Ich mag ihn.
Montag, 23. Juli 2007
Samstag, 21. Juli 2007
Erkenntnisse aus Bolivien
-Auf dem Markt mit den Bolivianern essen ist billig aber fuehrt zu Durchfall
-Busfahren mit Durchfall ist Scheisse
-Israelis sind die besten Menschen
-Kolumbier die zweitbesten
-Kolumbier kennen Heidi
-Zecken sind die allerboesesten Tiere
-Die Bettflasche ist die glorreichste Errungenschaft der Menschheit
-Das WC-Papier gehoert nicht ins WC, sondern in den Abfalleimer
-Auch wenn es im Restaurant eine Karte hat, es gibt dennoch nur 1 Menu
-Che lebt
-Bolivianische Frauen tragen immer Zoepfe, weil sie ihre Haare nie waschen
-Bolivianische Frauen haben keine dicken Aersche, sondern tragen nur sehr viele Roecke uebereinander
-In der Schweiz gibt es viele Banken
-Schweiz und Schweden ist dasselbe
-Lama schmeckt besser als Meerschweinchen
-Was aussieht wie Peperoni, muss nicht Peperoni sein
-Was aussieht wie Peperoni, aber nicht Peperoni ist, ist verdammt scharf
-Bolivianer saufen zuviel
-Bolivianisches Bier ist schlecht
-Auch in Flipflops hat man keine Ruhe vor Schuhputzerkindern
-Nach einer Woche Spanisch verlernt man 8 Jahre Franzoesisch
-Popcorn ist keine Erfindung der modernen Kinogesellschaft, sondern der Inkas
-Eine Stange Dynamit in Potosí (Silberminen-Stadt) kostet weniger als ein Schokoriegel
-In einer Silbermine arbeiten ist schlimmer als im BurgerKing (Lebenserwartung der Arbeiter: max 30 Jahre)
-Die Zauberpuelverchen vom Hexenmarkt wirken nicht bei Schweizern
-Ich liebe Mate de Coca
-Es gibt keinen Weg Coca-Blaetter in die Schweiz zu schmuggeln
-Wenn man jemanden nach dem Weg nach x fragt, sind es immer "dos quadras"
-Man sieht mehr Tiere im Regenwald nachdem man geraucht hat
-Nicht jede Liane ist eine Schlange
-Die Haelfte der Polizisten sind verkleidete Diebe
-Das Brot ist stets von gestern und auch nicht besser wenn es von heute ist
-Versteckt in den Salteñas (brotaehnliche Pastete) steckt das, was man vom Huehnchen eigentlich nicht essen kann
-Busfahren mit Durchfall ist Scheisse
-Israelis sind die besten Menschen
-Kolumbier die zweitbesten
-Kolumbier kennen Heidi
-Zecken sind die allerboesesten Tiere
-Die Bettflasche ist die glorreichste Errungenschaft der Menschheit
-Das WC-Papier gehoert nicht ins WC, sondern in den Abfalleimer
-Auch wenn es im Restaurant eine Karte hat, es gibt dennoch nur 1 Menu
-Che lebt
-Bolivianische Frauen tragen immer Zoepfe, weil sie ihre Haare nie waschen
-Bolivianische Frauen haben keine dicken Aersche, sondern tragen nur sehr viele Roecke uebereinander
-In der Schweiz gibt es viele Banken
-Schweiz und Schweden ist dasselbe
-Lama schmeckt besser als Meerschweinchen
-Was aussieht wie Peperoni, muss nicht Peperoni sein
-Was aussieht wie Peperoni, aber nicht Peperoni ist, ist verdammt scharf
-Bolivianer saufen zuviel
-Bolivianisches Bier ist schlecht
-Auch in Flipflops hat man keine Ruhe vor Schuhputzerkindern
-Nach einer Woche Spanisch verlernt man 8 Jahre Franzoesisch
-Popcorn ist keine Erfindung der modernen Kinogesellschaft, sondern der Inkas
-Eine Stange Dynamit in Potosí (Silberminen-Stadt) kostet weniger als ein Schokoriegel
-In einer Silbermine arbeiten ist schlimmer als im BurgerKing (Lebenserwartung der Arbeiter: max 30 Jahre)
-Die Zauberpuelverchen vom Hexenmarkt wirken nicht bei Schweizern
-Ich liebe Mate de Coca
-Es gibt keinen Weg Coca-Blaetter in die Schweiz zu schmuggeln
-Wenn man jemanden nach dem Weg nach x fragt, sind es immer "dos quadras"
-Man sieht mehr Tiere im Regenwald nachdem man geraucht hat
-Nicht jede Liane ist eine Schlange
-Die Haelfte der Polizisten sind verkleidete Diebe
-Das Brot ist stets von gestern und auch nicht besser wenn es von heute ist
-Versteckt in den Salteñas (brotaehnliche Pastete) steckt das, was man vom Huehnchen eigentlich nicht essen kann
Donnerstag, 19. Juli 2007
Komm, gehen wir!
