Das grosse Land, halb Wüste, halb Steppe, zieht teilnahms- und endlos an uns vorbei. Hinten am Horizont löst sich alles im nervösen Flimmern der Sonne und der Hitze auf, das Land verschwimmt mit dem blau-dunstigen Himmel. Alles gleicht sich an, und auf den ewigen Geraden geht es im ewig gleichen Rhythmus einem vagen Ziel entgegen - einem Ort, einem Fluss, jenem Berg oder dieser Wegbiegung. Es ist eine Abstraktion des Reisens, eine monotone Parodie dieser Welt – und doch wunderbar! Man verliert den Bezugspunkt, die Relation, fährt und fährt, und bleibt doch scheinbar stehen. In der kargen, eindrücklichen Weite des Westens Amerikas.
Der Sonne entgegen starten wir in den Morgen, folgen der Strasse ins Innere des Landes, hin und wieder kreuzen wir ein Fahrzeug, alle paar Dutzend Meilen passieren wir eine Tankstelle, eine kleine Siedlung, ein sich aufbäumender Hügelzug in der Ferne. Es ist heiss und trocken, und die langen Fahrten machen müde, wir schlafen viel.
Im Auto unterlegt Musik – mal passender, mal in starkem Kontrast – die äusseren Eindrücke. Draussen jedoch ist es ruhig, die Landschaft schweigt, nicht mal der Wind lässt von sich hören, da er in den weiten Ebenen auf wenig Widerstand stösst.
Irgendwann wird gerastet, gegessen, geschwatzt und getrunken. Fahrerwechsel, Benzintanken, Kaffeepause, eine Zigarette in der Mitte des Nichts, die Sonne steht im Zenit.
Gegen Abend wird es kühler, wir machen Halt. Auf dem Zeltplatz draussen, nahe des Canyons, an der Flusskrümmung, am See. Oder im Motel, mit Autostellplatz vor dem Zimmer und vielem genauso, wie man‘s in den Filmen gesehen hat, wie man sich Amerika vorstellt.
Wir trinken ein Bier, plaudern und spielen Karten, sind müde von der langen Reise, zwei-, dreihundert Meilen vielleicht, und gehen früh ins Bett, schlafen tief und haben heute zu viel und doch zu wenig erlebt, um daraus einen Traum stricken zu können.
Dienstag, 25. August 2009
Sonntag, 9. August 2009
Tscharni Road
Ein Jahr lang habe ich das Projekt Kidswest, eine Gruppe von Kindern mit Immigrationshintergrund, wohnhaft im Quartier Tscharnergut in Bümpliz Nord, die wöchentlich, monatlich unter der Leitung diverser lokaler Künstler in und rund um ihr Wohnquartier Kunst-Interventionen gestaltet, mit der Kamera begleitet. Ziele des Projektes sind, die Kinder ausserhalb der Schule zu kreativer Betätigung zu animieren, eine bessere Integration zu ermöglichen, und die Auseinandersetzung und Interaktion mit dem Umfeld und seinen Bewohnern anzuregen. Zum Teil witzig und frech, zum Teil auch sehr gesucht, unterscheiden sich die durchgeführten Aktionen von Künstler zu Künstler, abhängig von deren Fähigkeit, die Kinder und deren kreative Energie wirklich einzubeziehen und umzusetzen.
Vernissage 20. August 19:00, Öffnungszeiten immer Mo, Di, Do, Fr von 9 bis 12 Uhr und Di, Mi, Do von 14 bis 15 Uhr im Frabina, Laupenstrasse 2, Bern.
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