Vor knapp zwei Stunden habe ich mein Zeitmessgerät abgegeben.
Um viertel vor acht stehe ich in der Wechselzone der Nummern 100 bis 200 bereit. Und das ist gut so, denn es vergeht nicht allzu viel Zeit, bis nach der ersten Dame auch meine Kollegin mit der Nummer 107 einläuft. Auf gehts, 13,25 km und 130 Höhenmeter liegen vor mir. Ich habe noch, wie empfohlen etwas getrunken vor dem Start; Bin mir aber schon nicht mehr so sicher, wie klug das war. Und irgendwie fühle ich mich ein bischen wie ein Hindernis. Die anderen Läufer strömen nur so an mir vorbei (Wobei sie auch die entsprechende Kleidung tragen). Ich erkläre mir dies einerseits mit meiner schnellen Vorläuferin, andererseits hoffe ich auf eine gewisse Konstanz meinerseits und eine Steigerung gegen das Ende. Immer noch ein bischen konstarniert wegen den vielen Überholenden, vergehen die ersten Kilometer wie im Flug. Der schöne Teil der Strecke neigt sich dem Ende zu, der Wald lichtet sich und auch die Sonne hat schon wieder aufgehört zu wärmen. Es folgt Kilometer 6, und dann auch schon 7. Ich höre mich selbst "come on" sagen und bin tatsächlich motiviert und zuversichtlich. Keine weiteren Überholenden mehr und die Beine sind gut. Wieso ich beim Getränkestand einen Schwamm nehme, kann ich nicht sagen. Mir wird etwas kalt. Also schneller laufen, so vergeht es. Nachdem endlich die Teerstrassen und die Stadt übewunden ist kommt Kilometer 10. Die erste Steigung folgt, und da kommt mein Angriff (Ich lief da imer in etwa mit den selben Leuten zusammen, unter anderem mit einer Dame, was mich schon etwas kränkte). Mein Endspurt startet, zusätzlich motiviert durch das Wiedererkennen etlicher Läufer, die mich mal überholt haben, und jetzt meinerseits links stehengelassen werden. Die letzten zwei Kilometer sind Kampf. Noch 200 Hundert Meter. Und in der Wechselzone? Da ist niemand. Mein Bruder ist nicht da. Ich rufe. Nichts ausser ein wenig Aufmerksamkeit verwunderter Läufer. Als ich ihm den Zeitstick übergebe sagt er noch etwas unverständliches wie: Du bist zu früh?! Jedenfalls besser als zu spät denke ich.
*Bei der Solastafette legt ein 14-er Team an einem Tag 116,74 km in der Region Zürich zurück.
Samstag, 17. Mai 2008
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1 Kommentar:
Die Dame mit dem roten Kopf muss nach Konsultation der Rangliste zwar nicht ganz zufrieden, aber doch mit gewissem Stolz vermerken, dass sie auf dem Höngg hätte gesehen werden müssen...:)
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