schrieb auch über sich. Aber nicht aus Eitelkeit. Sondern weil er überzeugt war, dass eine gute Reportage nicht nur eine gute Geschichte braucht. Neben der Dramatik der Ereignisse zählte für Kapuscinski auch der kluge, originelle Gedanke des Autors. In einer Zeit, in der alle Alles schon zu wissen glauben, weil die Bilder eines Ereignisses heute schneller in der Welt sind als jemals zuvor und in der das Internet das Phänomen der gefühlten Nachrichten noch verstärkt, ist der Tod des Essayisten Kapuscinski ein bitterer Verlust. Denn dieser kosmopolitische Pole konnte die Welt nicht nur beschreiben, er konnte sie auch erklären. Und wer kann das schon?
Ryszard Kapuscinski gehört zu den glaubwürdigsten Journalisten, die es je gegeben hat. Sein letztes veröffentlichtes Buch ist eine Hommage an sein großes Vorbild, den antiken Reporter Herodot. "Die Götter sind neidisch und wankelmütig" schrieb der in seinen Historien. Und Kapuscinski, der natürlich an Gott geglaubt hat, weil es im Kugelhagel keine Atheisten gibt, wusste: "Die Erde ist ein gewalttätiges Paradies."

Aus: Der beste Reporter der Welt. Von Claus Christian Malzahn. Spiegel-Online, 24. Januar 2007.

74jährig ist der polnische Dichter, Reisende, Philosoph und Reporter Ryszard Kapuscinski am Dienstag an einem Herzinfarkt gestorben. Er sagte über sich: "Ich bin Detektiv einer positiv verstandenen Fremdheit, mit der ich in Berührung kommen möchte, um sie zu verstehen."
Besonders empfehlenswert scheint mir sein Buch "Afrikanisches Fieber". Es war mir Geschenk, Lehre und prägendes Erlebnis.

Mittwoch, 24. Januar 2007

Nachrichten aus dem Exil

Australien ist:

Schule: gut
Leute: enorm freundlich, offen, am Wochenende immer besoffen
Gegend: genial
Barbecque: das Geilste...
Ausgang: der absolute Hammer
Frauen: kein Kommentar

