Donnerstag, 24. Mai 2007

Zur Erinnerung

Blau waren meine Haare, weiss mein Gesicht. Ich trug ein Leintuch, mit grossem ‚Z’ bemalt, sowie ein Pokal aus Alufolie. Es waren weniger Zürcher gekommen als erhofft, genug jedoch, um diese 90 Minuten, aus denen 120 und etwas mehr werden sollten, gemeinsam zu teilen, zu erleben - als ewiglich hoffende Leidensgenossen, seit über 20 Jahren auf einen Titel wartend. Lausanne war stärker, Zürich glich zweimal aus, wenige Meter vor uns entschied sich dieses Spiel schliesslich durch sechs Schüsse – Pascolo, mein grosses Jugendidol zwischen den Pfosten, hielt dreimal. Zürich hatte gewonnen, Zürich war… Cupsieger… Jenes Zürich, das sich während zwanzig Jahren beinahe alljährlich gegen den Abstieg stemmte, vor 3000, 4000 Unverhofften im Letzigrund gegen Delsberg, Baden und Bellinzona ums Überleben kämpfte, jene Mannschaft, deren Formkurve im Herbst stets nach unten zeigte, Richtung Abstiegsrunde, Richtung Leidenszeit, Richtung unerklärlichem Misserfolg. Wir, die Niederlagen gewohnt, wurden erlöst, es war unser Tag, es war unser Spiel. Sven Hotz tanzte, und wir mit ihm. Der FCZ hat im entsprechenden Jahr (2000) den Abstieg um einen Punkt abwenden können.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

als ich heute aufstand, war bereits zeit zum mittag essen...alles erschien mir irgendwie diffus. nach rund einer halben stunde merkte ich, dass ich ja meine brille gar nicht trug...