Es ist ruhig in Zürich. Der Schnee dämpft die Stimmen der Stadt und hüllt die Strassen in ein hier ungewohnt bedächtiges Flüstern.
Die Menschen sind zuhause in ihren warmen Stuben und sind glücklich, nicht mehr raus zu müssen. Auf den Dächern der Häuser rauchen die Schornsteine in den Nachthimmel, der schwer, aber hell wirkt, hell wie alles andere, denn alles ist weiss.
Die Menschen mögen den Schnee. Allerorten verursacht er Verspätungen, Unfälle, Zusatzkosten – doch wirklich beklagen darüber mag sich niemand. Heute morgen glaubte ich im Tram in vielen Gesichtern gar eine kindliche Freude über das hier seltene weisse Wintergewand auszumachen. Viele dürften sich zurückerinnert haben an ihre Kindheit, an die Schlittelfahrten und Schneeballschlachten, an die Schneemänner und die tausend Möglichkeiten, die uns die Tage boten, an denen Schnee lag und zum Spielen einlud.
Auch ich mag Schnee. Am meisten die Spaziergänge auf Neuschnee, das unvergleichliche Knistern unter den Füssen, die Jungfräulichkeit der Welt um mich, und die Ruhe, die Stille.
Alles ist weiss; das macht gelassen und leicht. Und alles erscheint im gleichen Licht; das ist in seiner Einfachheit ungemein spannend.
Montag, 11. Januar 2010
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1 Kommentar:
nicht zu vergessen: ohne schnee kein schlitteln auf dem pilatus,
das wäre schade, denn das ist nämlich super!
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