Montag, 22. Januar 2007

Ali Baba

An sich gibt es – den tausend Vorurteilen entgegen – eine Menge guter Gründe nach Zürich zu kommen. Denn Niederdorf wie Langstrasse lohnen einen Ausflug, die lokale Kulturszene lässt Bern zum provinziellen Vorort verkommen, See und die nahen Berge bieten abwechslungsreiche Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, der Flughafen zudem lockt mit Flügen und damit verbundenen Träumereien nach Sydney, Dubai, Delhi, Buenos Aires, Kapstadt etc.
Auch ohne diese Vorzüge böte Zürich, genauer Zürich-Affoltern, einen Vorzug, der alle sonstigen scheinbaren Exklusivitäten der Stadt in den Schatten stellt. Es ist der Kiosk-Imbiss Ali Baba GmbH an der Glaubtenstrasse! Mein Home-Döner, hunderfünfzig Meter vom Rebhüsliweg gelegen, mit Direktanschluss an den Bahnhof Oerlikon und den Bucheggplatz. Die ästhetische Unscheinbarkeit des kleinen quadratischen Baus wird durch Angebot und Service bei Weitem wettgemacht. Ali Baba führt nämlich nicht lediglich die üblichen Kioskartikel in seinem Sortiment, vielmehr stellt seine gemütliche Lokalität beinahe einen Supermarkt mit integriertem Restaurant in Kleinstausführung dar und widerlegt hierbei unweigerlich die These der mikroökonomischen Erfolgsaussichtslosigkeit von Tante-Emma-Länden, oder besser: Tante-Ali-Baba-Buden. Ali Baba also bietet Früchte an - frische Früchte zu fairen Preisen, verkauft weiter Schmuck, unter anderem 50-Cent-Armbänder zu 5 Franken das Stück sowie tolle Anhänger und goldene Halsketten, weiter finden sich im Sortiment Butter, Mehl, Milch, schönste Glanzbilder makedonischer Landschaften, Burek - mit Spinat, Käse oder Fleisch, fürs Kind einige Spielzeuge, türkische Teesorten, Döner, Falafel, Kebab, Getränke aus allen Herren Länder, Cake, Sandwichs und andere Zvieriverpflegungen, schwarze Plastikrosen zu 90 Rappen, Bronze-Früchteschalen und chinesische Porzellan-Figuren. Persönliches Highlight des fein ausgewählten Sortiments bleibt jedoch das antike Telefon mit azurblauem Körper und goldenem Hörer – Preis auf Anfrage.
Nich nur aber ist Ali Baba ein geschickter Geschäftsmann, vielmehr verzichtet er auch auf den Verkauf von Alkohol und leistet damit einen wertvollen pädagogischen Beitrag zur Bekämpfung der Zürcher Kamptrinker-Szene.
Da Sie nächsten Samstag nun ganz in der Nähe dieser einmaligen Konsumoase zu Andi Huggentoblers WG-Fest geladen sind, empfehle ich Ihnen herzlichst, bereits bei der Glaubtenstrasse-Haltestelle (Busnummer 32 ab Bucheggplatz, 62 ab Bahnhof Oerlikon) auszusteigen, Ali Baba einen kurzen Besuch abzustatten, ihn freundlich von mir zu grüssen und danach Richtung Norden zu spazieren – es sind nur zehn Minuten bis zum Ziel. Sie werden begeistert sein und mit einem völlig neuen Bild Zürichs heimreisen... naja, zumindest aber mit einem preisgünstigen Wandschmuck (Ausführung 'makedonischer Sonnenuntergang über herbstlichem Buchenwald'), einer neuen Früchteschale oder einem schwarzen Rosenstrauss für die Liebste, versprochen!

Sonntag, 21. Januar 2007

Kofferpacken

Ich packe in meinen Koffer eine Schallplatte von Supertramp, eine Strassenkarte Europas, ein Bild von Ihr, das NZZ-Folio "Freiheit", den Film "Paris, Texas", ein Adressbüchlein, die Geschichte "an der Strasse zwischen unseren Häusern", eine Flasche Bätzi, zwei Plastiksonnenblumen, die CD "Mule Variations" von Tom Waits, "Stiller" von Max Frisch, meinen Jak-Wollpullover, Mate komplett, meine Schachschuhe, ein Stein aus der Wüste Gobi, das Poster, auf dem ich Jesus bin, meine Kreditkarte und mein Handy.

Was packen Sie in Ihren Koffer?

Samstag, 20. Januar 2007

Breakout, im Kino und in Burgdorf

Der Film: Eine Geschichte, mehr oder weniger gut erzählt. Klischierte Figuren und durchschaubar vom Beginn weg. Simpel gestrickt mit rettendem Tanz als Ausweg aus der Gewaltspirale. Anschliessend fragt man sich ob den nun all diese Gewalt nötig gewesen ist und ob es solche Szenen in der Schweiz wirklich gibt. Man bleibt eher skeptisch.

Burgdorf: Gymfest 2007, gegen 1:00, Wurzel 5. Dicke Luft unmittelbar vor der Bühne. Viel zu viele Menschen bei tropischen Temperaturen auf zu wenige Platz. Luftfeuchtigkeit 90 %. Junge Menschen, auch zum Teil in Hip Hop Kleider, haben scheinbar genug vom Gedränge und beginnen andere anzurempeln. Der damit entstandene Platz wird von mir und einem Kollege genutzt um näher zur Bühne zu gelangen. Es wird noch mehr geschubst, wir schubsen zurück, die Meute rastet aus. Fünf, sechs Schläge kriegt der Kollege ab, alle ins Gesicht, es wird zurückgeschlagen im totalen Chaos. Als moderater Vermittler versuche ich die Menge zu beruhigen, merke aber bald, dass jegliche Worte überflüssig sind, und beschränke mich darauf den Kollegen aus der Menge hinauszubugsieren um noch mehr Schläge zu verhindern. Mit blutüberströmtem Gesicht und sichtlich in einem Schockzustand wird er anschliessend auf dem WC noch einmal aufgespürt, bedroht und angerempelt bis die augenscheinlich überforderte Securitas einschreitet.