Aus einem speziellen Buch von Arnold Stadler:
"Manchmal, dachte er, war das Leben schöner als die Sprache und sie ihm niemals gewachsen. Meist war es umgekehrt."
"Der Mensch sagte ja schon: Ich stehe auf dem Parkplatz und verwechselte sich mit seinem Auto. Und so, wie sich der Dirigentmeist mit dem Komponisten verwechselte, so auch der Pilot mit dem Flugzeug. Kurz: In ein und demselben Flugzeug wurde noch gebetet und schon mit Autopilot geflogen. Und schade auch, dass die Freude allmählich durch den Spass ersetzt wurde."
"Die Welt, die er dann auf dem Rückweg tatsächlich durchflog, bedenkend und auch jene, die er bisher durchflogen hatte, vergegenwätigend, beschloss Pino, dass er in Zukunft das Wort Freiheit auf Beinfreiheit hin einzuschränken gedachte."
"Was ist Lieben? Bevor ich darüber nachdachte, wusste ich es noch."
"Manchmal, dachte er, war das Leben schöner als die Sprache und sie ihm niemals gewachsen. Meist war es umgekehrt."
"Der Mensch sagte ja schon: Ich stehe auf dem Parkplatz und verwechselte sich mit seinem Auto. Und so, wie sich der Dirigentmeist mit dem Komponisten verwechselte, so auch der Pilot mit dem Flugzeug. Kurz: In ein und demselben Flugzeug wurde noch gebetet und schon mit Autopilot geflogen. Und schade auch, dass die Freude allmählich durch den Spass ersetzt wurde."
"Die Welt, die er dann auf dem Rückweg tatsächlich durchflog, bedenkend und auch jene, die er bisher durchflogen hatte, vergegenwätigend, beschloss Pino, dass er in Zukunft das Wort Freiheit auf Beinfreiheit hin einzuschränken gedachte."
"Was ist Lieben? Bevor ich darüber nachdachte, wusste ich es noch."
Mittwoch, 18. Juli 2007
Momente der Glückseeligkeit
"ig bruche keni vorverfasste wort zum troscht,keni schwäre häng uf dr schutere, keni sunneufgangscharte uf dr poscht. U mir brucht nimr hie es bier ds spändiere, me cha lache oni schuedgfüu ds ha. I weiss dir heit das nume guet gmeint, was chame scho säge aus das wird witergah. Es isch ja nüt passiert, wo nid eh mau passiert.."
Trummer spielte vergangenen Samstag am NaturalSound-Openair im Kiental. Da gab es eine wunderbare Kulisse mit der Blüemlisalp als Hauptatraktion. Da gab es auch einen atemberaubenden Sternenhimmel. Und sowieso war es waunderbar. Da war auch ich.
trummer hören kann man auf myspace.
Trummer spielte vergangenen Samstag am NaturalSound-Openair im Kiental. Da gab es eine wunderbare Kulisse mit der Blüemlisalp als Hauptatraktion. Da gab es auch einen atemberaubenden Sternenhimmel. Und sowieso war es waunderbar. Da war auch ich.
trummer hören kann man auf myspace.
Montag, 16. Juli 2007
Erkenntnisse am Berg
Nach 8 Tagen Santa Maria eine erste Zwischenbilanz.
- Den Bären hab ich noch nicht fangen können.
- Postautofahrer sind glatte Leute.
- Schutzfaktor 15 ist auch in den Bergen zu niedrig (betreffend Sonnenbrand hat mir gestern jemand gesagt: „Ja, du als Rothaariger verbrennst dich natürlich besonders schnell“...?!)
- Das Gipfelgefühl ist noch immer etwas vom Besten.
- Ein Dalmuti-Zimmer gibt’s auch in Santa Maria. Ich bewohne es...
- Uni-Noten sind etwa so aussagekräftig wie ein Ei neben einem Huhn.
