Sonntag, 29. Juni 2008

20. April 2008: "Zum Schluss noch mein EM-Gewinnertipp: Spanien."

8. Juni 2006: "Allen anderen einen genüsslichen Monat, insbesondere den Italienern, die werden nämlich Weltmeister..."

Hiermit bewerbe ich mich bei Othmar als Analyseassistenten mit speziellem Fokus aufs Künftige.

Freitag, 27. Juni 2008

Wie sehen betrunkene Bäume aus?

Ferdinand Gerhard beantwortet Fragen von Ferdinand Gerhard. Diesmal unter freundlicher Mithilfe von Silva, die in Kirgistan weilt.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Weisst du noch...?




Das Schwerste am Heimkommen nach einer Reise ist vielleicht, dass sich die Erinnerungen unaufhaltsam ins Vergessen ergiessen, dass alle Erlebnisse und Erkenntnisse im Dachboden des Gedächtnisses verstauben und vermodern, bis man sie kaum noch entziffern kann, dass alles Geschehene von der zähflüssigen Realität zuhause bis zur Unkenntlichkeit verzerrt wird, bis man Zweifel an der Echtheit der Erinnerungen hegt, die Bilder am inneren Auge wie ein unbekannter Film vorbeiziehen, indem man sich nicht mehr selbst als Protagonist erkennt.
Manchmal schaue ich mir all die Bilder an. Doch sie schweigen. Und niemand sitzt neben mir, zeigt darauf und sagt: „Weißt du noch..?“.
Es gibt auch nur sehr wenige Menschen zerstreut auf dem Erdenball, die dies sagen könnten. Denn nur selten bin ich mit jemandem einige Tage den gleichen Weg gegangen. Und nur mit einem hat es sich tatsächlich gelohnt.

Nach langer Weigerung habe ich nun seit 2 Wochen auch so ein Seelenstrip-Acount auf Facebook. Warum bin ich nicht früher darauf gekommen? Einfach Name eingeben und schon findet man verschollene Bekanntschaften überall auf der Welt. (Sofern man sich an deren Namen erinnern kann.) So habe ich denn auch Tomer Laban wiedergefunden. Zwei Wochen sind wir damals zusammen durch Bolivien geirrt, staunend, redend, schweigend, verstehend…teilend. Es war vielleicht die beste Zeit überhaupt. Und seine Mail-Adresse war wohl das Wertvollste, das mir mit meinem gestohlenen Gepäck abhanden gekommen ist. Ein Freund für immer verschollen.
Aber wie gesagt, es gibt Facebook. Und so kam es, dass wir uns nach über einem Jahr endlich wieder getroffen haben, wenn auch nur im virtuellen Live-Messenger-Fenster. Aber es reicht für das ersehnte „Weißt du noch…?“

Weißt du noch wie wir in Sucre den ganzen Tag in den Palmen der Plaza nach Faultieren gesucht haben, nur weil du irgendwo gehört hast, es gäbe welche, und du nicht weg wolltest, bis du eines gesehen hast?
… und wie wir mit Händen und Füssen den Einheimischen mitteilen wollten, welches Tier wir suchen, bis wir uns aufgrund der erfolglosen recht absurden Nachahmungsversuche nur noch lachend auf dem Boden wälzten..?
… und wie wir Faultier-besessen, mit einer Flasche Whisky, die halbe Nacht auf der Parkbank verbrachten..?
Und weißt du noch, als wir unser Hostel nicht mehr wiederfanden und jeder den wir fragten immer sagte „dos cuadras, dos cuadras“ (2 Blocks weiter), bis wir merkten dass gar niemand eine Ahnung hatte und sie uns vergnügt nur ständig im Kreis herumirren liessen…
Und wie wir dann in dieser heruntergekommenen, menschenleeren Karaoke-Bar landeten, wo wir im Duett dutzende Evergreens ins Mikrofon trällerten, sich nach und nach eine Masse von völlig begeisterten Bolivianos um uns scherrte und wir zum Highlight der ganzen Stadt wurden..?
Weißt du noch, damals diese 3 verrückten Tage mit dem Zelt im Dschungel, mit diesem selbsternannten „Guide“ Juan, der den ganzen Tag high war und uns planlos irgendwo ins nirgendwo führte bis uns das Essen ausging und wir Piranias fischten…?
Und als ich dann krank wurde und kaum noch stehen konnte und du mich stundenlang durch den Regenwald geschleppt hast?
Weißt du noch, all die Zecken danach, die wir uns gegenseitig entfernt haben!
Weißt du noch, auf dem Hexenmarkt, die Zauberpülverchen und die magischen Lama-Embryos.. und der Trip in diese abscheuliche Silbermine?
Weißt du noch, all die schlaflosen Nächte, weil wir uns so unendlich viel zu sagen hatten.
Und weißt du noch, all die Busfahrten, wie wir schwebend zwischen Traum und Wirklichkeit aus dem Fenster starrten, ergriffen vom Anblick der unfassbaren Schönheit, stundenlang schweigend, aber Welten von Gedanken austauschend, Hand in Hand, das Gesehene teilend mit der tiefen Gewissheit, dass sich unsere Wege wieder kreuzen werden um „Weißt du noch..“ zu sagen...


