Donnerstag, 22. Mai 2008

Das Meer liegt still vor ihm. Am Strand ist niemand sonst in dieser Nacht. Es ist bedeckt, nur vereinzelt machen die Wolken zwei, drei Sternen Platz, ziehen weiter und verdichten sich. Es herrscht Windstille. Weit draussen zieht ein Schiff vorbei, gemächlich und lautlos verschwindet es am Horizont. Er friert. Weit hinten, an der Strasse, sind Menschen zu hören, fremde, allzu laute Stimmen, die er nicht kennt, nicht kennen will. Er mag den Sand unter seinen Füssen. Und er mag die Stimme des Meeres, sanft wie sie heute ist, gleichmässig den Lauf der Welt erklärend. Das Hin und Her der Wellen, sich in die Unendlichkeit wiederholend, verkündet Demut. Demut und Würde, heut Nacht auch Hoffnung. Langsam steigt nun das Wasser. Zu den Füssen, über Knöchel, Knie und Hüfte hinaus. Alsbald zur Brust, zum Kinn, über Nase, Ohren, weit über ihn hinweg. Er ist nass, nass und glücklich. Es ist sein Meer, heute Nacht nur vielleicht, eine Nacht seines langen Lebens. Er schwimmt, nein schwebt im Wasser, wird Kind und Vogel, Wurm und Fisch. Ein Lächeln im Wind. - Es wird Morgen. Erste Leute spazieren am Strand. Das Meer ist rauher geworden. Die Sonne gibt der Erde ihr Gewand zurück.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Soeben ist mir Piero Esteriore mit dem Auto zur Terrassentür hineingerasst. Er war sehr böse, weil er in der Zwischenzeit herausgefunden hat, dass er nun gar nicht wirklich zum Bundesrat wird. Er schrie laut in unsere Wohnung hinein und warf, bevor er ging, noch ein paar seiner neuen CDs in unsre Stube. Sorry, Piero!

Anonym hat gesagt…

wie schoen man wird, wenn das meer zuschaut.