- Einheimische in Italien (Südtirol) Deutsch sprechen zu hören widerspricht all meinen Italien-Assoziationen zutiefst.
- Das Frauen-WC ist tatsächlich sauberer als das Männer-WC. Andererseits sind Pissoirs einfacher zu reinigen, womit wieder ein Ausgleich entsteht.
- Biker sind im Gastgewerbe verpönt.
- Wandern ist super.
- Die Zeitangaben auf den Wegweisern wecken (leider) meinen sportlichen Ehrgeiz.
- Lokalzeitungen in der Schweiz machen zwar Spass, sind aber durchwegs miserabel.
- Traurig aber wahr: Mein Französisch ist unter jedem Hund (bonnes conditions pour aller étudier à Genève...)
- Wenn es heiss ist, kann man nicht schreiben.
- Die Zeit ist relativ.
- Ich bin ganz zufrieden hier.
- Und Besuch ist jederzeit herzlich willkommen.
Bild: Der Lai da Rims oberhalt Sta. Maria
- Den Bären hab ich noch nicht fangen können.
- Postautofahrer sind glatte Leute.
- Schutzfaktor 15 ist auch in den Bergen zu niedrig (betreffend Sonnenbrand hat mir gestern jemand gesagt: „Ja, du als Rothaariger verbrennst dich natürlich besonders schnell“...?!)
- Das Gipfelgefühl ist noch immer etwas vom Besten.
- Ein Dalmuti-Zimmer gibt’s auch in Santa Maria. Ich bewohne es...
- Uni-Noten sind etwa so aussagekräftig wie ein Ei neben einem Huhn.
- Einheimische in Italien (Südtirol) Deutsch sprechen zu hören widerspricht all meinen Italien-Assoziationen zutiefst.
- Das Frauen-WC ist tatsächlich sauberer als das Männer-WC. Andererseits sind Pissoirs einfacher zu reinigen, womit wieder ein Ausgleich entsteht.
- Biker sind im Gastgewerbe verpönt.
- Wandern ist super.
- Die Zeitangaben auf den Wegweisern wecken (leider) meinen sportlichen Ehrgeiz.
- Lokalzeitungen in der Schweiz machen zwar Spass, sind aber durchwegs miserabel.
- Traurig aber wahr: Mein Französisch ist unter jedem Hund (bonnes conditions pour aller étudier à Genève...)
- Wenn es heiss ist, kann man nicht schreiben.
- Die Zeit ist relativ.
- Ich bin ganz zufrieden hier.
- Und Besuch ist jederzeit herzlich willkommen.
Bild: Der Lai da Rims oberhalt Sta. Maria
Samstag, 14. Juli 2007
Erkenntnisse
Erkenntnisse aus einer Woche Spanien:
-Uruguayer können nicht Kreisel fahren. (Gibt es da auch nicht.)
-Brot in Spanien hat weder Seele noch Charakter.
-Spanische Bahnangestellte sind weder höflich noch kompetent.
-Sonnencreme mit Faktor 15 ist irgendwie zu wenig.
-Correr olas me encanta!
-Lloret de mar ist wirklich so hässlich wie vorgestellt.
-Wenn ich abends mit Uruguayern Mate trinke kann ich trotzdem schlafen.
-Siesta macht glücklich.
-In Spanien ist die Rollenverteilung noch so wie sie sein sollte.
-Uruguayer wissen immer wo was am billigsten ist.
-Ich mag Uruguayer.
-An spanischen Stränden ist es nicht so einfach Bücher zu lesen.
-Pedalofahren ist super.
-Manchmal ist in einer Scheinwelt leben wohl gesund.
-Irgendwann fahre ich nach Kirgistan.
-Uruguayer können nicht Kreisel fahren. (Gibt es da auch nicht.)
-Brot in Spanien hat weder Seele noch Charakter.
-Spanische Bahnangestellte sind weder höflich noch kompetent.
-Sonnencreme mit Faktor 15 ist irgendwie zu wenig.
-Correr olas me encanta!
-Lloret de mar ist wirklich so hässlich wie vorgestellt.
-Wenn ich abends mit Uruguayern Mate trinke kann ich trotzdem schlafen.
-Siesta macht glücklich.
-In Spanien ist die Rollenverteilung noch so wie sie sein sollte.
-Uruguayer wissen immer wo was am billigsten ist.
-Ich mag Uruguayer.
-An spanischen Stränden ist es nicht so einfach Bücher zu lesen.
-Pedalofahren ist super.