Dienstag, 24. Juni 2008

Montag, 23. Juni 2008

Zürich, letzter Akt?

In einigen Tagen nimmt meine Zürcher Zeit ein (vorläufiges?) Ende. Auf die vergangenen zwei Jahre zurückblickend verabschiede ich mich mit Freude und Wehmut aus dieser Stadt, von den Leuten, die mir hier begegneten, an der Uni, beim Fussball, am Rebhüsliweg. Diese erste permanente Station fernab der alten, wohlbekannten Heimat und Familie hat mich vieles gelehrt. Zürich war, trotz der geographischen Nähe zu Burgdorf, anfangs eine Herausforderung für mich. Die Anonymität der riesigen Uni, der Stadt und das unbeständige Ein und Aus in einer 10er-WG hatten oft Stunden und Tage der inneren Leere zur Folge, boten Anlass zu Selbstzweifel, hielten mir Spiegel vor und zeigten mir mit Schärfe die in jungen Jahren schwierige Aufgabe und Pflicht der Selbstverantwortung auf. Nicht waren es hierbei die praktischen Schwierigkeiten des Alltags, die mir grössere Probleme bereiteten (obwohl ich, das geb ich zu, noch immer kein grosser Koch bin und auch kein Bügeleisen besitze…); vielmehr hatte das einigermassen plötzliche Verlassen der familiären Routine und also ein entsprechender Struktur- und Routineverlust ein Vakuum zur Folge, dass ich, und eben ich allein, auszufüllen hatte. Dieser wichtige Prozess geht schliesslich immer auch einher mit einer zwingenden Intensivierung der Auseinandersetzung mit seiner selbst, mit schmerzhaften und erfreulichen Selbsterfahrungen hin zu einer breiteren Selbstkenntnis. Der Weg zum Erwachsenwerden geht in diesem Sinne also nicht lediglich durch den Geist, sondern ergibt sich auch durch die unmittelbare Auseinandersetzung mit der Herausforderung, seinen eigenen Alltag, sein wohnliches und soziales Umfeld selbständig auszugestalten.Im Umfeld des Rebhüsliwegs wird einem jungen, heimatsuchenden Zugezogenen, wie ich es war, bei diesem Eingliederungsprozess nicht unbedingt geholfen. Eine heterogene Gruppe von zehn Personen ist zu gross, als dass man sich mit jedem und jeder finden könnte, mit allen mit- und nicht nebeneinander lebte. So galt und gilt es, sich seinen Platz im Gefüge zu suchen, sich eben sein eigenes Konstrukt einer heimatlichen Kommune aufzubauen, dass andere zwar nicht ausschloss, aber eben soziale Prioritäten setzt, so blöd das klingen mag. So findet sich hier unter den oberflächlichen Freundlichkeitsstrukturen denn auch keine Familie, keine Harmoniegesellschaft, in der über Ziel und Zweck dieses Zusammenlebens Einigkeit herrschte. Das Persönliche scheint in diesem Sinne wohl oft allzu gefährlich, konfliktträchtig, sodass es oft bei flachen Gesprächsrunden bleibt oder teils gar nicht mehr erst dazu kommt. Es liegt bei dir, wen du hier sein möchtest, wieviel du von dir preisgibst. Zusammen wohnen und zusammen leben verkommt sodann hier teilweise beinahe zur Gegensätzlichkeit.