Gibt es denn nun eine gewaltbereite Hip Hop Szene in Burgdorf? Was geht in diesen Köpfen vor? Gehört deshalb der Film Breakout zur Allgemeinbildung? Oder zur Weiterbildung für Polizisten?

Persönlich bleibt Fiktion für mich Fiktion. Man lernt aus dem Film nichts, dies wird ja auch nicht erwartet. Spielfilm bleibt Spielfilm. Auf dem grossen Rummelplatz Kinofilm ist ja sowieso alles möglich. Falls der Film aufrütteln will, muss man hier leider verneinen. Aufweckend ist nur die Realität.

Es bleiben jedenfalls viele Fragen, und die Hoffnung, dass die Nase nicht gebrochen ist.

Donnerstag, 18. Januar 2007

Burger Queen

Nach meiner beneidenswerten Karriere als Migros-Kassiererin, Nachhilfe-Lehrerin, Telefonistin, Pralinen-Schachtel-Falterin, Markt-und Meinungsforscherin, Aemme-Zytigs-Journalistin und Rotes-Kreuz-Mitglieder-Beschafferin erreicht meine Erfolgsleiter nun königliche Nebenjob-Dimensionen: Angestellte bei Burger King.
Dank des strengen Vorbereitungstrainings, das ich in den letzen Monaten absolviert habe,(meine Bekennung zum Nichtstun war selbstverständlich nur Tarnung!) bin ich nun den hohen Anforderungen meiner neuen Anstellung gewachsen und habe alle anderen 755 JobanwärterInnen in den Schatten gestellt (und das ohne mich vor dem Chef auszuziehen...)
Ein neuer Job ist wie ein neues Leben, nicht? Die Aussichten sind vielversprechend. Hier nur einige Punkte aus meinem Arbeitsvertrag:


Was wir Ihnen als Mitarbeiter bieten:

-Zusammenarbeit mit interessanten Menschen aus verschiedenen Kulturen
(Lernen sie kostenlos Jugoslavisch, Türkisch und zahlreiche weitere osteuropäische Sprachen!)

-Neue Freunde gewinnen (one hat, one shirt, one soul... we are family!)

-Neue interessante Tätigkeiten erlernen und Wissen erwerben (z.b. wieviel Fett saugen 1 Kilogramm Pommes während 10 Minuten in der Friteuse auf?)

-Persönliche Weiterentwicklung

- Mitarbeit in einem weltweit bekannten und erfolgreichen Konzern (ein hurra auf die Globalisierung!!!)

-Gerechter Verdienst ( sagenhafte 17.- pro Stunde...)

-Spass haben (...................)



(mit freundlicher Genehmigung von Burger King)

Wahrheiten über Zubi

"Zubi wird nicht von der Erde angezogen, sondern die Erde von Zubi."

Mittwoch, 17. Januar 2007

Schweizer Sein


Sind Sie stolz darauf Schweizer zu sein? Stolz auf Schoggi und Käse? Auf die Banken und die Swissair? Eine demokratische Demokratie? Eine Kultur von Bünzlis? 4 Sprachen einigermassen friedlich im selben Land? Wohlstand? Fussballnation der Zukunft?