-Manchmal ist in einer Scheinwelt leben wohl gesund.
-Irgendwann fahre ich nach Kirgistan.
Mittwoch, 4. Juli 2007
Zu verkaufen:
Immer wenn ein etwas abgeschlossen ist muss aufgeräumt werden. Nur so kann etwas neues beginnen. Und da ich Platz für neuen Ramsch brauche verkaufe ich einige mir sehr ans Herz gewachsene Kostbarkeiten. Nur schweren Herzens gebe ich sie weg. Doch alles alte muss raus. Zu verkaufen exklusiv, einmalig und nur hier:
Ein angebissenes Hafergebäck der Marke Rollini, Energiewert von 100g= 1930kJ, min. Haltbar bis 25. 11.07. Preis: 1 Fr.
Chronograph von Casio. Einwandfrei funktionsbereit. (Armband leider lädiert.) Wasserfest und mit zahlreichen Funktionen wie Stoppuhr oder Alarm. War sogar schon mal in Afrika und bedeutet mir deshalb sehr viel. Preis: 13 Fr.
Rock Oz'Arenes Programm aus dem Jahre 2004. Mit beschrieb aller Bands. Preis: 2 Fr.
Instant Christmas Kapseln. Exklusiv aus Amerika. "Drop Capsule in warm/hot water and it's Christmastime!" Ab fünf Jahren. Kommt im Spezialangebot mit drei gratis Apfelbons. Preis: 4.50 Fr.
Vier gebrauchte (ausgebrannte) Rauchbomben in den Farben orange, rot, blau und gelb. Preis Einzel 1 Fr pro Stück. Alle vier zusammen nur 3 Fr.!
Die Preise sind ein bisschen Verhandelbar. Interessierte melden sich auf nils_hedinger at hotmail dot com.
Ein angebissenes Hafergebäck der Marke Rollini, Energiewert von 100g= 1930kJ, min. Haltbar bis 25. 11.07. Preis: 1 Fr.
Chronograph von Casio. Einwandfrei funktionsbereit. (Armband leider lädiert.) Wasserfest und mit zahlreichen Funktionen wie Stoppuhr oder Alarm. War sogar schon mal in Afrika und bedeutet mir deshalb sehr viel. Preis: 13 Fr.
Rock Oz'Arenes Programm aus dem Jahre 2004. Mit beschrieb aller Bands. Preis: 2 Fr.
Instant Christmas Kapseln. Exklusiv aus Amerika. "Drop Capsule in warm/hot water and it's Christmastime!" Ab fünf Jahren. Kommt im Spezialangebot mit drei gratis Apfelbons. Preis: 4.50 Fr.
Vier gebrauchte (ausgebrannte) Rauchbomben in den Farben orange, rot, blau und gelb. Preis Einzel 1 Fr pro Stück. Alle vier zusammen nur 3 Fr.!
Die Preise sind ein bisschen Verhandelbar. Interessierte melden sich auf nils_hedinger at hotmail dot com.
Dienstag, 3. Juli 2007
Chäferberg-Marschkommando
Gestern beim abendlichen Gang durch den nahen Wald wurde ich zum wiederholten Male mit einem sich scheinbar unwiderruflich ausbreitenden Phänomen der modernen Gesellschaft konfrontiert. Ich erinnerte mich alsbald an einen dem entsprechenden Bericht, den ich euch nicht vorenthalten möchte.
Das hinkt
Ohne Nordic Walking kommt man in dieser Zeit nicht weit. Fragt sich nur: Geht’s noch?