Das Aufeinandertreffen der Gegensätzlichkeiten und die Notwendigkeit der Kompromissfindung sind wichtige Lehrplätze, die dich verändern, dir im Umgang mit den kleinen Marotten und Laster deiner Mitmenschen Toleranz und Nachsicht lehren. Diese besonderen Umstände machen diese kleine Welt schliesslich – den latenten Interessenskonflikten zum Trotz - zu einem interessanten und farbigen kleinen Mikrokosmos der irgendwie funktionierenden Vielfältigkeit - ein wichtiger Grund wohl, weshalb mir dieser Ort am Rande des Chäferbergs trotz allem zum lebenswerten Stückchen Heimat geworden ist. Nicht zu vergessen auch, dass ich hier nebstdem einige Freunde finden durfte. Menschen aus verschiedenen Ländern, Studenten der Geographie, Chemie, Germanistik, 20 oder 30 Jahre alt. Sie werden mir in Erinnerung bleiben, als kleine Familie, als diejenigen, die mir in der anfänglichen Fremde ein Stück Heimat schenkten.

Die Uni als eigentlicher Beweggrund meines Umzugs nach Zürich stand während den gesamten zwei Jahren im Zentrum meines Aufenthalts. Dies, obwohl ich dieser grossen Institution mit prächtigem Turmhaus am Züriberg anfangs mit einer gehörigen Portion Skepsis gegenübertrat. Bald schon aber entwickelte sich eine persönliche Faszination an dieser akademischen Welt, die bis heute nichts an Intensität verloren hat. Dieser Ort des Wissens eröffnete mir mit jeder Woche neue Perspektiven der Welt. Ich befand mich auf einer grossen Entdeckungsreise durch Landschaften, die ich selbst bestimmen, aus einem riesigen Katalog aussuchen durfte. Fast, als wärs die Lektüre eines langen und immer länger werdenden Romans las ich aus dem Wissen der Welt, über die Welt, schien mit jedem Kapitel ein wenig mehr zu verstehen – und verstehen zu wollen, las also weiter und beobachtete, wie klein in seiner universellen Relation, wie wichtig aber im praktischen Alltag dies zu Lesende, zu Hörende und zu Schreibende ist oder sein kann und soll. Schärfer wird einem der Blick, kleine Wellen der Desillusionierung branden an, stellen den Bezug zur Realität unmittelbar her, führen zu einer vagen Ahnung der Komplexität des Seins, einer Anerkennung dieser, zum Versuch, auf deren Grundlage zu wirken, zu denken.

Ich habe, und dafür bin ich – im Wissen auch, wie wenig selbstverständlich dies mit Blick um mich ist – sehr dankbar, das richtige Studium gewählt. Politik fasziniert mich, weniger auf rein rechtlich-juristischer Ebene als gemeinhin angenommene ausschliessliche Staatswissenschaft, sondern vielmehr als stetes Abbild des Menschen, dessen Bedürfnissen, des Glaubens, des Zeitgeists. Denn das Studium der Politik ist immer ein Studium der Welt und dessen, was sie bewegt, sie zum Funktionieren bringt, mal besser, mal weniger gut.

An was werde ich mich nebstdem erinnern? An Zürich als Stadt wohl, als einen globalisierten, interessanten Ort, dessen Seele ich jedoch nie richtig zu finden und spüren vermochte. Zürich auch als erste persönliche urbane Erfahrung, als kultureller Schmelztiegel, als ein letztlich bestens funktionierendes Konstrukt vieler kleiner Welten, vieler Menschen, die teils unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein paar hundert Meter nur liegen zwischen Bahnhof- und Langstrasse, den zwei grundverschiedenen (urbanen) Seelen der Schweiz, die wohl nirgendwo sonst so unmittelbar erfahrbar und ersichtlich sind.

Weiter werde ich mich an die Börse, an den Fussballklub, an die Wälder und Spaziergänge rundum Zürich erinnern. An die Absurditäten des Arbeitsalltags also im grossen Finanzgebäude neben der Sihl, an die Menschen im Büro, die freundlich lächelnd an ihrer Karriere feilten, mit denen ich aber nie recht gemeinsame Gesprächsthemen fand, mich häufig etwas unverstanden und belächelt fühlte. Die Stunden auf dem Sportplatz Fronwald schliesslich, ein authentischer Einblick ins Zürich der Büezer, des multikulturellen Nebeneinanders dieser Stadt. Ein gefeierter Aufstieg auch, die mühseligen Sonntagmorgen, Besammlung: 8.00 Uhr. Nebstdem ein Meistertitel des FCZ, vor Ort im Stadion miterlebt und mitgefühlt, das Feiern, Hupen, Singen auf den Gassen in lebhafter Erinnerung.