Ich für mein Schweizer Sein, welches ich trotz allem sehr schätze, mag Stillers Aussage:

"Meine Zelle- ich habe sie eben mit meinem Schuh gemessen, der nicht ganz dreissig Zentimeter hat- ist klein wie alles in diesem Land, sauber, so dass man kaum atmen kann vor Hygiene, und beklemmend gerade dadurech, dass alles recht angemessen und genügend ist. Nicht weniger und nicht mehr! Alles in diesem Land hat eine beklemmende Hinglänglichkeit. Ich habe gemessen: Länge 3,10 Meter, Breite 2,40 Meter, Höhe 2,50 Meter. Ein humanes Gefängnis, man kann nichts dagegen sagen, und darin liegt die Gemeinheit...

Dienstag, 16. Januar 2007

Wahrheiten über Zubi


"Zubi gewinnt beim 4Gewinnt mit 3 Steinen."

WG Fest


Montag, 15. Januar 2007

Bekenntnisse


Sarah (20), Nachbarin und Studentin

was ich mag: Holz, Seide, Wolle, Mohair, Kaschmir. Seidenpapier. Weinrot. Wenn man aus dem Bett steigt und wieder einsteigt und es ist noch warm unter der Decke. schrumpelige Gesichter. Zimt. Lillibiggs. mit lieben Menschen Kaffee trinken. Bach. Bücher und Bibliotheken. Sonntage und alle damit verbundenen Rituale. Wenn das Laub raschelt unter den Füssen. Von Interesse gepackt werden. das GA. das letzte Bier teilen. Fokussiertheit. Füsse und Hände. auf dem Rücken liegen. auf dem Rücken liegend rauchen. Studentin sein. Auf Reisen in Cafés sitzen und auch sonst. Reisetagebücher schreiben. Pläne schmieden. Vorfreude. Momente der Gelassenheit. Zuversicht. Urvertrauen haben. Kerzenlicht. laute Bässe im Bauch spüren. im Wasser sein. Leute. in meinem Zimmer in meinen Sachen grümschele. Flüchtigkeit und Fernweh. Grosses vorhaben. Redewendungen, Sprichwörter, Metaphern. Melancholie. Das Gefühl wenn man etwas Ätzendes hinter sich gebracht hat. Honigmilch. meine Cousine Dagmar…

was ich nicht mag: Stipendien-,Steuer- und Krankenkassenformulare. Wenn der Zug-, Bus- oder WC-Sitz noch warm ist vom letzten. Wenn Leute morgens um sechs im Zug den Wirtschaftsteil der NZZ lesen. Wenn Leute an der Fussgängerampel tausend mal den Knopf drücken. Orangen schälen. türkis. Federvieh. Vollbärte und Schnäuze, ausser bei meinem Papa. Dass man auf dem Rücken liegend kein Bier trinken kann. Fixiertheit. meine Langsamkeit, Ineffizienz und Undiszipliniertheit. der Moment, wo einem einfällt, was man wichtiges vergessen hat. die Tränen nicht zurück halten können. ein wunderbares Buch lesend wissen, dass es eine letzte Seite hat. unkooperative technische Geräte. die Entscheidung, ob es sich noch lohnt, zu rennen um den Bus zu erwischen. Wenn drs3 Weihnachtssongs spielt. kalt haben. mich nicht zu sinnvollen Sachen überwinden können. Über etwas nicht reden dürfen. Nein sagen sollen und nicht können.