Manchmal mache ich am Sonntag im nahen Wäldchen einen harmlosen Spaziergang. Während ich selbstvergessen das Lichterspiel in den Baumkronen bewundere, den Geruch von Sauerklee einatme und von einer Reise in den Kongo träume, nähert sich plötzlich in brutalem Stakkato ein Rollkommando, mit einem Anführer, der den Rhythmus vorgibt und seine Mannschaft mit martialischen Parolen anfeuert, hinter sich sein blind gehorchendes Gefolge, mit spitzen Stöcken bewehrt, finster und zu allem entschlossen, in grellen Uniformen. Ich springe zur Seite, und im Stechschritt marschieren sie an mir vorbei, ohne mir etwas anzutun. Nordic Walking!Sie tragen alle spezielle Gürtel mit speziellen Flaschen dran, und sie scheinen etwas zu suchen. Es scheint sich um eine sehr wichtige Operation zu handeln, so soldatisch ernst wie sie dreinblicken. Ich habe mir sagen lassen, es handle sich um eine Art Wandern, aber auf gelenkschonende Weise. Doch das kann es nicht sein. Der Sportwissenschaftler Thomas Jöllenbeck von der Orthopädischen Rehabilitationsklinik Bad Sassendorf hat kürzlich in einer Studie die Entlastungsthese hieb- und stichfest widerlegt: Stöcke erleichtern den Knien ihre Arbeit nicht. Es wäre ja auch seltsam, dass nach Jahrtausenden aufrechten Gangs der Mensch für die normale Fortbewegung plötzlich Carbon-Stöcke ab 100 Franken aufwärts nötig haben sollte und Spezialschuhwerk mit Spezialpolsterung für 150 Franken und ein Herzfrequenz-Messgerät für die Pulskontrolle sowie ausgeschilderte Spezialstrecken (schwarz für schwer, rot für mittel, blau für leicht), eine professionelle Schulung und eine eigene Sprache («Poles» heissen die Skistöcke jetzt). Ich verlasse den Weg, gehe querfeldein und lobe mir meine Füsse, die mich mein Leben lang zuverlässig und gratis getragen haben.
Das hinkt
Ohne Nordic Walking kommt man in dieser Zeit nicht weit. Fragt sich nur: Geht’s noch?
Manchmal mache ich am Sonntag im nahen Wäldchen einen harmlosen Spaziergang. Während ich selbstvergessen das Lichterspiel in den Baumkronen bewundere, den Geruch von Sauerklee einatme und von einer Reise in den Kongo träume, nähert sich plötzlich in brutalem Stakkato ein Rollkommando, mit einem Anführer, der den Rhythmus vorgibt und seine Mannschaft mit martialischen Parolen anfeuert, hinter sich sein blind gehorchendes Gefolge, mit spitzen Stöcken bewehrt, finster und zu allem entschlossen, in grellen Uniformen. Ich springe zur Seite, und im Stechschritt marschieren sie an mir vorbei, ohne mir etwas anzutun. Nordic Walking!Sie tragen alle spezielle Gürtel mit speziellen Flaschen dran, und sie scheinen etwas zu suchen. Es scheint sich um eine sehr wichtige Operation zu handeln, so soldatisch ernst wie sie dreinblicken. Ich habe mir sagen lassen, es handle sich um eine Art Wandern, aber auf gelenkschonende Weise. Doch das kann es nicht sein. Der Sportwissenschaftler Thomas Jöllenbeck von der Orthopädischen Rehabilitationsklinik Bad Sassendorf hat kürzlich in einer Studie die Entlastungsthese hieb- und stichfest widerlegt: Stöcke erleichtern den Knien ihre Arbeit nicht. Es wäre ja auch seltsam, dass nach Jahrtausenden aufrechten Gangs der Mensch für die normale Fortbewegung plötzlich Carbon-Stöcke ab 100 Franken aufwärts nötig haben sollte und Spezialschuhwerk mit Spezialpolsterung für 150 Franken und ein Herzfrequenz-Messgerät für die Pulskontrolle sowie ausgeschilderte Spezialstrecken (schwarz für schwer, rot für mittel, blau für leicht), eine professionelle Schulung und eine eigene Sprache («Poles» heissen die Skistöcke jetzt). Ich verlasse den Weg, gehe querfeldein und lobe mir meine Füsse, die mich mein Leben lang zuverlässig und gratis getragen haben.
Von David Signer, Weltwoche 27/06
Montag, 2. Juli 2007
Studentischer Gedankenkübel
Vor weinendem Himmel sitze ich in meinem kleinen Erker und gebe mich ein paar letzte Stunden den interessanten und weniger interessanten Wissenschaften hin, die es zu lernen, zu verstehen und schliesslich wiederzugeben gilt. In einer Woche bereits bin ich im Graubünden, fernab der Hektik Zürichs, fernab der wissenschaftlich durchtränkten Lernzeit der vergangenen Tage und Wochen.
Ein Jahr nun bin ich Student, ein Jahr bin ich in Zürich – ein Jahr in einer neuen Welt, äusserlich wie innerlich. Erstaunt jedoch vermag ich festzustellen, dass ich – der ansonsten gern von baldigem und aufreibendem Zweifel aufgesucht wird – zufrieden bin. Zufrieden und dankbar über die lehrreiche Zeit, den damit einhergegangenen Erkenntnissen und Prozessen, zufrieden auch über ein wichtiges Wegstück zum Erwachsenwerden, das sich mir erschlossen hat.