Es war eine gute Zeit hier an der Limmat, am Zürisee, Chäferberg, irgendwo zwischen Aufbruch und Heimatwerdung. Viel zu sagen gäbs allemahl noch, ein zu langes Abschiedskonzert jedoch solls nicht sein, ein Jahr nur und ich bin (wahrscheinlich) zurück. Die vielen Gesichter, damit verbundene Charaktere und Weltansichten, Erlebnisse und Erfahrungen nehme ich jedenfalls mit aus dieser Stadt, pack sie in meinen Koffer und zieh weiter Richtung Norden, nach Brüssel, weiter dann – nun, wohin? In den Süden, nach Uganda? Wer weiss. "Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen" (Antoine de Saint-Exupéry).

Sonntag, 22. Juni 2008

Mitsommernacht

Und ab heute werden die Tage wieder kürzer.
Einige Bildchen von gestern gibts bei den Dachsenfotos.

über das bloggen

Verantwortung. Ja, man hat eine Mindestverantwortung der werten Leserschaft gegenüber als Blogger. Natürlich besteht diese darin, in regelmässigen Abständen Beiträge mit einem gewissen Mass an Witz und Inhalt zu posten. Zu finden sind die allerdings nicht im Kühlschrank, geschweige denn dahinter oder darunter. Folgedessen wird man den ganzen Tag von Gedanken zu möglichen Posts verfolgt. Neulich in Bern zum Beispiel, als ich da so der Aare entlang flanierte, fiel mir wiedermal auf, dass die Bernermeitschi einfach die schönsten sind. Sogleich hämmerte der Dachs in meinem Kopf, und mahnte mich, diese Erkenntnis doch zu veröffentlichen. Irengdwie erschien es mir allerdings ein wenig dürftig einfach so festzustellen, dass die Bernermeitschi die schönsten seien. Nächsten Schritt, ein Bild dazu. Das kommt immer gut an, vor allem wenn es um Meitscheni geht.


Das erwartungsvolle Publikum bedenkend, musste aber noch mehr her. Vielleicht eine Begründung? Nun, die gibt es eben nicht. Die Bernermeitschi sind die schönsten; Das ist eine Tatsache. Ob das reicht? Vielleicht noch einen Vergliech bringen, dachte ich mir. Spontan überlegte ich mir, dass wenn man den Napf neben das Matterhorn stellt, das Matterhorn schlicht und einfach grösser ist. Oder besser das Matterhorn neben den Mount Everest, dann wäre dann der Mount Everest grösser. So einfach ist das (von mir aus kann man auch den Napf neben den Mount Everest stellen, dann wäre es schon wieder der Mount Everest der grösser ist). Nun fehlt noch der Witz, doch dazu fragen sie lieber den Beethoven, der kennt einen Guten!

Mittwoch, 18. Juni 2008

Die Emme ruft...


...um diesen Samstag ordentlich Feuer zu machen und zu brätlen.
Ab 19 Uhr bei der Waldeggbrücke. Ihr und Bier seid sehr willkommen!

Dienstag, 17. Juni 2008

Willensnation Schweiz - eine Antwort

Seit Wochen höre ich vom werten Kollege Oganga, die Frage nach meiner Meinung zur Willensnation Schweiz. Hier kommt sie, entstanden im Zug zwischen Bern und Zürich; aber auch zwischen Kopf und Herz, zwischen Chiasso und Schaffhausen, zwischen Münstertal und Schoedo.