Sonntag, 14. Januar 2007

In Ceylon gibts nicht nur Tee

Durch die verletzungsbedingte Absenz des Finnen Olli Aittomäki (24) hatte der gelernte Verteidiger Marian Lipinski (Pole, 21) ins Mittelfeld vorzurücken. Er erfüllte seine Aufgabe mehr schlecht denn recht, was als primäre Ursache der krassen Unterlegenheit in der Mittelfeld-Wertung angesehen werden darf. Weiterhin wirkt sich das Fehlen eines zweiten valablen Flügelspielers insbesondere stark auf die jeweilige Angriffswertung der betroffenen Seite aus. Mit Roeland Schafthuizen steht zwar ein routinierter und begabter Aufbauer im Kader, spielt aber seit Wochen unter jedem Hund, Form: erbärmlich. Zudem sind auch im Sturm gewisse Defizite auszumachen. Tarcisio Scarpati vermochte die Erwartungen zwar bisher zu erfüllen, sein Sturmpartner, der Thailänder Thian Krajangthong, stellt aber kaum einmal eine Alternative bzw. sinnvolle Ergänzung dar, zumal er nicht aus seinem Formtief zu finden scheint. Also muss der FC Ceylon auch weiterhin die absolut erfolglose „Verteidigung ist der beste Angriff“-Strategie verfolgen. Lichtblick sind jedoch die jungen, sich rasch entwickelnden Verteidiger im Kader, so etwa der 21jährige Belgier Rudi Vancutsem, dessen Werte auch im B-Skill-Bereich beachtlich sind und immer häufiger für erfreuliche Verteidigung-Ratings sorgen. Der 8. Rang entspricht trotz allen Missständen rund um Sa’s ehemaligen Verein nicht den wahren Kräfteverhältnissen der Liga VII.808. Laut Statistik verfügt das Ceylon-Team über die viertbeste Mannschaft der Liga, gemessen an verteilten Sternen steht man gar auf dem 3. Rang. Letztlich erachtet das ganze Clubumfeld die allwöchentlichen „Freundschaftsspiele“ gegen Patchanka jedoch sowieso als ungleich wichtiger als die Meisterschaft, die Trainingszwecken zu dienen hat. Vor und nach den Spielen, die jeden Mittwoch stattfinden, kommt es vor dem Stadion teils zu wüsten Provokationen zwischen den feindlichen Fangruppierungen. So werfen die Ceylon-Fans vor den Augen der wenigen Patchanka-Anhänger etwa mit Frischnahrungsmittel um sich, was diese regelmässig zur Weissglut treibt. Eine in Wirkung ähnlich drastische Gegenprovokation wurde von ihnen allerdings noch nicht gefunden – obwohls sie es bereits mit dem öffentlichen Verzehr von Lammleber versuchten.

Zum Schluss eine kompetente Einschätzung des Opponenten:

Ferdinand Gerhard
20 Jahre, durchschnittlich in Form, gesund
Er ist ein sympathischer Mensch und darüber hinaus ausgeglichen und ehrlich.
Seine Erfahrung ist armselig und seine Führungsqualitäten sind durchschnittlich.

Spezialität: Tunneli

Nationalität: Schweiz
TSI: 5890
Aktueller Verein: FC Zürich-Affoltern 3

Kondition: durchschnittlich Torwart: armselig
Spielaufbau: sehr gut Passspiel: sehr gut
Flügelspiel: gut Verteidigung: passabel
Torschuss: durchschnittlich Standards: armselig

Mittwoch, 10. Januar 2007

Wahrheiten über Zubi

"Zubi kennt die letzte Stelle von Pi, kann durch null teilen und Wurzeln aus negativen Zahlen ziehen."

Montag, 8. Januar 2007

Nun, wieso eigentlich?


Da mich die Antworten auf meine letzten Fragen durchwegs zu überzeugen vermochten und von grosser fachlicher wie auch zwischenmenschlicher Kompetenz zeugten, erhoffe ich mir auch auf folgende Rätsel eine brillante Entschlüsselung.