Erinnern werde ich mich aber vorwiegend an das eine, nicht ganz unverhofft eingetretene; es ist folgende Erkenntnis: Die Welt ist keine Kugel.
Jenseits der Gradlinigkeit und Verhältnismässigkeit, fernab einer gänzlich zu verstehenden und grundsätzlich bezwingbaren einheitlichen Form finden wir uns wieder an einem Ort der Widersprüche, der verkehrtesten Gesetzmässigkeiten, irrationaler Gelüste, der unbändigen Freude, des unbändigen Leids. Diese Strukturen als Gegeben anzunehmen, sie als Herausforderung – und als Aufforderung – anzusehen, sich der Realität bei allem Schmerz über damit verbundene Verluste des romantischen Weltbildes zu stellen, den Kopf am Herzblut teilhaben zu lassen - dies ist der Sinn meines Lernens. Nicht, dass ich zum Wissenschaftler werden wollte, nicht, dass ich mir ein erweitertes Verständnis meiner Umwelt durch (exklusiv-)geistigen Firlefanz erhoffte, nicht, dass ich dem Herz die Stimme dämmen möchte. Nur – und vielleicht ist das dies Unpopuläre, das so ungern bedacht und stets noch besungen wird – scheint mir in der Aussage, nach der das Gegenteil von ‚gut gemacht’ ‚gut gemeint’ sei, mehr Realität und Wirklichkeit zu liegen als auch ich gerne glaubte.
Wissen ist sodann der Stamm, das Geäst, das Herz die Wurzel der Veränderung. Die Blüte schliesslich ist die Multiplikation dieses Körpers, eine Synthese, die bestenfalls imstande ist, dem Wind ein paar Sämchen mitzugeben. Vielleicht kann Wissen und Verständnis den Tod des Einzelnen bedeuten, das Gegenteil jedoch führt wohl zum Tode uns aller…
Ein Jahr nun bin ich Student, ein Jahr bin ich in Zürich – ein Jahr in einer neuen Welt, äusserlich wie innerlich. Erstaunt jedoch vermag ich festzustellen, dass ich – der ansonsten gern von baldigem und aufreibendem Zweifel aufgesucht wird – zufrieden bin. Zufrieden und dankbar über die lehrreiche Zeit, den damit einhergegangenen Erkenntnissen und Prozessen, zufrieden auch über ein wichtiges Wegstück zum Erwachsenwerden, das sich mir erschlossen hat.
Erinnern werde ich mich aber vorwiegend an das eine, nicht ganz unverhofft eingetretene; es ist folgende Erkenntnis: Die Welt ist keine Kugel.
Jenseits der Gradlinigkeit und Verhältnismässigkeit, fernab einer gänzlich zu verstehenden und grundsätzlich bezwingbaren einheitlichen Form finden wir uns wieder an einem Ort der Widersprüche, der verkehrtesten Gesetzmässigkeiten, irrationaler Gelüste, der unbändigen Freude, des unbändigen Leids. Diese Strukturen als Gegeben anzunehmen, sie als Herausforderung – und als Aufforderung – anzusehen, sich der Realität bei allem Schmerz über damit verbundene Verluste des romantischen Weltbildes zu stellen, den Kopf am Herzblut teilhaben zu lassen - dies ist der Sinn meines Lernens. Nicht, dass ich zum Wissenschaftler werden wollte, nicht, dass ich mir ein erweitertes Verständnis meiner Umwelt durch (exklusiv-)geistigen Firlefanz erhoffte, nicht, dass ich dem Herz die Stimme dämmen möchte. Nur – und vielleicht ist das dies Unpopuläre, das so ungern bedacht und stets noch besungen wird – scheint mir in der Aussage, nach der das Gegenteil von ‚gut gemacht’ ‚gut gemeint’ sei, mehr Realität und Wirklichkeit zu liegen als auch ich gerne glaubte.
Wissen ist sodann der Stamm, das Geäst, das Herz die Wurzel der Veränderung. Die Blüte schliesslich ist die Multiplikation dieses Körpers, eine Synthese, die bestenfalls imstande ist, dem Wind ein paar Sämchen mitzugeben. Vielleicht kann Wissen und Verständnis den Tod des Einzelnen bedeuten, das Gegenteil jedoch führt wohl zum Tode uns aller…
Abonnieren
Posts (Atom)