Spontan erinnere ich mich an General Ulrich Wille, der die Schweiz heil durch den ersten Weltkrieg brachte; Der Ulrich war aber ursprünglich Deutscher und kann also nichts mit dem hier zu tun haben.
Ich fragte mich also, was Franzosen, Italiener und Deutsche vor 160 Jahre dazu verleitete eine der demokratischsten Demokratien in die Welt zu rufen? Wieso fruchtete daraus eines der reichsten der reichen Länder? Weshalb gehören wir zu den sozialsten der Sozialen? Man vergesse nicht, dass wir das tatsächlich sind. Es gibt die IV, die AHV, den Finanzausgleich, die Gleichberechtigungsbehörde und vieles mehr. Sind dies alles nicht als Wohlstandserscheinungen, und wir hatten einfach Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtigen Leute zu haben, die dann noch die richtigen Entscheidungen trafen? Wohl auch, denn der Schweizer ist intelligent! Inovativ! Heimlifeiss auch. Doch ich bin überzeugt, es gibt mehr. Es gibt eine Mentalität, mit den politischen Gegnern am Stammtisch zusammenzusitzen. Es gibt einen öffentlichen Verkehr, der jeden Chrachen erschliesst. Es gibt Vereine, überall. Es gibt eine fast bedingungslose Solidarität mit den Bauern (vielleicht zu viel?!). Es gibt Leute, die Arbeiten 40 Jahre am gleichen Ort. Es gibt aber auch einen Röstigraben, unglaubliches Bünzlitum, Neid, Enge, Geldgeilheit, Angst, Kurzsichtigkeit und vieles mehr. Es gibt Schweizer, die schämen sich Schweizer zu sein. Vor allem im Ausland. Weil wir auch Schwarzgeld haben. Und nicht immer die mit der reinsten Weste. Doch wir sollten stolz sein Schweizer zu sein, und unsere (vielen) guten Errungenschaften in Welt hinaustragen und zeigen! Und wir sollten selbstkritisch sein, in einem gesunden Masse. Wit Kutti, und Max und all die anderen.
Viele in dieser Welt bewundern die Schweiz, nur wir selbst nicht erscheint es mir manchmal. Wille kann verloren gehen, wenn man ihn nicht pflegt, überdenkt, erneuert und einsetzt! Man muss den Willen noch einsetzen, um etwas davon zu merken. Danke.

und was mach ich eigentlich so?

ich trinke mein morgendliches kaffee. oft nicht des trinkens, sondern des vorgängigen bohnenmahlens wegen. ein grosser spass.
ich gehe an die börse, um kurzgeschichten zu schreiben. mein lohn ist also quasi das kultur-tausendstel-prozent der swx.
ich blicke etwas wehmütig aus meinem erker richtung regensberg. da sind am horizont einige neue abenteuer zu entdecken. ich mag abenteuer.
ich warte auf noten. weil diese nackten zahlen irgendwie wohl meine zukunft beeinflussen könnten.
ich schaue mir fussballspiele an, nicht, weil es alle tun, sondern weil mich dieser sport tatsächlich interessiert.
ich plane meine zukunft (oder zumindest visionen dieser), weil ich ohne übermorgen heute nicht einschlafen kann.
ich esse toast zum frühstück im wissen, das dies ungesund ist und meinen bauch bei mangelnder sportlicher aktivität (ich esse immer gleich 7 oder 8 toasts) sichtbar vergrössern könnte. no sagt dann immer: was die frauen wollen, sind nicht waschbrettbäucher, sondern waschbärbäucher. also esse ich beruhigt weiter.

Montag, 16. Juni 2008

Was mach ich denn gerade so?

ich kaufe mir neue pflanzen für meinen balkon.
ich übe den spagat, weil man so grössere schritte machen kann.
ich stricke warme decken, um im sommer draussen zu schlafen.
ich trage ohrringe, damit ich besser aussehe.
ich besuche meine grosseltern, weil sie lieb sind.
ich räume mein zimmer auf, weil es so aufgeräumter ist.
Ach wissen Sie, eigentlich mag ich Demokratie gar nicht so gerne.

Beziehen kann man den Kleber bald bei mir.

Sonntag, 15. Juni 2008

Postulat für den ehrlichen Fussball

Nach dem Ausscheiden der Schweiz an der Euro 08 sollte es eigentlich klar sein wen es zu unterstützen gilt: Österreich. In der ganzen Fussballeuphorie rund um die Mannschaften Portugal und Holland die sofort in aller Munde Titelfavoriten sind, und sich in dieser Rolle auch gerne sehen, tut es doch gut, wenn wenigstens Österreich ehrlich ist. Laut der Mannschaft wäre eine im Falle einer Qualifikation fürs Viertelfinale das absolute Maximum rausgeholt. Mit FIFA Ranking 92 ist das sicher eine realistische Einschätzung. Und der ehemalige Spieler Toni Polster doppelt nach; es sei die schlechteste österreichische Mannschaft die je an einer Europameisterschafts Endrunde teilgenommen hat. Es fehle schlicht und einfach an Klasse.