Sind Fussballer wegen der Kopfbälle dümmer? / Woher die Angst vor der NZZ? / Und wieso haben die Menschen Angst vor dem Schweigen? / Gesetzt den Fall, alle Menschen hätten mit einem Tag andere Augen: Hätten wir danach andere Freunde? / Wo ist Dshamilja? / Was macht man eigentlich im Himmel? / Und was macht eigentlich Gilbert Gress? / Zudem: Wie geht’s wohl Yannick? / Gibt’s eine ehrliche Alternative zum umständlichen Hände-in-die-Hosensäcke-Kompromiss? / Gibt es Dinge ohne Anfang? / War das Licht an Silvester über der Flüeh ein UFO? / Sind Dialekte nicht herrlich? / Aber: wieviel Sprache steckt in der Heimat? / Möchten Vögel tauchen können? / Wieso will ich immer mehr Coop-Superpunkte? / Was sag ich in zehn Jahren über Zürich? / Ist Anerkennung ein Perpetuum Mobile? / Oder Macht? / Und was verführt mehr: die Anerkennung im Moment oder das Wissen um die zu gewinnende Erinnerung? / Wieso können Tiere nicht lachen? / Wer kommt mal Ruderboot fahren?
Zum Bild: Eben sind tausende Vögel über unser Haus gezogen. Sie haben gewunken und gefragt, ob ich denn nicht mitfliegen wolle. Ich antwortete, dass ich keine Flügel hätte. "Das dachten wir alle auch - damals im Ei", sangen sie und zogen rasch von dannen.

Live

Besonders zu empfehlen in den Monaten Januar und Februar, der Kulturkeller Alpina wo Burgundergrund für Furore sorgt. Zu beachten dabei: Peter Sarbach und Kutti MC. Sonst eine kleine Vorschau:

12.1 Maria Taylor, Kristofer Ström, Grabenhalle St.Gallen
20.1. Admiral James T.,Heslinki Zürich
25.1. Badly Drawn Boy, Frison Freiburg
8.2. Peter Bjorn and John, Frison Freiburg
16.2. The Decemberists, Frison Freiburg
20.2. Element of Crime, Frison Freiburg
24.2. Adrian Weyermann Platentaufe, Moods Zürich
25.2. Jan Delay, Xtra Zürich
5.3. And you will know us by the trial.. Frison Freiburg
9.3. Younghood Brass Band, Moods Zürich
11.3 2Raumwohnung, Xtra Zürich
10.4. Sophie Zelamy, Xtra Zürich
11.4. Sophie Zelamy, Bierhübeli Bern
19.4. Kosheen, Bierhübeli Bern

to be completed...

Sonntag, 7. Januar 2007

Wahrheiten über Zubi

Herr Pascal Zuberbühler, Fussballtorwart, Geboren am morgigen Tag vor 36 Jahren, Verheiratet mit Beatriz. Es kann durchaus sein, dass der von den Schweizern liebevoll "Zubi" genannte Zuberbühler, nicht erst seit seinen verschiedenen kleineren Fehlern in der WM-Qualifikation, ein leicht angeschlagenes Selbstvertrauen hat. So gelang es ihm erneut nicht, sich im Ausland durchzusetzen. Auch die Hürde 2.Englische Liga scheint zu hoch zu sein, und der Transfer zum FCZ scheiterte am Veto des Zürcher Präsidenten.

Doch dies ist alles Beigemüse. In der neuen Serie über Zubi werden wir Ihnen zeigen was für ein Kaliber von einem Mann in unserem Tor steht, welch Prachtskerl unsere Jungs zum Europameistertitel führen wird, welche Dummheit das Veto des zürcher Präsidenten war. Wir werden Ihnen zeigen, aus welchem Holz Zubi wirklich geschnitzt ist.

"Wenn Zubi baden geht, wird er nicht nass, sondern das Wasser Zubi"

Herzlichen Dank den Chuck Norris Fans für die Inspirationsquelle...

Samstag, 6. Januar 2007

Was Max weiss

Zuweilen, allein in meiner Zelle, habe ich das Gefühl, dass ich all dies nur träumte; das Gefühl: Ich könnte jederzeit aufstehen, die Hände von meinem Gesicht nehmen und mich in Freiheit umsehen, das Gefängnis ist nur in mir.

Stiller ist ein Buch von Max Frisch. Er studierte von 1936 bis 1941 Architektur an der ETH.

Freitag, 5. Januar 2007

Where do circles begin?

Fotos für alle, ab sofort HIER. Schlafen Sie gut.