Morgen Montag wird Rot Weiss Rot gegen ihren Angstgegner Deutschland antreten. Gewiss werden sie dabei nicht sonderlich attraktiv und schön spielen, aber sicher solid, unaufgeregt und angenehm desillusioniert. Die deutsche Mannschaft, die grössenwahnsinnig wie eh und je schon vor Beginn des Turniers mit dem Titel rechnete, muss gewinnen. Deshalb könnte ein Abstauber von Österreichs Vastic (übrigens der älteste Spieler an der ganzen Euro) in der 92. Minute Deutschland aus dem Turnier werfen. Doch darauf hofft man in Anbetracht der unterschiedlichen Stärken der Teams besser nicht. Aber gerade deshalb: Wer weiss?

Freitag, 6. Juni 2008

Raum schaffen für Neues

es ist so eng hier drin, die luft bleibt mir weg







das isch d feschthütte schwiz
thörishus, mehrzwäckhaue.

Donnerstag, 5. Juni 2008

Feier 08

Die Europameisterschaft hat mehr als Fussball (wobei die berechtigte Frage "Gibt es mehr als Fussball?" durchaus angebracht ist) zu bieten. Kulturell warten einige Leckerbissen auf die helevtischen(wieso steht im Paninialbum eigentlich Helvetia?) Bürger.

6.6. Bern Bundesplatz, Begrüssungsfest zur Euro, u.a. mit Züri West und Patent Ochsner
6.6. Basel Kasernenareal, Baschi

7.6. Zürich Fanzone, Radio 200'000
8.6. Zürich Fanzone, Die Aeronauten (für No)
9.6. Bern Bundesplatz, Fan-Fest Holland (gibt es noch mehr davon)
10.6. Zürich La Catrina, Flavian (auch noch am 17.6. und 24.6.)
14.6. Bubendorf(BL), Mondsuchtfestival
15.6. Bern Bundesplatz, Die geheimen Sportsocken
17.6. Zürich Hechtplatz, Ausländerausweis C (der Geheimtipp!)
20.6. Zürich Fanzone, Börni
25.6. Basel Kasernenareal, Tafs
26.6. Zürich Fanzone, Phenomden
27.6. Zürich Kiosk Riesbach, Stan or Itchy
28.6. Bern Bundesplatz, Gölä
29.6. Europameisterfeier in Bern
2.7. Moosegg, Woodrock

Weiter spielt am 14.7. Sigur Ros in Zürich. Sie haben den Juli leider mit dem Juni vertauscht. Und nicht wegen der Euro, aber trotzdem erwähnenswert ist der Auftritt von HIM am Openair Val Lumnezia (25./26. Juli).

Sonntag, 1. Juni 2008

Agrarpolitik

In letzter Zeit wird vermehrt wieder über Agrarpolitik geredet und auch geschrieben. Die Nahrungsmittelkrise hat aufgeschreckt. Es ist schon erstaunlich, was man da dann alles so zu lesen und hören bekommt. (Und man wird sich vielleicht auch bewusst, wie ahnungslos man über gewisse andere Themen redet, und auch denkt schlussendlich.)

Es gibt also die Grünen, oder SVP-Exponenten mit sehr interessanten Meinungen zum Thema. Bei (widersprüchlichen) Aussagen wie unser Hauptziel ist es, Ernährungssicherheit für alle zu garantieren, und der Agrarhandel soll von der WTO ausgenommen werden (Die WTO-Verhandlungen scheitern unter anderem am Festhalten an ihrer Agrarpolitik der Industrieländer) oder eine Aussage von Ueli wie: "Wir haben einen Selbstversorgungsgrad von knapp 60 Prozent. Wie sollen wir da zusätzlich noch für einen Markt von 500 Millionen europäischen Konsumenten produzieren? " koche ich!

Ich könnte Ihnen kaum ein Rezept liefern. Doch höre ich tagein tagaus von Leuten, die die besten auf dem Gebiet in der Schweiz sind schon mindestens zwei Sachen: Erstens ist fast jeder Grenzschutz schlecht, zweitens lerne ich über Aussagen nachzudenken (Hallo Ueli?). Herr Maurer ist übrigens Präsident des schweizerischen Gemüsebauernverband und gibt sich auch sonst gerne als Bauernfreund, aber dazu noch mein anderes Lieblingsthema bezüglich Agrar oder eben nicht Agrarpolitik: Vom Verwaltungsrat der Zuckerfabriken Frauenfeld/Aarberg sind sieben von neun Mitglieder in einem politischen Amt auf kantonaler oder nationaler Ebene tätig oder waren tätig. In der Schweiz ist die Zuckerbranche eine der am stärksten subventionierten. Aber Politiker müssen immer auch gewählt werden.